"Es ist aufregend, anderen Menschen zu zeigen, wie sich das Klima auf unser Leben auswirken kann. Das motiviert mich, diese Botschaft an so viele Menschen wie möglich weiterzuleiten“, erklärt Andreas Berninger aus der Klasse 7c, wenn er nach dessen Motivation für den Klimaschutz gefragt wird. Er und sein Klassenkamerad Moritz Hempfling wurden bei einer „Plant-for-the-Planet-Akademie“ zu „Botschaftern für Klimagerechtigkeit“ ernannt.
In einer solchen Akademie lernen Kinder, wie die Klimakrise deren Zukunft und das Leben von Menschen weltweit bedroht. Die Akademien sind als offizielle Maßnahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet und werden vom Bundesumweltministerium empfohlen. „Plant-for-the-Planet“ ist eine Kinder- und Jugendinitiative, die 2007 von dem damals neunjährigen Felix Finkbeiner ins Leben gerufen wurde.
Die Problematik der Klimagerechtigkeit hören sie dabei aber nicht von einem Erwachsenen, sondern von anderen Kindern, denn Kinder hörten Gleichaltrigen lieber zu. In der „Rudolf-Steiner-Schule“ in Coburg bildeten so Kinder andere Kinder zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit aus, pflanzten gemeinsam Bäume und lernten Spannendes zum Klimaschutz.
Andreas Berninger fand vor allem den CO2-Ausstoß der verschiedenen Kontinente oder das Schmelzen des Nordpols interessant. Die Kinder entwickelten anschließend in Gruppen selbst Aktionen für deren Zukunft und pflanzten 150 Bäume, was Moritz besonders gefiel.
Dann schulte sie ein Rhetoriktraining im selbstsicheren Auftreten, denn als Botschafter hätten sie eine Botschaft, die sie hinaustragen wollen. Moritz und Andreas setzten ihr Training gleich in die Praxis um und hielten Vorträge über den Treibhauseffekt, die Fotosynthese oder über die Arktis. Bei diesem Abschlussvortrag waren auch die Eltern dabei und hörten sich gespannt die Ausführungen ihrer Kinder an.
Für ihre „Wallburg-Realschule“ haben beide schon konkrete Pläne: „Wir möchten mit Unterstützung des Elternbeirats Bäume pflanzen. Ideal wären Obstbäume, damit man die Früchte für das Fach Ernährung und Gesundheit verwenden kann. Zudem könnte man Apfelsaft aus den Äpfeln pressen und diesen in den Pausenverkauf mit aufnehmen“, meinte Andreas.
Zuerst wollen die beiden aber ihren Umweltvortrag allen 7. Klassen der Wallburg-Realschule präsentieren, zumal die Eltmanner Realschule seit diesem Schuljahr auch Umweltschule sei. Andreas möchte aber auch an allen Schulen im Umkreis auf das Projekt aufmerksam machen, und Moritz könnte sich das am Dientzenhofer-Gymnasium in Bamberg vorstellen, da dort sein bester Freund ist und ihm gesagt wurde, dass es dort auch eine Umweltgruppe gäbe. Gerne könnten sich aber auch Vereine oder Unternehmen bei den beiden Schülern über das Sekretariat der Wallburg-Realschule Eltmann melden.
Stolz kamen Andreas Berninger und Moritz Hempfling in ihrer neuen Funktion als „Botschafter für Klimagerechtigkeit“ an ihre Schule zurück. Ein entsprechendes T-Shirt mit Urkunde, eine Tasche mit informativen Büchern sowie der „guten Schokolade“, dem Fairtrade-Produkt von „Plant for the Planet“, komplettierten ihre Auszeichnung.