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Bamberg
Rauschgiftgeschäft in Knetzgau: Bewährungsstrafe für „Schmiere“ stehen
Er kundschaftete aus, ob die Luft für einen Drogendeal rein ist. Dass er es mit einem Polizisten zu tun hatte, wusste der 42-Jährige nicht. Nun stand er vor Gericht.
Ein 42 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Haßberge stand in Bamberg vor Gericht, da er einen Drogendeal unterstützte. 
Foto: Daniel Karmann, dpa | Ein 42 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Haßberge stand in Bamberg vor Gericht, da er einen Drogendeal unterstützte. 
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 09.02.2024 07:27 Uhr

Durch den Einsatz eines verdeckten Ermittlers ist am 10. Juli vergangenen Jahres ein Rauschgiftgeschäft auf dem Parkplatz eines Knetzgauer Supermarkts aufgeflogen. Dabei wurde der 29-jährige Dealer festgenommen und bereits vom Landgericht Bamberg zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Ein 42-Jähriger aus dem Maintal fungierte damals als Mittäter. Er kundschaftete die Örtlichkeit aus und stellte den Kontakt zwischen dem Dealer und dem vermeintlichen Drogenkunden her. In seiner Wohnung fanden die Ermittler zudem eine geringe Menge an Drogen.

Am vergangenen Freitag verurteilte das Schöffengericht am Amtsgericht Bamberg den 42-Jährigen wegen Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie Drogenbesitzes zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Alkohol als Lohn für die Hilfe

Bereits am 9. Juli 2020 vereinbarte der verdeckt ermittelnde Polizeibeamte auf dem Autohof bei Knetzgau mit dem später festgenommenen Dealer das Treffen auf dem Supermarktparkplatz in Knetzgau am nächsten Tag. Dort wolle er, der Polizeibeamte, 50 Gramm Methamphetamin (Crystal) und ein Kilogramm Amphetamin (Speed) zum Preis von insgesamt 9250 Euro kaufen, sagte er dem Rauschgifthändler.

Der Angeklagte wusste um das geplante Rauschgiftgeschäft und spähte das Gelände des Supermarkts gegen einige Flaschen Alkohol für den Dealer aus. Um 14.23 Uhr teilte er dem Dealer per SMS mit, dass die Luft rein ist und keine Gefahr bestehe. Kurz darauf schrieb er eine SMS mit den Worten: "Wartest auf Bamberg jung kap sitzt im Auto und wartet".

Direkt nach der Übergabe klickten die Handschellen

Damit bezog sich der Angeklagte auf den Polizisten, der einen Pkw mit Bamberger Kennzeichen nutzte. Gegen 15.15 Uhr traf der Dealer auf dem Parkplatz mit seinem Auto ein. Nach Übergabe des Rauschgifts klickten die Handschellen. Die Ermittler konfiszierten weitere 1015 Gramm Amphetamin, das sie im Auto des Dealers fanden.

Eine Woche später, am 17. Juli, konnten die Fahnder auch den Hintermann des Dealers festnehmen, der dem 29-Jährigen Rauschgift lieferte. Der Dealer aus Nordrhein-Westfalen fiel ebenfalls auf den verdeckten Ermittler herein und wurde ebenfalls auf dem selben Supermarktparkplatz in Knetzgau festgenommen.

Eine SIM-Karte führt auf die nächste Spur

Bei dem Drogengeschäft am 10. Juli fielen den Fahndern auch drei SIM-Karten in die Hände. Über eine dieser Karten wollte der Drogendealer aus NRW künftig mit seinem 29-jährigen Abnehmer telefonieren. Doch anstatt mit seinem Drogenkunden telefonierte der Dealer mit einem Kripo-Beamten, der das Treffen auf dem Rastplatz bei Knetzgau arrangierte.

Der Beamte gab vor, der 29-jährige Abnehmer, der eine Woche zuvor festgenommen wurde, liege nach einem Unfall im Krankenhaus. An seiner Stelle würde er, der Kripo-Beamte, das Geschäft abwickeln und die gelieferten zwei Kilogramm Amphetamin zum Kaufpreis von 9000 Euro bezahlen. Der 33-Jährige fiel darauf rein und fuhr von seinem Wohnort bei Köln in den Haßbergkreis, wo er schließlich festgenommen wurde. Ihn verurteilte das Landgericht Bamberg zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten.

 
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