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Karbach
Rauhenebrach: Scheune brennt bis auf die Grundmauern nieder
130 Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen die Flammen und verhinderten Schlimmeres. Dennoch ist der Brand ein schwerer Schicksalsschlag für die Betroffenen.
Eine Scheune brannte am Freitag in Karbach in der Gemeinde Rauhenebrach bis auf die Grundmauern nieder. Über 130 Einsatzkräfte waren beteiligt.
Foto: Christian Licha | Eine Scheune brannte am Freitag in Karbach in der Gemeinde Rauhenebrach bis auf die Grundmauern nieder. Über 130 Einsatzkräfte waren beteiligt.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:04 Uhr

Schwarzer Rauch stieg am späten Freitagvormittag über dem Rauhenebracher Ortsteil Karbach in den Himmel. Gleichzeitig schrillten die Sirenen in vielen Orten im Steigerwald und darüber hinaus. Ein Großbrand in Karbach löste einen Großeinsatz aus - und forderte bis in die Abendstunden die elf alarmierten Feuerwehren und das Technische Hilfswerk (THW) Haßfurt mit zeitweise über 130 Einsatzkräften. Auch der Rettungsdienst war im Einsatz. Rettungsdienst-Einsatzleiter Olaf Mauer bestätigte, dass es keine Verletzten gab. Ein Notfallseelsorger betreute die betroffene Familie.

Vom Dachstuhl der Scheune blieb nicht viel übrig.
Foto: Christian Licha | Vom Dachstuhl der Scheune blieb nicht viel übrig.

Kurz nach 11 Uhr war das Feuer auf dem Anwesen direkt an der Ortsdurchfahrt ausgebrochen. Von der Familie mit Kindern, die das Haus bewohnt, war zu diesem Zeitpunkt nur der Familienvater daheim. Er konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand eine Scheune samt Nebengebäude bereits im Vollbrand. Kreisbrandinspektor Georg Pfrang, der vor Ort die Einsatzleitung übernahm, alarmierte umgehend weitere Feuerwehren nach. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass mehr Einsatzkräfte und vor allem Atemschutzgeräteträger benötigt würden.

Einsatz war auch am späten Nachmittag noch nicht beendet

Am Nachmittag gegen 16 Uhr waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Karbach, Untersteinbach, Kirchaich, Neuschleichach, Fabrikschleichach, Haßfurt, Knetzgau, Zeil und Eltmann weiterhin vor Ort. Zusätzlich unterstützten die Wehren aus Ebrach (Landkreis Bamberg) und Michelau im Steigerwald (Landkreis Schweinfurt) das Geschehen. Auch Kreisbrandrat Ralf Dressel, sowie die Kreisbrandmeister Thomas Neeb und Michael Schlereth kamen zum Einsatzort. Rauhenebrachs Bürgermeister Matthias Bäuerlein machte sich ebenfalls ein Bild von der Lage.

Ein Großaufgebot an Feuerwehren war im Einsatz.
Foto: Christian Licha | Ein Großaufgebot an Feuerwehren war im Einsatz.

Anfänglich drohte das Feuer, auf ein weiteres Wohnhaus überzugreifen, was jedoch verhindert werden konnte. In der Werkstatt auf dem Anwesen stand unter anderem ein Öltank in Flammen, aus dem aber nach ersten Erkenntnissen keine Flüssigkeit austrat. Die Einsatzkräfte verlegten über 300 Meter an Schlauchleitung, um das Feuer zu bekämpfen, berichtete Kreisbrandmeister Klaus Oster. Wertvolle Dienste leistete der "Abrollbehälter Wasser" der Haßfurter Feuerwehr. Mit 9000 Liter Wasser gefüllt, konnten die Einsatzkräfte direkt mit dem Löschen beginnen, ehe der riesige Wassertank in der Folge durch einen Pendelverkehr einiger wasserführender Fahrzeuge wieder aufgefüllt wurde.

THW trägt Branschutt ab

Bereits nach kurzer Zeit hatte die Feuerwehr alleine über den Abrollbehälter Wasser insgesamt 20.000 Liter Wasser zum Löschen verwendet. Später kam auch die Drehleiter der Feuerwehr Eltmann zum Einsatz, als es galt, das in Mitleidenschaft gezogene Dach des Wohnhauses teilweise abzudecken und versteckte Glutnester aufzuspüren. Mit einem Radlader und einem Lkw trug das Technische Hilfswerk Brandschutt ab.

Flammen zerstören Zukunftsperspektive

Der verheerende Brand ist ein Schicksalsschlag für die Eigentümer. Wie die Familie am Freitag erzählte, diente die umfangreich ausgestattete Schreiner-Werkstatt in dem jetzt total zerstörten Nebengebäude zunächst dem Hobby. Im kommenden Monat wollte die Familie ein Gewerbe anmelden und die Schreinerei im Nebenerwerb betreiben. Diese Zukunftsperspektive ist nun zerstört. Die Familie trauert außerdem um zahlreiche Ziervögel, die genauso wie eine noch vermisste Katze vermutlich in den Flammen starben. Zumindest etwas Zuversicht kam bei den Besitzern auf, als eine andere Katze der Familie, Lilly, in dem Haus entdeckt wurde. Der Stubentiger überstand offenbar das Feuer, augenscheinlich ohne Verletzungen.

Katze Lily überstand den Brand unverletzt. Eine weitere Katze und zahlreiche Ziervögel hatten weniger Glück.
Foto: Christian Licha | Katze Lily überstand den Brand unverletzt. Eine weitere Katze und zahlreiche Ziervögel hatten weniger Glück.

Die Brandursache ist noch ungeklärt, wie die Polizei am Freitagnachmittag berichtete. Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Auch die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt. Die Ortsdurchfahrt von Karbach war für den Verkehr für mehrere Stunden vollständig gesperrt.

 
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