In acht Tagen ist es wieder soweit: Zum 18. Mal findet in Altershausen das Seifenkistenrennen „Cool Running“ statt. Und bei einigen Teilnehmern ist noch jede Menge zu tun.
„Ab jetzt stehen wir jeden Abend drei bis vier Stunden in der Werkstatt“, erzählt Tobias Hetterich aus Zeil. Auch für den Seifenkisten-Laien ist erkennbar: Fahren kann man diese Kiste noch nicht. Noch dazu ist es mit einer Baustelle nicht getan. Gleich zwei Boliden müssen in der Scheune von Hetterich noch auf Vordermann gebracht werden.
Kinder haben mehr Erfahrung
Gemeinsam mit Patrick Scherbaum nahm Hetterich im vergangenen Jahr erstmals am Rennen teil. Wesentlich mehr Rennerfahrung als die Erwachsenen haben bereits die Kinder Hetterichs gesammelt. Die Brüder Elias (10) und Philipp (12) nehmen dieses Jahr schon zum vierten Mal am Rennen teil.
„Angefangen hat alles vor zwei Jahren im gemeinsamen Urlaub in Kroatien“, erzählt Hetterich. „Nachdem wir schon zwei Jahre lang die Kinder angefeuert hatten, haben wir kurzfristig beschlossen, selbst mitzumachen.“ So besorgte sich das Gespann kurzfristig ein Fahrgestell, das in wenigen Wochen für die Abfahrt fit gemacht wurde. Sackkarrenreifen, Sperrholz und schwarze und weiße Farbe: Das „Rennvieh“ war geboren.
„Die ersten beiden Läufe waren super. Wir lagen auf dem vierten Platz und haben sogar mit dem Treppchen geliebäugelt“, erinnert sich Scherbaum. „Aber im dritten Lauf haben sich zwei Reifen verabschiedet. Wir sind zwar im Ziel angekommen, aber außer Konkurrenz.“ „Natürlich ist alles ,just for fun‘. Aber ein bisschen Ehrgeiz ist schon auch dabei“, gesteht Hetterich.
Schwerpunkt bei den Umbauarbeiten seien die Reifen und die Bremsen. Die Sicherheit stehe an oberster Stelle. „Wir haben dieses Jahr sogar spezielle Seifenkistenräder bestellt, die dann hoffentlich auch die hohen Belastungen in den Kurven überleben“, sagt Scherbaum. „Sonst geben wir aber nicht viel Geld für unser ,Rennvieh‘ aus. Wir arbeiten mit dem Material, das wir hier haben.“
Die Kinder Elias und Philipp haben nicht nur mehr Rennerfahrung, sondern auch die erfolgreichere Bilanz. Mit ihrem „Bratwurstflitzer“ schafften sie es in drei Rennen immer auf das Treppchen. „Auf den Namen ist mein Opa gekommen, weil ich so gerne Bratwüste esse“, sagt Philipp lachend. Sein jüngerer Bruder würde den Boliden lieber in „Kesselfleischflitzer“ umbenennen.
Die leichte, vierrädrige Konstruktion habe man weitergereicht bekommen. „Nächstes Jahr sind die beiden dafür zu groß. Dann brauchen wir einen neuen Wagen“, sagt der Vater. Beim letzten Rennen im alten Wagen wollen die Kinder an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen.
Die Vorfreude ist bei Jung und Alt zu spüren. „Letztes Jahr hat es extrem viel Spaß gemacht. Auch als Zuschauer ist es ein tolles Event, das mit viel Aufwand veranstaltet wird“, findet Hetterich.
Wer das „Rennvieh“, den „Bratwurstflitzer“ und die anderen originellen Modelle in Aktion sehen möchte, kommt am Sonntag, 10. September, nach Altershausen. Der Eintritt ist frei, das Rennen startet um 14 Uhr. Weitere Infos gibt es unter www.cool-running.de