Viermal ist ein 19-jähriger Maschinenbediener aus dem Landkreis bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Sein fünfter Fehltritt kam ihm deswegen teuer zu stehen.

Das Jugendgericht verurteilte ihn am Montag wegen Diebstahls und Hausfriedensbruchs nach Jugendstrafrecht zu einer Geldauflage von 750 Euro, weil er vier gebrauchte Räder im Wert von 200 Euro von einem BMW stahl, der auf dem Gelände des Schlosses in Ebelsbach abgestellt war. Der Angeklagte räumte nur den Diebstahl von zwei Rädern ein.

Die habe er auf seinen eigenen BMW montieren wollen. Laut Jugendgerichtshelfer Franz Heinrich passt die Biographie des Heranwachsenden so gar nicht mit seinem Bundeszentralregisterauszug zusammen. Nach dem Schulabschluss habe er eine Lehre beendet. Er gehe einer regelmäßigen Arbeit nach und habe sich verlobt.

Den angerichteten Schaden habe er reguliert. Heinrich sah die Ursache für den Diebstahl im schlechten Einfluss der Clique, mit der der Angeklagte zusammen ist, und die sich regelmäßig auf dem Gelände des teilweise verfallenen Schlosses herumtreibt. Mitglieder der Clique hatten den Angeklagten bei einem Polizeiverhör angeschwärzt.

Die Forderung der Staatsanwältin, die eine Geldauflage von 750 Euro als Strafe forderte, kommentierte der Angeklagte mit „mach' mer so“. Richter Martin Kober nahm ihn beim Wort und blieb in seinem Strafmaß bei der geforderten Summe, zahlbar an den Jugendhilfefonds Haßberge. Die Höhe der Strafe begründete er damit, dass „Kleinvieh auch Mist macht“, womit er auf die Voreintragungen des Angeklagten anspielte. Den Diebstahl bezeichnete der Vorsitzende als „völligen Quatsch“. Der Angeklagte habe nun seine „Freischüsse verbraucht“. Beim nächsten Mal drohe Arrest, ermahnte Kober den Verurteilten.