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HAßFURT
Rauschig
Kommentar: Landkreisjubiläum - Feier auf neutralem Boden       -  _
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:51 Uhr

Rübezahl ist ein Berggeist aus dem Riesengebirge. Ludwig Ganghofer ist ein deutscher Schriftsteller, der durch seine Heimatromane bekannt wurde. Der Nikolaus ist eine Figur aus der christlichen Geschichte, der zur Adventszeit die Kinder beschert. Was haben diese drei doch sehr unterschiedlichen Zeitgenossen gemeinsam? Richtig! Sie sehen aus wie Steffen Vogel auf seinem Wahlplakat.

Es steht allerdings noch nicht fest, ob das besagte Wahlplakat auch wirklich das sein wird, mit dem der Stimmkreisabgeordnete der CSU auch wirklich in den Wahlkampf ziehen wird, um seinen Sitz in München zu verteidigen. Eventuell handelt es sich aber auch nur um eines der berühmten Vogel'schen Facebook-Scherzchen. Donald Trump würde es vielleicht „fake news“ nennen.

Seine Gemeinde im Netz hat der Landtagsabgeordnete dieser Tage nämlich vor die Wahl gestellt, welches von zwei Plakaten den Zuschlag erhalten sollte. Beide Entwürfe zeigen Steffen Vogel als Jäger mit der Flinte über der Schulter. Dazu trägt er ein fesches Trachtengewand und einen stilechten Jägerhut. Und natürlich den erwähnten Vollbart, Farbe weißgrau und außerordentlich rauschig.

Version eins der Entwürfe unterscheidet sich von Version zwei darin, dass hier Vogel von links nach recht schaut, dies allerdings recht belämmert. Version zwei zeigt den Waidmann im gleichen Outfit, recht drahtig mit dem Blick nach links oben. In beiden Fällen lautet der dazugehörige Slogan: „Für Waidblick im Landtag.“

MdL Vogel ist immer mal für einen Joke bei Facebook gut. Gerne lässt er seine Fangemeinde ebenso an seiner Sockenauswahl teilhaben, wie am Ausflug mit seinem Nachwuchs. Vogel sieht das als eine Art Nähe zum Wähler. Und warum auch nicht. Schließlich darf er als Politiker genau dasselbe Recht für sich in Anspruch nehmen wie alle anderen Facebook'ler, auf diesem Medium nach Lust und Laune Schmarrn zu verbreiten. Wenn andere Zeitgenossen im Göllergarten ihr Schäufele fotografieren und um die Welt schicken, darf der Vogel auch als Rübezahl in selbige hinausblicken.

Nur eines, lieber Steffen Vogel, sollte man auf keinen Fall tun: Dem Wähler das Gefühl geben, dass man ihn nicht ernst nimmt, es sei schon entschieden, wer ins Maximilianeum einzieht, und man könne sich als CSU-Kandidat in Bayern im Wahlkampf alles leisten. Wahlkampfstrategien mit dem Waidwerk als Mittelpunkt sind schon oft gründlich gescheitert. Deshalb hier ein kostenloser und gut gemeinter Rat: Beide Entwürfe sollten das bleiben, was sie vielleicht ohnehin nur sein sollten, ein Scherzchen fürs Internet, über dessen Qualität sich durchaus lebhaft diskutieren lässt.

 
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    In Hassfurter Dunstkreis scheinen die CSU Kandidatinnen und Kandidaten, egal ob zu Landtagswahlen oder Bundestagswahlen mit dümmlichen Facebook oder Twittereinträgen die Wähler vom eigenen Versagen ablenken zu wollen. Hier der Vogel-Schütze, da das Hassbergehascherl, Doro Bär, das niemand mehr wirklich ernst nimmt.
    Was wir brauchen sind Politiker/innen die mit Rückgrat und Taten glänzen. Da gibts außerhalb der CSU und ihrer Satellitenparteien, FDP und freie Wähler durchaus welche.
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