
Statt Lederwesten tragen sie karierte Hemden, die glänzend schwarzen Lederhosen sind durch kurze braune ersetzt. Und auch den gebotenen Musikstil ist man von den „Schwermetallern“ eher nicht gewohnt. Gehörig krachen ließ es der Heavy-Metal-Club Aidhausen dennoch beim Fränkisch-Bayerischen Abend in der Hermann-Schüßler-Halle in Aidhausen.
Mit den „Urlesbacher Musikanten“ hatte der Veranstalter einen Garanten für gute Stimmung engagiert. Bereits mit den ersten Tönen beim Einmarsch rissen sie das Publikum mit und sorgten für gute Laune. Inbrünstig stimmten die Zuhörer in die Stücke mit ein – ob es nun galt, ins Land der Franken zu fahren oder den Kreuzberg zu erklimmen.
Auch wenn sie die altbekannten Blasmusikstücke rauf und runter spielen: Bei den „Urlesbachern“ ertönen sie in frischem Glanz und sind auch bei teils halsbrecherischem Tempo stets sauber intoniert. Mit Hermann Zehnter und Rainer Nöller (Trompeten), Hubert Göb (Posaune und Bariton), Herbert Hümpfner (Tenorhorn) und Christian Pfautsch (Tuba) sorgten fünf unterfränkische Vollblutmusiker für Begeisterung.
War die Festhalle zunächst vorwiegend mit mittleren und älteren Jahrgängen besetzt, fand zu vorgerückter Stunde auch die jüngere Generation den Weg dorthin. Dirndl und Lederhosen in vielen Varianten vervollständigten das bunte Bild des „fränkisch-bayerisch“ geschmückten Saales.
Den bayerischen Teil des Abends übernahm der „Thalmannsfelder Trachtenverein“. Mit vielen Jauchzern und durchdringenden Pfiffen schuhplattelten sich die Männer durch den Abend.
Wie finden mittelfränkische Schuhplattler und unterfränkisches Heavy Metal zusammen? Der Auftritt der Thalmannsfelder war ein Überraschungsgeschenk zum 50. Geburtstag des Aidhäuser Clubmitglieds Arno Lugert – da wurde die Idee zum Fränkisch-Bayerischen Abend geboren. „Wir wollen beweisen, dass die Franken auch mit den Bayern klarkommen“, lacht Vorstandsmitglied Elmar Heusinger.
Dass sie sich nach Kräften um eine Annäherung bemühen, bewiesen die Unterfranken beim Unterricht im Schuhplattln.
Gekonnter sahen freilich die Darbietungen der Thalmannsfelder Trachtler aus – die für ihr schweißtreibendes Schenkelklopfen und Holzhacken mit reichlich Applaus belohnt wurden.