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HUMPRECHTSHAUSEN
Riedbacher Wald wird im Jahr 2019 leichte Gewinne abwerfen
Eichenbaumstämme versperren bis Mai die Zufahrten der neuen Forstwege, wie hier am Humprechtshäuser Hartwald. Im Bild an der linken Seite ist die Spur eines Schleppers zu sehen, der die Sperre umfahren hat. Bei dererlei Nichtbeachtung drohen Schadensersatzansprüche.
Foto: Ulrich Kind | Eichenbaumstämme versperren bis Mai die Zufahrten der neuen Forstwege, wie hier am Humprechtshäuser Hartwald. Im Bild an der linken Seite ist die Spur eines Schleppers zu sehen, der die Sperre umfahren hat.
Ulrich Kind
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:46 Uhr

Die Waldbewirtschaftung des Gemeindewaldes stand am Donnerstag im Mittelpunkt der Sitzung des Riedbacher Rates im Gemeindesaal der Alten Schule. Der für die Beförsterung zuständige Revierförster Roland Henfling vom Forstrevier Königsberg und sein Chef, Forstoberrat Jürgen Hahn von Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Schweinfurt) sowie Forstdienstanwärter Johannes Probst stellten die Jahresbetriebsnachweisung für das abgelaufene Jahr 2018 sowie die geplanten Waldbetriebsplan für das Jahr 2019 ausführlich vor. Diese wurden vom Gemeinderat wie erwartet einstimmig abgesegnet.

2018 endet mit Gewinn

Im Waldwirtschaftsjahr 2018 betrugen die Einnahmen insgesamt 120 392 Euro, die Ausgaben betrugen 97 706 Euro, also ein Plus von rund 22 700 Euro. Trotz der ungeplanten Mengen an Käferholz mit fallenden Preisen bei der Fichte konnten beim Holzverkauf 82 817 Euro eingenommen werden. Bei der Sailershäuser Wertstammholzsubmission im Dezember wurden 39 Eichenstämme angeboten. Für die 46,26 Festmeter (fm) konnte ein Betrag in Höhe von 23 581,23 Euro erlöst werden. Für 5,8 fm Lärchenstammholz gab es bei der Submission in Rentweinsdorf 1213,27 Euro.

Dazu kommen die Zuwendungen in Höhe von rund 37 575 Euro aus den laufenden Förderprogrammen, ergänzte Roland Henfling. Gefördert werden Pflanzungen, Naturverjüngung und die Bereicherung von Waldlebensgemeinschaften durch belassen von Totholz und ausgewiesenen Biotopbäumen im Wald. Daneben werden die Reparatur und der Neubau von Forstwegen vom Freistaat gefördert.

Hohe Kosten für Wegebau

Größter Ausgabeposten im Investitionsplan sei 2018 der Wegeneubau und die Teilerneuerung im Humprechtshäuser Hartwald auf einer Gesamtlänge von 1280 Meter, sowie in Kleinmünster in der Waldabteilung Heubach wurde auf 480 Meter Länge ein Waldweg neu gebaut. Für die beiden Wegabschnitte werden die geschätzten Baukosten in Höhe von rund 70 000 Euro angegeben, bei einer Förderquote von 50 Prozent.

Die Wege wurden Mitte Dezember fertig gestellt, die Endabnahme und Abrechnung der Baumaßnahme liege noch nicht vor, so Revierförster Roland Henfling. Forstoberrat Jürgen Hahn wies ausdrücklich in der Sitzung darauf hin, dass diese neugebauten Wegabschnitte noch nicht für Fahrzeuge freigegeben seien. Der Hintergrund sei, dass der Grundaufbau der neu gestalteten Schotterwege noch einige Monate Zeit brauche sich zu setzen und zu verfestigen. Aufgrund der derzeitigen feuchten Witterung würde beim Befahren das Dachprofil des Oberbaues verdrückt und durch tiefe Spurrillen beschädigt. Diese Neubaustrecken seien deshalb bis zum Mai ohne Ausnahme für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Die Forstleute baten um Verständnis, deshalb versperren auch schwere Eichenbaumstämme die Zufahrten. An der Sperre am Humprechtshäuser Hartwald sei schon eine deutliche Schlepperspur zu sehen, die über den nebenan liegenden Acker diese Sperre umfahren habe. Bei Nichtbeachtung des Fahrverbotes können die Verursacher zu hohen Schadensersatzansprüchen heran gezogen werden. Einen ähnlichen Fall habe es zuletzt im Oberen Haßgau gegeben. Ein weiteres Problem, so Hahn weiter, seien die privaten Freizeit-Quartfahrer die Forstwege benutzen um darauf ihre Kreise zu ziehen. Neben der Fahrbahnbeschädigung würden auch Spaziergänger und Radfahrer durch die Fahrweise gefährdet.

Deutlich weniger Entnahme geplant

Für das Jahr 2019 seien bei der Holzentnahme in Vornutzung und Endnutzung rund 1200 bis 1300 Festmeter (fm) eingeplant. Wegen des auch in diesem Jahr möglichen Käferholzes liege man bei der geplanten jährlichen Holznutzung von 2000 fm weit unter der jährlichen Entnahmemenge. Schwerpunkt der Nutzung sei weiterhin die Jungbestandspflege im Wald nach dem Motto: „früh, mäßig, oft“, die nicht vernachlässigt werden dürfte, den diese Bestände seien die Zukunft des Gemeindewaldes.

Bedingt durch den massiven Preisverfall bei Nadelholz, trotz guter Preise bei der Eiche, rechne man mit einem leichten Gesamtplus von 20 000 bis 30 000 Euro für das Jahr 2019, so das abschließende Fazit der Forstleute.

 
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