Der Gemeinderat Rauhenebrach bereitet sich weiterhin intensiv auf die Erstellung eines ganzheitlichen Versorgungskonzepts für die Trinkwasserversorgung vor. Mit Klaus Kellermann referierte der zweite Fachmann vor dem Gremium und erläuterte, wie er die Aufgabenstellung angehen würde. Ziel ist es, die in der Wasserversorgung in den nächsten Jahren anstehenden Sanierungen möglichst zielgerichtet und wirtschaftlich, vor allem auch im Hinblick auf die Folgekosten umzusetzen. Dazu soll eine umfassende Konzeption erstellt werden.
Schon in der Februar-Sitzung hatte Bürgermeister Matthias Bäuerlein ein weiteres Fachbüro eingeladen, damit der Gemeinderat eine breite Entscheidungsgrundlage hat. Auch Klaus Kellermann hatte die vorhandenen Anlagen analysiert. Rauhenebrach fördert derzeit aus sechs Brunnen und einer Quelle im Durchschnitt 187 000 Kubikmeter Wasser im Jahr, 130 000 davon werden verkauft.
Die Differenz besteht aus Verbräuchen wie Leitungsspülungen, Feuerwehr-Übungen, aber auch zu einem Teil aus ungeklärten Wasserverlusten und Rohrbrüchen. Bei allen Straßenbaumaßnahmen vergangener Jahre wurden neue Wasserleitungen verlegt, in Teilbereichen der Rauhenebracher Gemeindeteile liegen aber Leitungen aus den 1950er Jahren. Eine Vernetzung der früher sechs Versorgungseinheiten ist bereits erfolgt, so dass bei Störungen auch „Umleitungen“ möglich sind.
Zentrales Wasserwerk geht nicht
Hochbehälter-Sanierungen seien teuer, zumal man dann natürlich auch den aktuellen technischen Anforderungen gerecht werden muss, so Klaus Kellermann. Er habe zwar noch nicht alle Hochbehälter in Augenschein genommen, aber oftmals sei es besser, weniger, dafür größere Hochbehälter neu zu bauen. Ein zentrales Wasserwerk werde in Rauhenebrach mit seiner Struktur wohl nicht umsetzbar sein, damit entfalle auch die Möglichkeit einer zentralen Entkalkung, nach der aus dem Gremium gefragt wurde. Außerdem sei eine solche Entkalkung teuer, sowohl in der Investition, als auch im Betrieb.
Auf zehn bis 20 Jahre angelegt
Ziel eines Konzepts müsse es sein, die Betriebsorte zu verringern, mit moderner Steuerungstechnik auszustatten, um auch Personaleinsatz zu sparen, die unterschiedlichen Höhenlagen zu berücksichtigen und für den Spitzenbedarf von rund 750 Kubikmetern an einem heißen Sommertag immer sicher vorbereitet zu sein. Er bot ein solches Konzept an, für das er den Status Quo aufnehmen und Handlungsempfehlungen erarbeiten würde, die Prioritätenliste und die einzelnen Maßnahmen würde der Gemeinderat dann festsetzen. Die Konzeption würde einen Zeitraum von zehn bis 20 Jahren in den Blick nehmen.
Geld für Feuerwehr
Mit verschiedenen privaten Bauvorhaben und der Vergabe weiterer Arbeiten für die Sanierung des Rathauses beschäftigte sich der Gemeinderat außerdem. Gemeinsam mit den Feuerwehrkommandanten wurde die jährliche Beschaffungsliste für Ausrüstungsgegenstände und Ersatzkleidung erstellt. Nachdem noch einige Anschaffungen auf das nächste Jahr verschoben wurden, blieb eine Summe von insgesamt rund 18 000 Euro. Das sei viel Geld, so Bürgermeister Matthias Bäuerlein, aber immerhin verteile sich die Summe auf zehn Feuerwehren. Auf der Liste stehen auch einige Atemschutzanzüge, die allerdings erst angeschafft werden, wenn die entsprechenden Wehrleute ihre Ausbildung abgeschlossen haben, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Die Anschaffungen wurden vom Gemeinderat einstimmig genehmigt.
Einen Planungsentwurf, der im April mit der Falsbrunner Bevölkerung diskutiert werden soll, stellte der Bürgermeister für die Alte Schule Falsbrunn vor. Wie in anderen Gemeindeteilen sollen sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Vorstellungen für ein Gemeinschaftshaus einbringen.
Ökologische Flussausbau
Das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen plant einen weiteren Schritt im ökologischen Ausbau der Rauhen Ebrach und hat ein entsprechendes Verfahren eingeleitet. Die Gemeinde Rauhenebrach war vom Landratsamt zu einer Stellungnahme aufgefordert. Der Ausbau erfolgt auf einer Länge von 600 Metern in der Gemarkung Untersteinbach, der Gemeinderat hatte dagegen keine Einwände, gehört doch das Gewässerschutz zum Flurbereinigungsverfahren.
Ein Punkt aus der Februar-Sitzung wurde am Dienstag nochmals aufgenommen, nämlich die Broschüre, die zum Abschluss der Dorferneuerung in Fürnbach erstellt werden soll. Wegen der hohen Kosten und der Tatsache, dass in diesen Kosten auch zwei für überflüssig gehaltene Ortseingangsschilder enthalten waren, hatte eine knappe Mehrheit des Gemeinderates dazu gebracht, auch die Broschüre mit abzulehnen.
Der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft (TG) Fürnbach Andreas Kaiser vom Amt für Ländliche Entwicklung und Dritter Bürgermeister Alexander Hoppert zeigten dem Gremium nochmals auf, wie umfassend die Dorferneuerung Fürnbach umgestaltet hat. 1,26 Millionen Euro, davon 830 000 Euro Zuschuss vom Freistaat, flossen in den kleinen Gemeindeteil, der den Abschluss der Dorferneuerung im Sommer mit seiner 740-Jahr-Feier verbinden möchte. Und dazu soll es eine Dokumentation auf 24 Seiten geben, sowohl der Dorferneuerung, als auch der Geschichte Fürnbachs.
Die Dorfgemeinschaft hat dafür auch schon viel Textmaterial erstellt und nach der Ablehnung im März haben die Mitglieder der Teilnehmergemeinschaft beschlossen, ihre Dorferneuerungskasse zu plündern und selbst 2000 Euro zu den Kosten beizutragen. Dieses Engagement überzeugte schließlich eine Mehrheit des Gremiums.
Bürgermeister Matthias Bäuerlein nahm die umstrittenen Schilder aus dem Beschlussvorschlag heraus und so fand schließlich eine 50-prozentige Bezuschussung der Broschüre bei 2000 Euro Eigenanteil der Fürnbacher die Zustimmung von neun Gemeinderatsmitgliedern, fünf blieben dagegen.
Brückensanierung
Einen Planer sucht Bürgermeister Matthias Bäuerlein für die Brückensanierung zwischen Altort und Schützenhaus im Ortsteil Untersteinbach. Vorgespräche hätten ergeben, dass man mit Kosten um 350 000 Euro rechnen müsse, „das hat mich schon erschreckt“, erklärte der Bürgermeister und auch einige Gemeinderatsmitglieder mussten angesichts dieser Kostendimension schlucken.