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KNETZGAU/HAßFURT
Rettungsboote in ungewohnter Strömung
Das Schleppen längsseits, also wenn einem manövrierunfähigen Boot geholfen werden muss, war auch Bestandteil der Übung.
Foto: Christian Licha | Das Schleppen längsseits, also wenn einem manövrierunfähigen Boot geholfen werden muss, war auch Bestandteil der Übung.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:01 Uhr

Viel los war am Samstag auf dem Main zwischen Knetzgau und Schweinfurt. Grund dafür war eine Großübung des Technischen Hilfswerks (THW) mit Ortsverbänden aus allen drei fränkischen Regierungsbezirken. Insgesamt über 30 Ehrenamtliche aus Haßfurt, Bamberg, Erlangen, Fürth und Nürnberg waren daran beteiligt.

Mit einer Tragkraftspritze an Bord übte man das fiktive Löschen eines Wasserfahrzeugs.
Foto: Christian Licha | Mit einer Tragkraftspritze an Bord übte man das fiktive Löschen eines Wasserfahrzeugs.

In Knetzgau wurden die Boote zu Wasser gelassen, um dann den Fluss zu erkunden. Für die Kollegen aus Mittelfranken war das ein besonderes Erlebnis, denn in ihrer Heimat gibt es nur den Main-Donau-Kanal, der im Gegensatz zum Naturgewässer Main über keine Strömungen verfügt.

Johannes Wendland vom THW-Ortsverband Erlangen nannte als Gruppenführer der zweiten Bergungsgruppe und Organisator des Treffens, dass es Ziel der Übung sei, die Fahrfertigkeit der Bootsführer zu verbessern, die Kooperation zu steigern und auch unterschiedliche Bootstypen kennenzulernen.

Fotoserie

Acht verschiedene Bootstypen

So waren insgesamt acht Boote verschiedener Bauarten im Einsatz, vom normalen Mehrzweckboot über einen Motorkatamaran bis hin zu Pontonbooten, die auch als Fähre oder als Bestandteil eines mobilen Brückenbaus verwendet werden können.

Geübt wurde in Knetzgau und Ottendorf auch das Schleusen eines THW-Boots.
Foto: Christian Licha | Geübt wurde in Knetzgau und Ottendorf auch das Schleusen eines THW-Boots.

Geübt wurden auf dem Main verschiedene Manöver: so zum Beispiel „Mann über Bord“ und das Schleppen längsseits, also wenn einem manövrierunfähigen Boot geholfen werden muss. Aber auch das Schleusen in Knetzgau und Ottendorf sowie das Ankern in der Strömung standen auf dem Programm.

Vom frühen Morgen bis in die späten Nachmittagsstunden dauerten die Aktivitäten. Hierbei war natürlich auch eine Verpflegung notwendig, die der THW-Ortsverband Erlangen übernahm und perfekt dafür sorgte, dass kein Magen knurrte.

Eine besondere Anfahrt nach Knetzgau hatte das Bamberger THW. Unter der Leitung seines Gruppenführers „Wassergefahren“, Adam Fischer, kamen die Oberfranken nicht wie die anderen mit einem Lkw, sondern direkt mit ihren zwei Pontonbooten nach Knetzgau. Bereits am Freitagabend kamen sie dort an und genossen dann die Gastfreundschaft der Haßfurter THW-Kollegen, in deren Unterkunft sie übernachten konnten.

Die FFW Erlangen übte mit einer Tragkraftspritze an Bord.
Foto: Christian Licha | Die FFW Erlangen übte mit einer Tragkraftspritze an Bord.

Aber es fuhren nicht nur blaue Boote auf dem Main, sondern auch ein rotes. Die Freiwillige Feuerwehr Erlangen nutzte die Chance, dabei zu sein, mit einem besonderen Experiment. So wurde eine Tragkraftspritze an Bord des Motorbootes gehievt und dort fixiert. Während der Fahrt auf dem Fluss wurde dann das Wasser angesaugt und über ein B- und C-Rohr zum Löschen eines fiktiven Brandes eines Wasserfahrzeuges genutzt. Das gelang den Floriansjüngern hervorragend, so dass sie auch für so einen Ernstfall bestens gerüstet sind.

Lauritz Schmitt (7) lenkte mit Unterstützung von Max Schwemmer das THW-Motorboot.
Foto: Christian Licha | Lauritz Schmitt (7) lenkte mit Unterstützung von Max Schwemmer das THW-Motorboot.

Einige Zaungäste versammelten sich auch an der Slipstelle in Knetzgau, um der beeindruckenden Übung beizuwohnen. Darunter war auch Joachim Schmitt mit seinem Sohn Lauritz. Die beiden waren aus Mönchstockheim gekommen, um eigentlich einem Fußballspiel in Knetzgau zuzuschauen.

Lauritz war fasziniert von dem, was sich auf dem Main abspielte. Und so sagte er sofort begeistert „Ja“, als ihn die Mannschaft des Motorbootes aus Nürnberg zu einer kleinen Fahrt einlud. Der Siebenjährige wurde mit einer Schwimmweste ausgerüstet und genoss sichtlich die Fahrt.

Als Höhepunkt durfte er dann voller Stolz, unter Aufsicht des Truppführers Max Schwemmer, sogar das Boot am Steuerrad kurzzeitig lenken.

Für das THW ist es wichtig, Kinder und Jugendliche für ihre Arbeit zu begeistern. Denn schließlich braucht auch diese Hilfsorganisation ehrenamtlichen Nachwuchs, bei dem man das Werben nicht früh genug beginnen kann.

 
 
 
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