Zum neuen Schuljahr ist auch das Führungs-Trio der Dr. Auguste-Kirchner-Realschule Haßfurt wieder komplett. Nachdem Direktor Ulrich Fischer in den Ruhestand verabschiedet wurde, ist Dr. Hartmut Hopperdietzel neuer Schulleiter. Seine Konrektorin bleibt Christine Gehringer. Zurück aus der Elternzeit ist die 2. Konrektorin Christine Rottmann. Auf alle drei warten einige Herausforderungen, denn jetzt erreicht die Generalsanierung des Schulzentrums auch die Realschule, die damit auch ihr Schulkonzept neu aufstellen will. Dr. Hopperdietzel sieht diese Situation als „ein Eldorado“.
Hartmut Hopperdietzel wurde 1969 in Kulmbach geboren, verbrachte seine Kindheit in Kerpen, seine Jugend in Schwabach bei Nürnberg. Lehramt für Religion, Deutsch und Informatik studierte er in Erlangen-Nürnberg und auf den Philippinen. Schon dort war er mit seiner heutigen Ehefrau Sabine, die Pfarrerin ist. Zwei Töchter und einen Sohn hat das Paar. Nach seinem Referendariat in Erlangen und Schwabach hatte er seine erste Planstelle in Ansbach, dann war er für einige Jahre an die Universität Bayreuth abgeordnet an den Lehrstuhl für Schulpädagogik. Promoviert hat Dr. Hopperdietzel in pädagogischer Psychologie. Die letzten fünf Jahre war er als Lehrer an der Realschule II Bayreuth und Sachbearbeiter beim Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Oberfranken sowie Ganztagskoordinator für die dortigen Realschulen.
„Ich habe also die letzten zehn Jahre Ideen gesammelt, wie Schule sein könnte, und was rechtlich und faktisch machbar ist“, so Hopperdietzel. So ist er praktisch ein Glücksfall für die künftige Schulkonzeption, die Ulrich Fischer und sein Schulteam für die Realschule Haßfurt entwickelt haben. Ideengeberin dafür war Christine Rottmann, die jetzt auch rechtzeitig wieder aus der Elternzeit zurück ist.
Geplant ist, das Klassenprinzip ein Stück weit aufzulösen, die Schüler damit individueller in ihren Stärken wie ihren Schwächen zu fördern. Dazu braucht es auch die räumlichen Voraussetzungen, die im Zuge der Generalsanierung jetzt geschaffen werden können. Jede Jahrgangsstufe wird einen so genannten Marktplatz erhalten, um den sich Klassenzimmer formieren. Noch laufen die Abstimmungsgespräche, doch vom Umfeld ist Dr. Hopperdietzel begeistert: „Der Landkreis beziehungsweise der Zweckverband Schulzentrum ist bereit, für diese Sanierung richtig Geld in die Hand zu nehmen und Innovation zu wagen“, so Hopperdietzel. Das sei beileibe nicht selbstverständlich. Er spüre bei allen, die für das Gelingen des Konzepts nötig sind, die gleiche Begeisterung, die Interessen der Schüler in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu stellen. Auch der zuständige Ministerialbeauftragte Karlheinz Lamprecht sei dem sehr aufgeschlossen. Zudem habe er hier ein Kollegium angetroffen, das ausgesprochen motiviert und flexibel sei. „Ulrich Fischer hat hier ein wunderbares Schulklima geschaffen“, das Hopperdietzel als ideale Grundlage für ein Gelingen des neuen Konzepts ansieht.
Auch wenn die neue Stelle also gleich mit einem großen Zusatzaufwand beginnt, ist Haßfurt für Hartmut Hopperdietzel „Wunschschule“, seine Aufgabe geht er gemäß dem Leitspruch des Heiligen Paulus an: „Darum prüfet alles und was gut ist, behaltet“. Trotz aller Verwaltungs- und Bauarbeiten „werden einige Klassen damit leben müssen, dass sie Religionsunterricht beim Direktor haben“, zwinkert er zum Abschluss des Pressegesprächs.