
Wieder einmal lockte die Kirchweih viele Besucher in die Marktgemeinde. Bereits am Donnerstag fiel mit der „Fränkischen Kirchweih“ im Sportheim und mit dem Kesselfleischessen in der Tankstelle „Just-Stop“ der Startschuss.
Am Freitag kam dann vor allem die Jugend bei der Plattenparty des TSV auf ihre Kosten. Bereits zum fünften Mal wurde am „Freaky Friday“, diesmal mit „DJ Calibra“, getanzt und gefeiert bis in die Morgenstunden.
Doch auch im Ortskern war mächtig was los. Neben Autoscooter, Schiffschaukel, Kinderkarussell und Schießstand bot heuer vor allem das mittelalterliche Lager hinter dem See eine Reihe von Attraktionen für die Besucher. Hier konnte man sich im Bogenschießen ausprobieren, Balanceübungen machen und Kampfszenen verfolgen. Erstmals dabei war in diesem Jahr nämlich eine „mittelalterliche Kampfgruppe“, und die Haudegen lieferten eine wahrhaft bühnenreife Vorstellung. Da blieb kein Schemel heil, und am Ende brannte gar die ganze Kulisse. Die Kampfgruppe „Schweinenacken“ erntete viel Applaus und Jubelrufe für ihre inszenierten Prügeleien.
Am Abend brannte der Himmel; genauer gesagt erhellten Feuerspucker und Jongleure die Nacht mit bizarren Lichtschweifen, Feuerbällen und Fontänen.
Auch im Schlosshof ging es mittelalterlich zu. Diverse Händler und Handwerker hatten ihre Zelte aufgeschlagen, und gegenüber vom Schloss residierte der schon aus dem vergangenen Jahr bekannte „Henker Severin“. Für ihn galt es diesmal, einen Tunichtgut zu bestrafen, der beschuldigt wurde, Bier zu panschen und eine Jungfrau geschändet zu haben. Er kam mit 30 Peitschenhieben davon und wurde nicht gehängt, wie es so mancher der Schaulustigen gefordert hatte.
In eine ganz andere Zeit versetzt wurde man im Nostalgiemuseum. Heinz Braunreuther hatte eine Sonderausstellung zur Schulzeit aufgebaut. Schlossherrin Monica von Deuster gewährte im Rahmen einer Schlossführung Einblicke in ihr Zuhause und Pfarrer Peter Bauer bot in der evangelischen Kirche eine Führung an.
Bei einer Kirchweih darf auch die Musik nicht fehlen. Im Festzelt spielten zum Bieranstich, den Bürgermeister Hermann Niediek vornahm, die „Leuzendorfer Musikanten“, im Vergnügungspark gab es die obligatorischen Evergreens vom Band und auf dem angeschlossenen Mittelaltermarkt sorgte die Gruppe „Schattenschweif “ für musikalische Untermalung der Szenerie. Am Abend, als im Festzelt die Musiker von „Warüm net?“ die Gäste in Stimmung brachten, gab die Gruppe „Schattenschweif“ in der Scheune im Schlosshof ein Konzert. Da wurde zum Rhythmus der Trommeln, zum Klang der Sackpfeife und der Schalmei gestampft und geklatscht, und ohne Zugaben wurden die Spielleute freilich nicht von der Bühne gelassen.
Ein bisschen geärgert haben dürften sich die Markttreibenden und die Lagerleute über den Nieselregen am Sonntag. Denn nun gilt es die Zelte wieder trocken zu bekommen, bevor sie ins Winterquartier wandern. Denn für die meisten war dies der letzte Markt in diesem Jahr.