Eine Rauchentwicklung in einem Mehrfamilienhaus in Reckertshausen löste am späten Samstagabend einen größeren Einsatz der Feuerwehr aus. Unter dem Stichwort "Personen in Gefahr" beorderte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt gleichzeitig auch den BRK-Rettungsdienst mit vier Rettungswagen aus Hofheim, Eltmann, Ebern und Bad Königshofen zur Einsatzstelle. Allerdings überstanden die insgesamt neun anwesenden Hausbewohner das Geschehen weitgehend unbeschadet. Lediglich ein 15-jähriger Junge erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung und wurde vorsorglich ins Leopoldina-Krankenhaus nach Schweinfurt gebracht, wie BRK-Pressesprecher Michael Will berichtete.
Nach dem Notruf gegen 23.30 Uhr war die Feuerwehr Hofheim mit mehreren Einsatzfahrzeugen und vorsorglich auch der Drehleiter binnen kurzer Zeit vor Ort. Schnell drangen Atemschutzgeräteträger zum Brandherd vor, der sich in einer der sechs Mietwohnungen befand. "In der Küche stand ein Thermomix auf einem angeschalteten Elektroherd", sagte Kommandant und Einsatzleiter Dirk Häusinger.
Mit einem Rauchschutzvorhang wurden die übrigen Räume der Wohnung gesichert und das verschmorte Küchengerät ins Freie verbracht. Gleichwohl zeugte außen über dem Küchenfenster eine Rußschicht von dem Schmorbrand. Nach der Belüftung des Wohnhauses konnten die 25 Einsatzkräfte nach rund eineinhalb Stunden die Heimfahrt antreten. Auch Kreisbrandinspektor Andreas Franz und Kreisbrandmeister Johannes Hauck waren vor Ort. Beamte der Polizei Haßfurt nahmen den Sachverhalt auf.
Dieser Einsatz war bereits der Zweite für die Hofheimer Feuerwehr an diesem Tag. Denn bereits am Samstagmorgen kurz nach 8 Uhr war sie zusammen mit der Feuerwehr Aidhausen zu einem vermeintlichen Verkehrsunfall alarmiert worden. Bei der ILS Schweinfurt war ein Notruf per automatischem eCall eines Autos eingegangen. Da sich im Fahrzeug niemand meldete, wurden die Rettungskräfte alarmiert. Die GPS-Daten führten auf den Parkplatz eines Discounters in der Hofheimer Industriestraße. Hier konnte aber weder ein Unfall festgestellt noch das entsprechende Fahrzeug gefunden werden. Polizei und Rettungsdienst machten sich auf den Weg zur Wohnadresse des Halters, wo sich herausstellte, dass es sich wohl um einen Fehlalarm gehandelt hatte.