
Unterwegs sein und doch zu Hause: "Camping auf Rädern" hat eine große Fangemeinde, das Angebot an Wohnmobilen und auch an Stellplätzen hat in den letzten Jahren einen echten Boom erlebt. Doch welche Trends sind bei den Kundenwünschen zu beobachten? Und welche Fahrzeugtypen sind besonders gefragt? Auskunft darüber geben Konstantin Hirt (27) von "Steigerwaldmobile" in Untersteinbach und Katarina Dietz (38) vom Freizeitcenter Dietz in Ebern.
1. Gibt es Trendfahrzeuge?
Die sogenannten Kastenwagen haben einen Ruf als Dauerbrenner. Auch im Rennen sind die teilintegrierten Fahrzeuge. Dabei handelt es sich um kompaktere und damit auch manövrierfähigere Fahrzeuge. Sie sind kürzer und schmaler als Kastenwagen, verfügen aber über alle Elemente der Inneneinrichtung: Schlafbereich, Küchenzeile, Sanitärraum und Sitzecke. In der Regel liegt ihr Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen, sodass sie mit einem üblichen Führerschein gefahren werden können.
Der Erfahrung nach seien beide Fahrzeugtypen zumeist bei Paaren oder auch bei kleinen Familien gefragt. Vom Wochenendausflug bis hin zum Road-Trip durch Europa seien sie für alles geeignet, meint Katarina Dietz. Denn mit solch einem Fahrzeug könnten Reisende fast überall stehenbleiben und seien auch in Städten flexibel unterwegs. Trotz des begrenzten Stauraums seien bequemes Schlafen und die Mitnahme von Fahrrädern kein Problem.
2. Wie entwickelt sich der Gebrauchtwagenmarkt?
Was für den Erwerb eines Gebrauchtfahrzeuges spreche, sei neben dem Preis auch die Wertstabilität, sagen die beiden Fahrzeughändler. Ein Grund dafür: Wohnmobile beruhen auf dem Unterbau von Lieferwagen. Die Basisfahrgestelle seien daher für deutlich höhere Laufleistungen gebaut, als sie die meisten Reisemobile jemals erreichen werden, meint Konstantin Hirt.

Während der Corona-Pandemie hatten viele Menschen das Reisen mit dem Wohnmobil für sich entdeckt, was Dynamik in den Markt brachte und die Gebrauchtwagenpreise zunächst auf Rekordhöhen schnellen ließ. Viele damalige Neueinsteiger seien zwar beim Reisen mit dem Wohnmobil geblieben, würden sich heute aber größere, besser ausgestattete Fahrzeuge wünschen.
Für die Kundinnen und Kunden sei das ein Vorteil, denn so kämen immer mehr Gebrauchtfahrzeuge auf den Markt. Die preisliche Entwicklung sei wieder "normaler", gleichzeitig hätten sich Vielfalt und Verfügbarkeit aber deutlich erhöht.
Laut Katarina Dietz stabilisiere sich die Beobachtung, dass Wohnmobilreisen mehr als nur ein durch die Corona-Pandemie angefeuerter, vorübergehender Trend ist. Der Kundenkreis erweitere sich und es ändere sich gerade das Image des Wohnmobils: Immer mehr werde es vom Lieblingsfahrzeug von Rentnerpaaren zu einem Lifestyle-Produkt für eine vielfältige Kundschaft. Familien, die ihren Kindern die Natur näher bringen wollen, Sportler, welche sich schon in aller Frühe in die Berge aufmachen wollen, und Komfortreisende.
3. Welche Ausstattungsmerkmale sind elementar, welche im Trend?
Ein traditionelles Ausstattungsmerkmal für die meisten Fahrzeuge ist die Markise. Hinzu kommt die Rückfahrkamera. Und die sollte keinesfalls fehlen, betont Katarina Dietz. Ein modernes Navigationsgerät, oft in Kombination mit dem Radio, gehört mittlerweile auch zur Standardausstattung. Auch immer wieder ein Thema: das Automatikgetriebe, vor einigen Jahren noch als Nischenprodukt belächelt. Zum Schutz der Fahrzeuggestelle wird im Interesse einer langen Gebrauchsdauer ein Unterbodenschutz empfohlen.
Das Stichwort der Stunde heißt Autarkie. Hierzu gehören insbesondere die Solaranlage auf dem Dach, leistungsfähige Lithium-Batterien, und möglichst ein Toilettensystem ohne Einsatz von Chemie. Dies bieten beispielsweise Einschweißtoiletten, die aus dem medizinischen Bereich kommend auf den Outdoormarkt drängen. Nicht zuletzt sind Alarmsysteme zu nennen, insbesondere gefragt bei Reisenden, welche ins Ausland fahren oder sich gerne in entlegenen Gebieten aufhalten.
4. Was sind die bevorzugten Reiseziele?
Hirt und Dietz sind sich einig: Eindeutig liege der Norden Europas an der Spitze. Norwegen, Finnland, Schweden. Einerseits habe die dortige Natur mit ihren beeindruckenden Landschaften Anziehungskraft, andererseits lockten die angenehmen Temperaturen während der in südlicheren Gefilden doch zuweilen sehr heißen Sommermonate. Juni und Juli seien hierfür die bevorzugten Reisemonate. Aber auch Italien und Kroatien werden als Klassiker bezeichnet. Und ein Trendland könnte laut Konstantin Hirt Frankreich werden.

Soweit zum Sommer. Und wie sieht es in der kalten Jahreszeit aus? "Spanien ist ein Dauerfavorit, besonders in den Wintermonaten", sagt Katarina Dietz. "Wer dem hiesigen Winter entfleuchen möchte, den zieht es nach Spanien."
5. Mieten oder kaufen: Was empfehlen die Händler?
Hierzu gibt es keine pauschale Antwort. Wer sich unsicher ist, ob eine Reise mit dem Wohnmobil in der Praxis auch tatsächlich den eigenen Vorstellungen entspricht, ist mit einem Mietfahrzeug auf der sicheren Seite. Für so manche Interessentin und so manchen Interessierten war der "Urlaub auf vier Rädern" einen Versuch wert und dabei bleibt es dann auch.
Doch diejenigen, welche sich von dieser Urlaubsvariante anstecken lassen, können überlegen, das gemietete Fahrzeug oder ein Ähnliches nach der Rückkehr zu erwerben. Zumeist handelt es sich bei Mietfahrzeugen um Einsteigermodelle. Die stünden in einem vergleichsweise attraktiven Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen, sagt Katarina Dietz.
Wer jedoch von vornherein sicher weiß, dass seine Zeit für Wohnmobiltouren gekommen ist, der könne auch gleich eines erwerben, und einen maßgeblichen Vorteil mitnehmen: die Spontanität. "Das eigene Fahrzeug steht stets zur Reise bereit, ob zur Geburtstagsfeier oder auf das Weinfest, an den Main, in die Therme", nennt Konstantin Hirt einen von der Kundschaft genannten Vorteil. Auch Wochenendausflüge seien damit möglich. Hierdurch werde es deutlich öfter eingesetzt als nur einmal jährlich für die Urlaubsreise.
Kroatien: Die Campingplätze dort sind trotz teils immenser Stellplatzpreise von über 50€/Tg oft schon jetzt für die Ferienzeiten belegt (kann jeder selbst durch Reservierungsversuch online feststellen). Vor Ort trifft man an den großen Plätzen an der Küste ca. 50% Deutsche.
Frankreich: an den Urlaubsorten kommt man mit englisch durch oder OnlineTranslater. Ich kenne eine Menge Plätze, die fest in deutscher und niederländischer Hand sind (ACSI). In D sieht man uns, weil wir zum Weinfest fahren, zur Familienfeier, zum Wandern in den Steigerwald usw.😉
ein Fahrzeug in der Familie zu haben. Kostenersparnis.
Kroatien ist in der letzter Zeit bei den Womo fahren nicht mehr so beliebt, weil Kroatioen den Euro eingeführt hat und daruch sehr teuer geworden ist.
In Frankreich haben die deutschen Womofahrer immernoch das Problem mit der Sprache, deswegen bleiben sie auch öfters im eigenem Land.