
Über 60 Akteure auf der Bühne, 23 Programmpunkte und ein 40-jähriges Jubiläum: das waren die Eckdaten der Prunksitzung des TSV Burgpreppach am Freitag in der voll besetzten Turnhalle des Sportvereins der "Füchse".
Höhepunkte waren zweifellos die Auftritte der Gardedamen und des Männerballetts, die stürmischen Applaus ernteten. Aber auch die Sketche und Büttenreden sorgten für Lachsalven. So traten TSV-Vorstand Michael Busch und Thomas Schmitt als "Hildegard und Marie" verkleidet auf die Bühne und standen ihren Vorbildern Waltraud und Mariechen von der Comödie Fürth sowohl in Mimik als auch Ausdrucksweise nur wenig nach.

eim"Der Herr Klein sieht so groß aus", bemerkten sie bei ihrem Einzug in die Halle und informierten so das Publikum darüber, dass auch der Zweite Bürgermeister Reinhold Klein zu Gast ist, ebenso wie die frisch gewählte Erste Bürgermeisterin Marion Fleischmann-Hilton. In der Weihnachtszeit bemerkte Marie, dass wohl alle Bewohner ihres Wohnblocks brasilianische Verwandte haben. Denn sie erhielten alle Päckchen vom Amazonas. Waltraud klärte sie auf, dass die Pakete wohl vom Versender Amazon geliefert wurden.
Sie finde zwar die Inder nett, deswegen bestelle sie jedoch noch lange nichts in Indien, sagte Marie, die sich überhaupt mit dem Internet schwer tut. Mit Facebook könne sie nichts anfangen. "Mit tut des Kreuz weh, wenn ich mich zu meiner Feiß bück", konstatierte Marie. Was Waltraud alles mit einem USB-Stick anstellt, fand Marie abstoßend. "Den steck ich bei mir unten nei und dann kann ich mir was downloaden. Musst aber aufpassen, dass du dir kein Virus oder an Trojaner holst", belehrte sie Marie, deren Antwort "alte Drecksau" war.

Gegen den Enkeltrick-Betrug sei sie immun, meinte Marie. Als neulich ein adrettes, hübsches und intelligentes Mädchen an der Tür stand, um Geld abzuholen, wusste Marie: "die kann net aus meiner Familie sein", und verweigerte die Geldausgabe.
Die Zweite TSV-Vorsitzende Marion Schmidt betonte in ihrer Bütt "die Oma" ihre sportliche Seite. Vor kurzem habe sie sich erstmals auf Rollerblades gewagt. Als es dann in Hohnhausen auf dem Bischwinder Weg bergab ging, sei sie "wie eine Bombe in die nächste Scheuer nei gerast".

Als Feigling, dem das Pech im Leben treu war, trat Heinz Schmidt in die Bütt. Als ihm ein Lehrer empfahl, seinen Sohn auf die Sonderschule zu schicken, dachte sich Schmitt: "Na wenn er des Zeug dazu hat!" Pech hat er auch mit den Besuchen seiner Schwiegermutter. Die komme zwar nur zweimal im Jahr, "bleibt aber jedes Mal fünf Monat", beklagte er. Seine Frau sei nun in einer "Kartonagen-Truppe", ließ er das Publikum wissen. Sie sei mit lauter alten Schachteln zusammen.
Erstaunt zeigte er sich bei einem Schwimmbadbesuch über die Schwimmleistungen einer 90-Jährigen, die schneller als ihre jüngeren Konkurrentinnen schwamm. Ihr Geheimnis: sie war Prostituierte in Venedig und machte Hausbesuche.

Die Eheleute Marion und Heinz Schmidt gingen gemeinsam auf die Bühne. Bei einem gemeinsamen Kirchenbesuch zog Marion ein Stück Bauchfleisch aus ihrer Handtasche. "Oh je. Dann is des Gsangbuch jetzt im Sauerkraut", stellte sei fest.
Eine beeindruckende Textsicherheit zeigte Michael Busch in seiner Bütt "Wortakrobatik", in der er in bester Willy-Astor-Manier einen Kinofilm nach dem anderen in seinem Wortvortrag verarbeitete. Bereits zum 40. Mal sorgte Alleinunterhalter Günther Scharpf für den musikalischen Rahmen. Er erhielt den "Preppicher Fuchsorden".