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ELTMANN
Riesiger Kopf auf winzigem Körper
„Guck, der Herberger, der Max Morlock und da ist der Max Schmeling“: Stammgast Günther Rausch und Wirt Frank Summers sind begeistert von der Ausstellung mit Bildern und Original-Unterschriften des Leipziger Kupferstechers Eugen Schmidt.
Foto: Sabine Weinbeer | „Guck, der Herberger, der Max Morlock und da ist der Max Schmeling“: Stammgast Günther Rausch und Wirt Frank Summers sind begeistert von der Ausstellung mit Bildern und Original-Unterschriften des ...
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:15 Uhr

Eine besondere „Dekoration“ zur Fußball-EM finden die Besucher des Eltmanner Sportheims auf der Mainhalbinsel. Sigrid Bauer-Summers und Frank Summers betreiben die Sportsbar seit einiger Zeit und ihr Freund Oliver Wiener bescherte den Wirtsleuten eine Attraktion: eine Ausstellung von Stichen und Fotografien mit Originalunterschriften von Sportgrößen wie Sepp Herberger, Uwe Seeler, Max Schmeling oder dem Eislauf-Paar Kilius/Bäumler. Die Sammlung stammt aus dem Nachlass des Kupferstechers Eugen Schmidt.

Eugen Schmidt lebte in Leipzig, war ein anerkannter Künstler, der sowohl klassische Stiche, als auch Vorlagen für Briefmarken der DDR anfertigte. Mit Begeisterung karikierte er Prominente vor allem aus dem Sport. Seine charakteristischen Bilder mit dem großen Kopf und dem unten spitz zulaufenden Körper wurden weltweit in allen großen Sportmagazinen veröffentlicht, wie in Eltmann Ausschnitte aus dem deutschen „Kicker“, aber auch aus seinem brasilianischen Pendant zeigen.

Eugen Schmidt schickte in den 1960er Jahren regelmäßig Kupferstiche von solchen Karikaturen an die abgebildeten Promis. Im begleitenden Brief erklärte er eine Ausgabe zum Geschenk für den Abgebildeten, gleichzeitig bat er darum, die zweite Fassung mit Unterschrift zurückzuschicken. Und offenbar haben das ganz viele Spitzensportler getan, wie die Ausstellung in Eltmann zeigt. Auch Fotos sind dabei, etwa von der Nürnberger FCN-Mannschaft von 1964. „Da war gestern ein Gast da, der konnte die Namen ohne Nachdenken von links nach rechts nennen“, so Gerhard Wiener im Gespräch mit unserer Zeitung.

Wie der Mannheimer zu dieser beeindruckenden Sammlung kam? Purer Zufall. Mit seinem Sohn Oliver war er auf einem Flohmarkt unterwegs und Oliver fand die Sammlung in zwei Bananenkisten an einem der Stände. Der Bitte „Papa, kauf mir die“ kam Gerhard Wiener nach. Die Sammlung gehört jetzt also seinem Sohn, doch der Papa hat sich inzwischen kundig gemacht über den Kupferstecher Eugen Schmidt und seine Werke. Einmal wurde die Sammlung schon beim DFB in Mannheim ausgestellt, doch eine dauerhafte Bleibe, wo sie gezeigt werden könnte, hat Wiener noch nicht gefunden. „Es gibt auch sicherlich noch viel mehr Originale. Zum Beispiel von Franz Beckenbauer habe ich nur den Ausschnitt aus dem Kicker“, so Gerhard Wiener. Er würde sich freuen, wenn sich weitere Eigentümer bei ihm melden würden, um sich austauschen zu können.

Die Ausstellung in Eltmann ist bis zum EM-Endspiel zu sehen, die Sportsbar ist von Dienstag bis Samstag ab 17.00 und sonntags ab 11.00 Uhr geöffnet – und natürlich zu den Deutschland-Spielen.

 
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