
Zu den Eltmanner Biertagen am 22. und 23. Juli präsentiert die Wallburgstadt nicht nur ihre Tradition als Braustätte, sondern auch den neuen Stadt-Kaffee aus Fairem Handel. Drei junge Künstlerinnen der Wallburg-Realschule haben drei verschiedene Etiketten entworfen und Elisabeth Müller-Förtsch vom Weltladen wählte den Kaffee. Sie brauchte da nicht lange zu überlegen, denn der Cafe Classico aus 100 Prozent Arabica-Bohnen wird schon seit Bestehen der Biertage in der Kaffeebar in der Stadthalle ausgeschenkt.
Der Kunstzweig der Realschule, die heuer bereits zehn Jahre mit dem Siegel "Fair-Trade-Schule" feiern kann, war erster Ansprechpartner für die Gestaltung, denn auch die Stadtschokolade trägt Designs von Schülerinnen; und letztes Jahr gestalteten die Realschul-Künstler die Fußgängerpassage vor dem Weltladen neu. Nun fertigten Katharina Kager, Finja Cooper und Melissa Eck drei Etiketten in unterschiedlichen Stilen, die den Stadtkaffee im Regal unverwechselbar machen. Die 250-Gramm-Packung mit ganzen Bohnen oder gemahlenem Kaffee gibt es bei den Biertagen zu kaufen, anschließend auch bei Edeka Gutbrod, in Gittis Naturkostladen und im Weltladen. Das Paket wird 4,99 Euro kosten.
Schon seit 25 Jahren engagiert sich das Kolpingwerk Paderborn gemeinsam mit Kaffeeproduzentinnen und -produzenten in Mittelamerika und vertreibt fair gehandelten Kaffee unter dem Markennamen Tatico. Vor zwei Jahren hat das Kolpingwerk Paderborn als Inhaber der Marke auch alle Röst- und Vertriebsaktivitäten mit der Kolping Röstwerkstatt Brakel gGmbH übernommen.
Kolping betreibt eine eigene Röstwerkstatt
Die über 12-jährige internationale Zusammenarbeit des Diözesanverbandes mit Honduras, welche in den letzten Jahren intensiv von der heutigen Produktionsleitung der Röstwerkstatt, Thorsten Schulz und Ramona Linder, begleitet wurde, bot die Grundlage für die Neuausrichtung der Prozesse rund um den Import von honduranischem Spezialitätenkaffee. Im Juli 2021 ist die Kolping Röstwerkstatt Brakel gGmbH in den Räumlichkeiten des Kolping Bildungswerkes Brakel in Betrieb gegangen.

Seitdem sind hier sechs neue Arbeitsplätze entstanden. Die Röstwerkstadt hat die Anerkennung als Inklusionsbetrieb erlangt, um Menschen mit und ohne Behinderung beschäftigen zu können. Der Produktionsbetrieb importiert in direkter und transparenter Lieferkette ohne zwischengeschaltete Stellen jährlich rund 80 Tonnen Rohkaffee von Kolpingproduzenten aus Honduras und Mexiko von so hoher Qualität, dass er nach entsprechenden Prüfungen als Spitzenkaffee bezeichnet werden darf.
In den Anbaugebieten wird laut Kolpingwerk gewährleistet, dass der Kaffee handgepflückt und solargetrocknet wird. In Brakel dann wird dieser geröstet, verpackt und als Fertigprodukt im Spezialitätensegment über verschiedene Vertriebskanäle unter der Marke Tatico deutschland- und sogar europaweit verkauft.
Fairness, Solidarität, Transparenz: Das verspricht Kolping
Das Kolpingwerk Honduras mit den ihm zugehörigen Kaffeekooperativen und das Kolpingwerk Paderborn arbeiten dabei direkt zusammen, wie der Geschäftsführer der Röstwerkstatt Thorsten Schulz in der Information zum Tatico-Kaffee betont. "Großen Wert legen wir auf die gleichberechtigte und solidarische Zusammenarbeit, Fairness und Transparenz kennzeichnen die Geschäftsbeziehung", so Schulz. Dadurch lassen sich die Strukturen der Zwischenhändler bewusst umgangen und vermieden.
Kolping Paderborn und die Kaffee-Kooperativen haben ein Übereinkommen zu einer langfristigen, fairen und nachhaltigen Handelsbeziehung unterzeichnet, wie Elisabeth Müller-Förtsch im Gespräch mit Bürgermeister Michael Ziegler berichtete. Der Kaffee trägt das TransFair-Siegel, welches auch Maßnahmen zum Wasser- und Waldschutz sowie zum Biodiversitätsschutz beinhaltet. Damit all diese Faktoren in den Kooperativen gut umgesetzt werden können, begleitet ein von Kolping Honduras angestellter Agraringenieur die Arbeit der Produzenten.
Bei der Präsentation im Rathaus verwies Elisabeth Müller-Förtsch schon auf die "Faire Woche" im September, bei der das Thema nachhaltige Mode fortgeführt werden soll. Die Eltmanner schulen veranstalten dazu Flohmärkte und am 29. September gibt es im Ritz einen Vortrag zum Thema "Grüner Knopf". Im neuen Standesamt der Stadt soll es zudem eine Ausstellung um Thema Nachhaltigkeit geben, ebenfalls von den Schulen gestaltet.