„Ich würde ja gerne, aber…“ Wer kennt diesen Satz nicht? Doch damit ist es bald vorbei, denn Frauen aus Simbabwe laden ein, über solche Ausreden beim Weltgebetstag nachzudenken.
Frauen aus Simbabwe haben für den Weltgebetstag 2020 den Bibeltext aus dem Johannesevangelium zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst lassen uns die Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.
Die Autorinnen des Weltgebetstags leben in einem krisengeplagten Land im südlichen Afrika. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben.
Als Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft gelten jahrelange Korruption und Misswirtschaft und vom Internationalen Währungsfonds auferlegte, aber verfehlte Reformen. Bodenschätze könnten Simbabwe reich machen, doch davon profitieren andere.
Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu: Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Großbritannien, bis sie das Ziel 1980 erreichte. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär.
Von den Familien oft vertrieben
Noch heute sind Frauen benachteiligt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditionellem Recht keinen Anspruch auf das Erbe haben, auch wenn die staatlichen Gesetze das vorsehen.
Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen; mit einer Kampagne in Mali, die für den Schulbesuch von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisation von Wasserschutzgebieten in El Salvador, verbunden mit Lobbyarbeit zum Menschenrecht auf Wasser.
Zusätzlich möchte der Weltgebetstag das hochverschuldete Simbabwe durch eine teilweise Entschuldung entlasten. Deshalb richtet sich der Weltgebetstag, zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen, dem Bündnis „erlassjahr.de” und anderen mit einer Unterschriftenaktion an die Bundesregierung. Das Geld soll Simbabwe stattdessen in Gesundheitsprogramme investieren, die der Bevölkerung zugutekommen.
Riesiger Zuspruch
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über hundert Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Alleine in Deutschland besuchen am ersten Freitag im März hunderttausende Menschen die Gottesdienste und Veranstaltungen.
Vorbereitungstreffen
Zum ökumenischen Vorbereitungstreffen für den Haßbergkreis, das am Samstag, 18. Januar, von 13.30 bis 17.30 Uhr im katholischen Pfarrheim in Hofheim stattfindet, sind alle interessierten Frauen herzlich eingeladen. (jf)
Anmeldungen werden bis 15. Januar an das Evang.-Luth. Dekanat Rügheim, Pfarrgasse 7, 97461 Hofheim, Tel. (0 95 23) 95 01 55,. E-Mail dekanat.ruegheim@elkb.de erbeten.