Förster Wolfgang Meiners ist Ende Januar in den Ruhestand verabschiedet worden. Nach 20 Jahren übergibt er das Revier Maroldsweisach an seinen Nachfolger Jan Bergmann. Bergmann kennt die Region bereits aus seiner Ausbildungszeit im Revier und ist nun für die forstfachliche Beratung und Förderung im nordöstlichen Landkreis Haßberge zuständig. Darüber informiert das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt in einer Pressemitteilung, der folgender Text entnommen ist.
20 Jahre lang war Revierleiter Meiners Ansprechpartner rund um den Wald und hat dabei die Wälder der Region maßgeblich mitgestaltet. Die ihm anvertrauten Gemeindewälder waren Maroldsweisach, Ermershausen, Burgpreppach und Pfarrweisach mit insgesamt circa 1200 Hektar Waldfläche von Anfang an nach den Prinzipien der naturgemäßen Waldwirtschaft. Dazu kam die Beratung und Förderung der Privatwaldbesitzer auf einer Fläche von insgesamt 3700 Hektar.
Seit 2002 für Maroldsweisach zuständig gewesen
Wolfgang Meiners leitete nach seinem Forststudium an der Fachhochschule Weihenstephan und der anschließenden Anwärterzeit zunächst das Staatswaldrevier Hofheim, seinerzeit zugehörig zum damaligen Forstamt Bad Königshofen. Im Herbst 2002 wechselte er dann in das Revier Maroldsweisach, das inzwischen dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt zugeordnet ist.
Während sich die organisatorischen Zugehörigkeiten änderten, blieb eines konstant: Revierleiter Wolfgang Meiners.
Die vorausschauende Wirtschaftsweise von Förster Meiners war geprägt von behutsamen, vorratspfleglichen Eingriffen in die Altbestände und der besonderen Förderung der Eiche und klimastabiler Mischbaumarten. Der von ihm initiierte frühzeitige Voranbau von Tanne und Rotbuche in den Fichtenbeständen zahlte sich vor allem in den letzten, von Borkenkäferbefall geprägten Dürrejahren aus. Trotz hoher Zwangseinschläge sind so gut wie keine Kahlflächen entstanden: Die nächste Baumgeneration steht überall schon in den Startlöchern.
Leidenschaft für Wald und Naturschutz
Seine stets spürbare Leidenschaft für Wald und Naturschutz gab Wolfgang Meiners gerne auch an die jüngere Generation weiter: Er führte zahlreiche Exkursionen mit Studierenden der Fachhochschule Eberswalde durch sein Revier. Als Ausbilder hat er viele Forstpraktikanten und Anwärter für die naturgemäße Waldbewirtschaftung begeistert. Zu einigen von ihnen hat er heute noch guten Kontakt. Das „grüne Klassenzimmer“ bei Ibind und zahlreiche Ferienaktionen unter seiner Regie zeugen von seinem waldpädagogischen Engagement.
In die Fußstapfen von Wolfgang Meiners tritt nun Jan Bergmann. Der gebürtige Hesse hat eine Ausbildung zum Revierjäger in Rosenheim absolviert und bereits als Waldarbeiter und Revierjäger gearbeitet. Nach dem Studium der Holzwirtschaft in Rottenburg am Neckar und der Forstwirtschaft in Erfurt sammelte er als Waldschutzfachkraft am AELF Coburg zusätzliche Berufserfahrung.
Umfassenden Einblick gewonnen
Nach einigen Monaten bei den Bayerischen Staatsforsten im Spessart führte die Anwärterzeit den 31-jährigen Förster schließlich nach Maroldsweisach in das Ausbildungsrevier von Wolfgang Meiners. Hier erhielt er einen umfassenden Einblick in die Bewirtschaftung eines geologisch und standörtlich vielfältigen (und waldbaulich anspruchsvollen) Forstreviers, das er nach seiner erfolgreich abgelegten Anwärterprüfung zuerst vertreten und nun selber übernehmen durfte. „Ich konnte meine frisch erworbenen Kenntnisse auch gleich hier erproben und darf nun mein Ausbildungsrevier selber übernehmen“, freut sich Jan Bergmann.
Andreas Leyrer, als Abteilungsleiter am AELF Schweinfurt zuständig für das Revier Maroldsweisach, freut sich zusammen mit Wolfgang Meiners und Jan Bergmann, dass der Revierübergang so nahtlos gelaufen ist. Er bedankt sich bei Wolfgang Meiners für seine herausragende waldbauliche Leistung und für die vorbildliche Einarbeitung seines Nachfolgers, auch über die Ruhestandsversetzung hinaus: „Gerade bei den langen Zeiträumen, auf die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ausgelegt ist, ist eine solche Kontinuität von unschätzbarer Bedeutung“, so Leyrer. Jan Bergmann wünscht er gutes Gelingen bei seiner neuen Aufgabe, die durch den anhaltenden Klimawandel mit Sicherheit noch einige Herausforderungen bereithalten wird.