
Auch wenn das zurückliegende Halbjahr mehr Niederschläge brachte als in den Vorjahren – in Rauhenebrach wird Wassersparen weiterhin Gebot der Stunde bleiben. Die Suche nach neuen Trinkwasserbrunnen blieb relativ erfolglos, das steht schon vor Vorliegen des Abschlussberichtes über die Probebohrungen fest und so muss der Gemeinderat weitere Maßnahmen des Trinkwasserkonzeptes umsetzen – einige davon sind nicht unbedingt populär.
In der Gemeinderatssitzung am Dienstag stellte Bürgermeister Matthias Bäuerlein mehrere Aspekte zur Diskussion. Große Einigkeit herrschte darüber, dass umgehend eine Fachfirma beauftragt werden soll, mittels akustischer Messverfahren versteckte Wasserrohrbrüche im weitläufigen Leitungsnetz aufzuspüren. Die Wasserverluste in Rauhenebrach sind hoch, zeigte Bürgermeister Matthias Bäuerlein auf. Über 50 000 Kubikmeter gehen zwischen der Förderung und der Abrechnung verloren. Welche Dimensionen ein Rohrbruch hat, habe kürzlich ein Fall in Geusfeld gezeigt, bei dem 40 Kubikmeter am Tag verloren gingen.
Pool-Befüllung über Hydranten unter Auflagen erlaubt
Schon im vergangenen Sommer hat die Gemeinde das Befüllen von Pools über Hydranten untersagt, der Gemeinderat möchte diese Regelung beibehalten. Wenn, dann müssen Pools über die Wasseruhr befüllt werden. Bauherren sollten auch prüfen, ob sie nicht Regenwasser verwenden könnten, meinte Petra Diener. Eine gemeindliche Verordnung könnte auch das Bewässern von privaten Rasenflächen aus der öffentlichen Wasserversorgung untersagen und das Waschen von Fahrzeugen, das aber eigentlich auf Privatgrund ohne Ölabscheider ohnehin verboten ist.
Der Gemeinderat war sich am Dienstag einig, die Pool-Befüllung vorerst noch zu erlauben, aber nach klaren Vorgaben, unter anderem muss eine Anmeldung bei der Gemeinde erfolgen. Hin und wieder war schon ein Hochbehälter leer, weil in einem Ort mehrere Pools gefüllt wurden. Hermann Hotz betonte die schwierige Grundwasserlage. Es gebe zwar eine kleine Entspannung, von Entwarnung könne aber keine Rede sein. Trinkwasser werden zunehmend zu kostbaren Gut, mit dem man schonend umgehen müsse. "Das müssen wir den Leuten ganz deutlich kommunizieren", so Hotz, der als Land- und Teichwirt sehr mit der Materie vertraut ist.
Dritter Bürgermeister Alexander Hoppert fragte nach, welche Schritte jetzt in Sachen Wasserversorgungsanlagen geplant seien. Dazu erklärte Matthias Bäuerlein, dass ohne neue Brunnen der Plan, die Versorgung zentraler aufzustellen und damit Betriebskosten zu sparen, erstmal verworfen werden müsse. Plan B ist, die bestehenden Elemente zu optimieren. Das bedeutet die Sanierung von Hochbehältern und Brunnen. Ob es beispielsweise in Koppenwind sinnvoller sei, den vorhandenen Brunnen zu sanieren, oder in der direkten Nachbarschaft einen neuen zu bohren, das müssten Fachleute klären.
Ärger über zunehmenden Vandalismus an der Schule
Nicht verhehlen konnte Bürgermeister Matthias Bäuerlein seinen Ärger, als er den Gemeinderat über eine "zunehmende Tendenz zum Vandalismus rund um die Schule in Untersteinbach" informierte. Am Sonntag habe ihn der Schulleiter angerufen und mitgeteilt, dass am Kleinbus der Gemeinde, der auf dem Schulgelände abgestellt war, eine Seitenscheibe eingeschlagen wurde. Schon seit geraumer Zeit gebe es immer wieder Beschädigungen an den Gebäuden, was Bäuerlein zu der Ankündigung brachte, er werde jetzt öfter Präsenz am Schulgelände zeigen und gegebenenfalls Platzverweise aussprechen. Der Gemeinderat plädierte dafür, das Gelände ab den Abendstunden per Video zu überwachen, eventuell zusätzlich solarbetriebene Leuchten mit Bewegungsmeldern zu installieren. Die Verwaltung soll die Umsetzung umgehend in die Wege leiten.
Massive Nachfrage nach Bauplätzen
Ebenfalls sofort reagieren will man auf die massive Nachfrage nach Bauplätzen auch von weit außerhalb Rauhenebrachs. Sogar nach Düsseldorf verschicke man Unterlagen, was bei den Gemeinderatsmitgliedern den Verdacht nährte, dass hier auch Spekulation betrieben werde. Als ersten Schritt wird Rauhenebrach die Bewerbung seiner Bauflächen von der Homepage nehmen. Auch eine Verkürzung der Baupflicht wurde kurz andiskutiert, für ein Einheimischen-Modell müssten erst die Voraussetzungen geschaffen werden. "Auf keinen Fall wollen wir, dass die Preise für unsere örtlichen Bauwerber anziehen", so Bäuerlein.
Der IT-Beauftragte in der Gemeindeverwaltung, Michael Marschall, erläuterte dem Gremium, wie auf Grundlage der geänderten Gemeindeordnung eventuell auch virtuelle Gemeinderatssitzungen möglich wären. Vorerst geht man aber davon aus, dass die Sitzungen in der Aula der Schule dem Infektionsschutz ausreichend Rechnung tragen.
Neue Duschen und Umkleidekabinen beim SC Prölsdorf
Über einen Zuschuss von der Gemeinde kann sich der SC Prölsdorf freuen. Der Verein nutzt die coronabedingte Zwangspause im Sportbetrieb, um in seinem Sportheim die Duschen und Umkleidekabinen umzubauen. Außerdem wird eine Lüftungsanlage im Gebäude installiert. Die Gesamtkosten der Modernisierung betragen rund 37 000 Euro. Die Gemeinde gewährt laut Beschluss des Gremiums die üblichen zehn Prozent Zuschuss.