„Musik öffnet unseren Horizont und lässt uns für einen Augenblick in eine andere Welt eintauchen.“ Obfrau Alexandra Eiring versprach nicht zu viel, als sie auf das Konzert des Posaunenchors am frühen Samstagabend in der Kirche einstimmte. Der „Augenblick“ dauerte in dem Fall über eine Stunde – und verging doch wie im Flug, so abwechslungsreich und unterhaltsam war das Programm.
Ganz viele Mitwirkende hatten daran Anteil. Also wo anfangen? Am besten bei den Bläsern selbst, die unter der Leitung von Manfred Lutz mit einer großen Bandbreite beeindruckten. Klassische Kirchenstücke wie „Jauchzet dem Herrn“ waren genauso dabei wie der nostalgische Schlager „Wochenend‘ und Sonnenschein“, der an diesem Abend besonders gut passte. Die kompetente und humorvolle Moderation von Manfred Lutz trug viel zum Unterhaltungswert des Konzerts bei.
Der Liturgische Chor zeigte sich ebenfalls facettenreich, mit einem Segenslied, einem Lied vom diesjährigen Weltgebetstag und einem Oldie aus den Siebzigern. Dabei musste der Chor unter erschwerten Bedingungen auftreten: Drei Akteure konnten nicht dabei sein.
Genauso viele Leute fehlten urlaubsbedingt bei der Jungbläsergruppe. Weil die aber insgesamt nur vier Mitglieder hat, war Sina Bohl besonders gefordert. Doch die zehnjährige Posaunistin ließ sich nicht beeindrucken und bekam für ihr Solo zur Einstimmung auf den Kanon „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“ verdientermaßen viel Beifall. Im weiteren Verlauf des Kanons wurde sie von Ausbilder Martin Scherer unterstützt.
Als weitere Solistin glänzte einmal mehr Sonja Miranda-Martinez. Mit ihrer herrlichen Gesangsstimme trug sie unter anderem das „Hallelujah“ von Leonard Cohen vor. Der Sängerkranz Birkenfeld durfte ebenfalls nicht fehlen und bereicherte das Programm mit traditionellem Liedgut. Nicht zuletzt war das Publikum zum Mitsingen aufgerufen, etwa bei „Danket dem Herrn“.
Als manch einer schon wieder ans Auftauchen und die Rückkehr in die Wirklichkeit gedacht haben mag, schickte Sonja Miranda-Martinez die Zuhörer noch mal ins Land der Träume: Viele summten selig mit bei „Kauf‘ dir einen kleinen Luftballon“.
Traumhaft klang das Konzert dann auch aus: Mit „Böhmischer Traum“ leitete der Posaunenchor zum anschließenden Beisammensein über – und bewies: Wir können auch Blasmusik. Rhythmisches Mitklatschen, dann stehender Beifall und „Zugabe“-Rufe waren die Bestätigung dafür. (bat)