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FRIESENHAUSEN
Repräsentantinnen der Landwirtschaft
Genuss und Gesundheit verbinden Kräuter und Gewürze, denn sie können durch ihre Aromen beim Kochen viel Salz ersetzen und haben dazu viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Eine der Genuss-Inseln war daher den Gewürzen und Kräutern gewidmet.
Foto: Sabine Weinbeer | Genuss und Gesundheit verbinden Kräuter und Gewürze, denn sie können durch ihre Aromen beim Kochen viel Salz ersetzen und haben dazu viele gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:14 Uhr

Die Landwirtschaft sichert die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln – die Landfrauen sorgen außerdem dafür, dass diese Lebensmittel auch schmackhaft und gesundheitsfördernd zubereitet werden. Sie kümmern sich um das soziale Gefüge in Familie und Dorf, um die Gesundheitserziehung, um Blumenschmuck, Deko und die Bewahrung von Traditionen. Sie bieten Ferien auf dem Bauernhof, betreiben Hofläden, unterrichten Schulkinder, gestalten Ferienprogramme.

Damit die Landfrauen immer up to date sind, dafür sorgen die regelmäßigen Tagungen und das Erwachsenenbildungsprogramm des Bayerischen Bauernverbands. Zur Herbsttagung trafen sich die Ortsbäuerinnen aus dem Landkreis Haßberge gestern in Friesenhausen im schmucken Sportheim.

Kreisbäuerin Cäcilie Werner und Geschäftsführer Manfred Kraus freuten sich über das rege Interesse. Zentrale Punkte waren das nächste Bildungsprogramm und der Impulsvortrag „Bewusst genießen, täglich bewegen“ von Klaudia Schwarz vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung. Zusammen mit zwei Mitarbeiterinnen hatte sie dazu auch Genuss- und Bewegungsinseln aufgebaut, die dann zum Mitmachen einluden.

Zunächst freute sich Cäcilie Werner über die 980 Euro, die beim Landfrauentag als Spende zusammen kamen, das Geld geht an den bäuerlichen Hilfsdienst, der Landwirtsfamilien zur Seite springt, wenn sie in Not geraten, etwa durch Hochwasser.

Für das Herbst-Winter-Bildungsprogramm hatte die Kreisbäuerin zusammen mit ihren Vorstandsmitgliedern einen ganzen Strauß von Themen zusammengetragen. Einige Termine stehen schon fest, andere wurden den anwesenden Ortsbäuerinnen angeboten, eines der Seminare in ihrem jeweiligen Ort anzubieten. Die Themen reichen dabei vom Trachten-Nähkurs über die Herstellung von Allerheiligen-Gestecken bis zu zwei Fahrten zum Zentralen Landwirtschaftsfest. Am 24. September wird die neue Haßberge-Tracht beim Unterfranken-Tag vorgestellt. Im Themenbereich Ernährung geht es um die Kartoffel, das Weihnachtliche Festmenü, um die Milch, aber auch um glutenfreies Kochen, alte Rezepte aus der Landfrauenküche und Gesunde Ernährung. Gesundheitsthemen werden angeboten wie Schmerztherapie, Hausmittel, Naturkosmetik, aber auch Burnout und Inkontinenz. Ein Nähkurs für Babykleidung und Taschen soll stattfinden, das Seminar zur Balkonbepflanzung wird wiederholt und vieles mehr. Zur Mühlenbesichtigung wünschten sich die Anwesenden gleich das gemeinsame Brotbacken dazu, was umgehend in die Planung einfloss. BBV-Geschäftsführer Manfred Kraus betonte, wie wichtig die Landfrauen nicht nur für die landwirtschaftlichen Familien, sondern auch für die Außenwirkung der Landwirtschaft seien. „Wenn Sie authentisch von ihrem Alltag berichten, ist das viel glaubwürdiger als jede Pressekonferenz“, stellte er fest. Er dankte daher allen Frauen, sie sich für das Ehrenamt als Orts- oder Kreisbäuerin zur Verfügung stellen und besonders Kreisbäuerin Cäcilie Werner mit ihren Stellvertreterinnen Petra Grimmer und Doris Hornung.

Im Blick auf die im November und Dezember anstehenden Neuwahlen im Bauernverband wünschte er sich, dass sich viele für das Ehrenamt engagieren und forderte auch zu stärkerer Solidarität auf. Wer sich wählen lasse, werde vom Bauernverband auch Qualifizierungsangebote erhalten.

Das Amt für Landwirtschaft und Ernährung war vertreten durch Klaudia Schwarz, die in ihrem Impulsreferat das Thema der Bayerischen Ernährungstage „Genussvoll mitten im Leben“ vorstellte. Das Programm richtet sich im Schwerpunkt am die Generation 65 Plus. Es will denjenigen, die beim Eintritt in den Ruhestand sich neu orientieren, Anstöße geben für ein genussvolles, gesundes Leben mit Bewegung bis ins hohe Alter.

Ohne erhobenen Zeigefinger wolle man über den Genuss die Lebensfreude vermitteln, so Schwarz. Gesundheit bedeute schließlich auch Lebensqualität im Alter. Genuss ist dabei nicht nur auf Essen und Trinken beschränkt, er umfasst auch Gemeinschaft, Ruhe oder Entspannung. „Auch eine Scheibe Brot kann man bewusst genießen, wie auch einen Augenblick“, betonte Klaudia Schwarz. Achtsam zu essen, bedeute auch für Jüngere, sich kurz „aus dem Hamsterrad zu verabschieden“.

Im Alter verändert sich viel im menschlichen Körper: der Energiebedarf sinkt, der unbenutzte Muskel baut sich noch schneller ab, das Gewicht steigt leichter als früher, dafür reduziert sich die Knochenmasse. Mit der richtigen Ernährung und Bewegung kann man jedoch all diesen Faktoren zumindest entgegen wirken. So zeigte Schwarz auf, welche Wirkung Vollkornbrot, hochwertige Öle, Obst und Gemüse, Milchprodukte sowie Kräuter und Gewürze auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Wie man sich trainiert, ausreichend Wasser zu trinken und wie wichtig neben der Garten- oder Hausarbeit auch gezielter Sport ist. „Beweglichkeit bedeutet im Alter auch Selbstständigkeit,“ betonte sie und auch als älterer Mensch könne man mit Training noch einiges erreichen – immer zum eigenen Nutzen.

Wie viel Genuss gesunde Nahrungsmittel bringen, zeigten anschließend die Genuss-Inseln und Carolin Fischer zeigte gezielte Übungen für Beweglichkeit und Muskelaufbau, die teils sogar während des Fernsehkrimis ausgeführt werden können. Große Bedeutung kommt auch Balance-Übungen zu. Sie beugen Stürzen vor, die bei älteren Menschen oft schlimme Folgen haben. Schließlich seien Sport und Genuss auch ein probates Mittel gegen eine weit verbreitete Alterserscheinung, nämlich die Einsamkeit, so die Referentinnen.

Abschließend wies Klaudia Schwarz auch auf die Lehrgänge zur Hauswirtschafterin hin, ein neuer Lehrgang beginnt im Mai 2017, ein neuer Meisterkurs startet im Herbst 2017.

Jedes Jahr beim Landfrauentag geht das Sammelkörbchen um. 930 Euro kamen in diesem Jahr zusammen, das Geld überweisen Kreisbäuerin Cäcilie Werner und ihre Stellvertreterinnen Petra Grimmer und Doris Hornung (von links) an den bäuerlichen Hilfsdienst.
Foto: Sabine Weinbeer | Jedes Jahr beim Landfrauentag geht das Sammelkörbchen um. 930 Euro kamen in diesem Jahr zusammen, das Geld überweisen Kreisbäuerin Cäcilie Werner und ihre Stellvertreterinnen Petra Grimmer und Doris Hornung (von ...
 
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