„Es macht mich besonders stolz, dass ihr alle einen Ausbildungsplatz habt oder ihr euch am Gymnasium oder der FOS/BOS weiterbildet. Selbst der Traum eines jeden Jungen geht für einen Schüler in Erfüllung – er wird Lokführer. Somit sind alle Schüler versorgt und was Schöneres kann ein Schulleiter bei einer Entlassfeier wohl nicht sagen.“ Dies betonte Schulleiterin Direktorin Manuela Küfner bei der Verabschiedung der 99 Absolventen der Wallburg-Realschule Eltmann.
Johanna Kröner wurde mit einen Notendurchschnitt von 1,45 Schulbeste, weitere 22 Schüler hatten in ihrem Zeugnis eine 1 und 58 Schüler eine Note 2 vor dem Komma. Von den 99 Entlass-Schülern haben außerdem schon 67 einen festen Ausbildungsplatz in der Tasche, acht Schüler wechseln zur Berufsfachschule und 29 Schülerinnen und Schüler setzen ihre schulische Ausbildung am Gymnasium oder an einer Fachoberschule fort.
Aufgrund der positiven Wirtschaftssituation haben viele Schüler ihren Wunsch-Ausbildungsplatz bekommen. Das gilt insbesondere für Jakob Ruben, der schon als Kind gerne mit der „Brio-Holzeisenbahn“ spielte und später mit einer Modelleisenbahn. „Dazu war noch unter unserer Wohnung ein Geschäft für Modelleisenbahnen. Da war ich oft zu finden. Das führte sicher dazu, dass meine eigene Modelleisenbahn auch größer wurde“. Lokführer war deswegen schon bei ihm im Kindesalter eine besondere Faszination – die ließ ihn auch nicht los. Kein Wunder, dass er auch seinen Weg zur Schule täglich mit der Eisenbahn fuhr. Jakob Ruben kommt aus Zeil und besuchte wegen seiner gewählten Fächerverbindung die Wallburg-Realschule in Eltmann und das geschah natürlich mit der Eisenbahn. „Bei der Ausschau nach einem Ausbildungsberuf stieß ich auf eine Ausschreibung zur Ausbildung als Lokführer bei DB-Regio. Da bewarb ich mich und hatte Erfolg. Man kann schon sagen, dass sich damit für mich so etwas wie ein Kindheitstraum erfüllt, zumal ich schon immer vom Beruf des Lokführers fasziniert war.“ Nun wird er in Nürnberg seine dreijährige Ausbildung absolvieren. „In den ersten anderthalb Jahren gibt es viel Theorie. Später geht es in die Praxis, wo auch Lehrer bei der Fahrt daneben sitzen. Erst ab 20 Jahren darf ich alleine Lok und Zug steuern.“ Auf die Frage, welche oder ob ihm auch größere Touren mit seiner Lok durch Deutschland vorschweben, meinte er: „Ich möchte mehr auf den kleinen roten Regio-Zügen in der engeren Heimat sitzen.“
Johanna Kröner, die Schulbeste, hat für sich für eine Ausbildung zur Mechatronikerin entschieden und freut sich schon darauf. Dabei hat sie sich für den anspruchsvollen Bildungsgang entschieden, in dem zusätzlich zu einer dualen Berufsausbildung die Fachhochschulreife erworben werden kann. „Ich habe dazu schon im Vorfeld ein Praktikum bei Bosch absolviert, werde jetzt dort meine zweijährige Ausbildung beginnen und dann ein Jahr an die Fachhochschule in Kronach gehen.“ Hat sie schon weitere Pläne für die Zukunft? Nein. „Aber wenn ich mein Abitur habe, kann ich alles machen und steht die Welt mir offen. Ich gehe jetzt erst einmal in diese Richtung und werde mich dann spontan entscheiden.“ Ihre Grundausbildung sei zukunftsorientiert und ihre Ausbildung biete ihr große Aufstiegschancen.
Auch Adrian Dümpert aus Eltmann, Klassenbester 10 b und mit dem besten Abschluss im Bereich Betriebswirtschaft, geht in ein Fachgebiet, das ihm schon lange liegt. „Ich mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Programmieren. Das ist genau das, was ich wollte, denn seit klein auf interessiere ich mich für Computer und den IT-Bereich. Bei OFA in Bamberg, den Experten für Bandagen und Stützstrümpfe, habe ich auch den entsprechenden Ausbildungsplatz gefunden und möchte dort Karriere machen.“ Er stellte seiner bisherigen Schule ein sehr gutes Zeugnis aus und lobte insbesondere auch seinen Fachlehrer Pflaum für eine super Arbeit, „ohne ihn wäre dies alles nicht möglich gewesen“. Mit Foto, seinem Computer und vor allem mit seinem „Quadro-Copter“ hat er bereits für die Schule gearbeitet und unter anderem ein Video von der Schule gedreht. Seine Luftbildfotos zieren den Internetauftritt der Wallburg-Realschule.
Direktorin Manuela Küfner betonte vor diesem Hintergrund, dass nach einer Umfrage „Realschüler die Fachkräfte der Zukunft“ seien. „Im Lehrplan unserer Schule ist die berufliche Orientierung ein wesentlicher Teil. Die Schüler erwerben fundiertes theoretisches Wissen, das immer Bezug zur Lebenswirklichkeit behält und deswegen sind unsere Absolventinnen und Absolventen bei Firmen und Betrieben heiß begehrt.“ Aber auch die Schüler, die nach ihrem Realschulabschluss weiterführende Schulen besuchen, würden die Erfahrung machen, dass sie für diese Schulen bestens vorbereitet seien.
Küfner stellte aber auch das große Engagement ihrer Schüler heraus, die gezeigt hätten, wie teamfähig und fleißig sie auch noch in den letzten Schulwochen seien. „Die Aufgabe, ein soziales und nachhaltiges Projekt mit der ganzen Klasse zu verwirklichen, habt ihr meisterhaft umgesetzt. Eure letzten Schulwochen waren angefüllt mit solchen Arbeiten. Ich kann nur sagen, es macht mich sehr stolz, was ihr im Team geleistet habt.“ Mit ihren Glückwünschen sprach sie die Hoffnung aus, dass alle ihre Schulzeit als eine zuweilen anstrengende, aber vor allem als eine persönlich bereichernde Zeit in bester Erinnerung behalten.
Stellvertretende Schulleiterin Tabinda Plischke nannte den Abschluss der Realschulzeit vor zahlreichen Ehrengästen zwar ein „markantes Ereignis“, aber es wurde zu einer fröhlichen und beschwingten Abschiedsfeier, zu der auch die Moderation von Lehrer Christoph Barnickel und die musikalische Umrahmung durch die Schulband und Chorklassen beitrugen. Die Feier fand in der Mensa statt, weil derzeit im Rahmen der Generalsanierung der Realschule gerade die dortige Aula umgebaut wird.
Bürgermeister Michael Ziegler meinte, dass ein wichtiger Lebensabschnitt zu Ende gehe und sicherlich auch etwas Wehmut damit verbunden sei. Das heutige Zeugnis sei der Preis für bisherige Mühen. Nun könne aber der Blick mit Stolz in die Zukunft gehen und er hoffe, dass ihr Ausbildungsplatz ihren Neigungen entspreche. Bei einer Arbeitslosigkeit von 3,1 Prozent habe man nahezu Vollbeschäftigung und viele innovative Betriebe und Handwerker suchten händeringend nach Auszubildenden und guten Berufen. „Auch für den Landkreis hat die Schulbildung höchste Priorität. So investieren wir derzeit rund 6,5 Millionen Euro in die Wallburg-Realschule und in die Zukunft. Sie, liebe Schulabgänger, sind unsere Zukunft“.
Elternbeiratsvorsitzender Georg Schwemmlein gratulierte den Absolventen und wünschte viel Erfolg für den weiteren Lebensweg. Für die Absolventen sprach Sascha Pflaum Dankesworte, die in einem Kompliment an die Lehrer endeten: „Sie haben uns fast wie ihre eigenen Kinder angesehen und sind uns mit großer Toleranz begegnet.“
Die Besten
Schulbeste 10 a: Johanna Kröner (Trunstadt) mit einem Notendurchschnitt von 1,45.
Klassenbeste
10 b: Adrian Dümpert mit einem Notendurchschnitt von 1,67.
10 c: Sarah Melerski, mit einem Notendurchschnitt von 1,50.
10 d: Nike Kutzner und Nele Moriz mit einem Notendurchschnitt von 1,54.
Beste Leistungen Wirtschaft: Adrian Dümpert (10 b). Naturwissenschaften: Pascal Schriefer (10 a).
Kunst: Anika Vogt (10 d).
Englisch: Sofie Koch (10 d), Jan Butterhof (10 a).
Deutsch: Nike Kutzner 10 d).
Französisch: Sarah Melerski (10 c).