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HAßFURT
Reservisten: Über regionale Entwicklungshilfe informiert
DK
 |  aktualisiert: 16.06.2015 16:01 Uhr

Die Reservistenkameradschaft Haßfurt hatte sich diesmal mit dem Kameraden Hans J. Küchle, seines Zeichens Oberstabsbootsmann der Reserve, einen kompetenten Partner in punkto aktive Entwicklungshilfe mit „Projekten an der Graswurzel“ eingeladen.

Hans Küchle war in seinem Berufsleben lange Jahre auch als Sprengmeister unterwegs. Und als Entwicklungshelfer arbeitete er unter dem Dach der Gemeinschaft Don Bosco im Senioren-Entwicklungs-Service SES, unter anderem in Kambodscha, Ghana, Kamerun und im Kongo bei bisher 15 Einsätzen. Humorvoll meinte er: „Früher habe ich zerstört, und jetzt baue ich auf.“

Sein Bildmaterial, seine Filme, seine Ausführungen verdeutlichten nur allzugut, wie gut es den Deutschen im Vergleich doch geht. Die Unmassen armer Müllsammler auf Müllkippen, die riesigen Mengen versteckter Minen, die fast täglich neue Opfer fordern, die Kindern die Beine abreißen und Erwachsene verstümmeln, schockten. Die hier einsetzende Hilfe der Salesianer (Aufbau von Schulen und Internaten, Studiengänge, weitere Bildungsangebote, Straßenbau, Schulgeld-Zahlungen an Eltern für deren Kinder) beeindruckten. Küchle verdeutlichte all dies vor allem mit seinen Bildern von den Einsätzen in Kambodscha.

Schnell war man sich einig, dass das alles immer noch viel zu wenig sei und mehr getan werden müsse. Doch Spenden an ihn für diese Zwecke wies er ab und bat, diese an die Salesianer weiterzureichen.

Dass auch die Versorgung mit sauberem Wasser zur Verbesserung der Lebensqualität darin eingeschlossen ist, zeigte er mittels eines ganz besonderen, in Betonskelettweise erstellten Wasserturms. Diesen hat er zusätzlich mit Wohnungen ausgebaut, wobei die Bauweise Bewunderung erregte. Denn dabei werden mit Hartholzstangen oder Bambus die zu betonierenden Geschoße abgestützt und zugleich schrittweise fertig ausgebaut und verputzt. Und dass eine deutsche Familie, die zufällig vor Ort auf Urlaubsreise war, allein ein Internatsgebäude aus eigener Tasche finanziert hat, wurde staunend zur Kenntnis genommen.

Küchle schilderte auch das friedliche Nebeneinander der drei großen Religionen Buddhismus, Islam und Christentum, das für einen zukunftsweisenden Aufbau unbedingte Voraussetzung sei. Das Religionen-Trio führte zu dem Paradoxon, dass an drei Tagen nacheinander die neuen Gebäude eingeweiht wurden.

Die Einsätze der Salesianer und von Hans Küchle sind inzwischen weit über die Grenzen Frankens hinaus publik geworden. Und erst kürzlich befasste sich die Frankenschau damit und berichtete davon aus Maroldsweisach.

Die Reservisten und ihre Gäste dankten für die aufschlussreichen Ausführungen. Allgemein wurde aber bedauert, dass sich kaum Mitbürger für dieses doch so brennende Thema interessiert hätten. Denn der Nord-Süd-Konflikt sei für alle Menschen von Bedeutung.

 
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