Der Riedbacher Gemeinderat verabschiedete am vergangenen Donnerstag einstimmig seinen Haushaltsplan für das laufende Jahr 2024. Für dieses Jahr sei eine Darlehensaufnahme in Höhe von rund 850.000 Euro eingeplant, so Kämmerer Stefan Hellfeier.
Im Haushalt 2023 war eine Darlehnsaufnahme in Höhe von 1,9 Millionen Euro zwingend notwendig, der von der Rechtsaufsichtbehörde abgesegnet worden ist. Bei der Rechnungsprüfung für das Haushaltsjahr 2022 zeichnete sich die Aufnahme eines Darlehens trotz der damaligen 990.000 Euro Rücklagen schon deutlich ab. Hintergrund sind die laufenden Investitionen der Gemeinde Riedbach mit den kommenden Zahlungsverpflichtungen der laufenden Großprojekte. Trotz guter Fördertöpfe von 60 bis 80 Prozent muss von der Gemeinde alles vorfinanziert werden. Deshalb müsse Riedbach für die laufenden Geschäfte weiterhin zahlungsfähig bleiben.
Einzelne Posten in nichtöffentlicher Sitzung festgelegt
In der Sitzung im Gemeindesaal der Alten Schule von Humprechtshausen hat der Gemeinderat den Finanzhaushalt 2024 im Gesamtvolumen von 11.243.011 Euro abgesegnet. Die einzelnen Haushaltsposten waren zuvor schon in einer nicht öffentlichen Sitzung festgelegt worden.
Der Verwaltungshaushalt beträgt demnach 4.141.338 Euro und rund 7.101.673 Euro der Vermögenshaushalt. Wie Stefan Hellfeier das umfangreiche Zahlenwerk in der Sitzung vortrug, werde vom Verwaltungshaushalt ein Betrag in Höhe von nur 120.480 Euro als Zuführung zum Vermögenshaushalt möglich sein. Der Rücklagenstand zum Jahresende 2024 ist mit 37.615 Euro kalkuliert. Zu Jahresbeginn betrug der Schuldenstand der Gemeinde 90.312,80 Euro. Das war zum 1. Januar 2024 eine Verschuldung pro Einwohner von nur 43,17 Euro. Zum Jahresende steigt die Pro-Kopf-Verschuldung auf 1568,84 Euro. Eine Darlehnsaufnahme sei in diesem Jahr in Höhe von 850.000 Euro eingeplant, so die VG-Kämmerei.
Bei der Übersicht zu den erwartenden Einnahmen des Verwaltungshaushaltes wird als größter Posten der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer mit 980.000 Euro angegeben, gefolgt von den Schlüsselzuweisungen der Regierung in Höhe von 838.300 Euro (im Vorjahr 789.000 Euro) und die Betriebskostenförderung der Kindertagesbetreuung nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) mit 374.400 Euro (im Vorjahr 390.000 Euro).
Neben den staatlichen Geldern sind die kommunalen Gebühreneinnahmen bei der Abwasserentsorgung (Kanal) mit 312.000 Euro (Vorjahr 205.000 Euro) und der Trinkwasserbereitstellung mit 230.000 Euro (Vorjahr 175.000 Euro) sowie bei der Waldbewirtschaftung (mit Fördergeldern Naturschutzprogramme) 181.000 Euro (Vorjahr 281.000 Euro) und die Gewerbesteuer mit 325.000 Euro (Vorjahr 200.000 Euro) die größeren Einnahmeposten. Die Pachteinnahmen werden mit 70.000 Euro (Vorjahr 85.200 Euro) genannt.
Bei den Ausgaben des Verwaltungshaushaltes ist nach wie vor die Kreisumlage mit 910.500 Euro (Vorjahr 891.536 Euro) der Spitzenreiter, gefolgt von der VG-Umlage mit 392.850 Euro (Vorjahr 337.155 Euro), der Schulverband-Umlage mit 162.400 Euro (Vorjahr 164.500 Euro), die Kita-Betriebskostenförderung (BayKiBiG) 670.000 Euro (Vorjahr 650.000 Euro), sowie den Kosten für Feuerwehren inklusive Personalausgaben von 66.200 Euro (Vorjahr 85.700 Euro).
Welche Investitionen heuer anstehen
An Investitionen in diesem Jahr stehen die Ausgaben (in Teilbeträgen) für den Kindergartenneubau Humprechtshausen mit 1,5 Millionen Euro an erster Stelle, gefolgt vom Städtebauprojekt Gaden-Anlage mit Gemeindeturm mit 1,298 Millionen Euro und das Städtebauprojekt "Am Bach" in Kleinmünster mit 1.034.900 Euro. Der lang geplante Ausbau des Aidhäuser Weg in Humprechtshausen steht mit 600.000 Euro auf der Projektliste sowie der geplante Radweg von Mechenried nach Uchenhofen mit 550.000 Euro. Der Restausbau der Glasfaserversorgung wird mit 324.681 Euro beziffert.