Das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen möchte einen Abschnitt der Rauhen Ebrach in Untersteinbach renaturieren. Darüber informierte Frank Pillhofer den Gemeinderat Rauhenebrach in seiner Sitzung am Dienstag. Um die Maßnahme durchführen zu können, müsste der Freistaat aber auch einige Flächen entlang des Gewässers erwerben, „denn wir bauen grundsätzlich nur auf eigenem Grund“, erklärte Pillhofer. Er ist im Wasserwirtschaftsamt für die Gewässeraufsicht zuständig.
Pillhofer erläuterte die Planungen, die vor allem den ökologischen Zustand der Rauhen Ebrach verbessern soll. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Durchgängigkeit der Gewässer für Fische und andere Wasserbewohner. So hat die Rauhe Ebrach gerade auf diesem Streckenabschnitt an Untersteinbach vorbei mehrere Abstürze oder Katarakte. „Das bringt zwar einerseits Sauerstoff ins Wasser, aber für viele Lebewesen im Wasser sind sie ein Hindernis“, erklärte Pillhofer. Geplant sind unter anderem Polder und Sandbänke, die neue Laichplätze schaffen würden. Auf einem Teilstück würde der Bachlauf komplett verändert, weil er dort wie ein Kanal dicht an einem Flurweg entlang führt. „Die Wegverlegung ist gut für das Gewässer und für den Weg, zumal in dem Weg der Kanal liegt“, so Pillhofer.
Bürgermeister Matthias Bäuerlein konnte dem Gemeinderat nur empfehlen, der Maßnahme zuzustimmen, da die Renaturierung der Rauhen Ebrach auch ein zentrales Anliegen der Dorferneuerung und Flurbereinigung sei. Immer, wenn er im Amt für ländliche Entwicklung sich um ein neues Projekt bewerbe, werde er gefragt, was sich eigentlich bei diesem Thema tue. Eine Entscheidung stand am Dienstag allerdings noch nicht an, der Besuch Pillhofers diente der Information.
An der Ortsstraße „Zum Steinbach“ in Untersteinbach soll im nächsten Jahr eine Tagespflegeeinrichtung gebaut. Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens hat die Tiefbauverwaltung des Landratsamtes auf die problematische Einmündung in die Obersteinbacher Straße hingewiesen und zwei Lösungsvorschläge gemacht: eine beidseitige Sackgasse, so dass das neue Gebäude nur über die Schulstraße an- und abgefahren werden könnte, oder eine Einbahnregelung. Nach Abwägung aller Belange sämtlicher Anlieger in der Straße „Zum Steinbach“ entschied sich der Gemeinderat mehrheitlich für die Einbahnregelung. Die neue Verkehrsregelung kommt erst zum Tragen, wenn die Tagespflege in Betrieb geht, so Bürgermeister Matthias Bäuerlein.
Die üblichen zehn Prozent der nachgewiesenen Kosten erhält die SpVgg Untersteinbach von der Gemeinde für die Bewässerungsanlage, die sie auf dem Sportplatzgelände installieren will. Rund 45.700 Euro wird diese Anlage kosten, das Wasser wird weiterhin aus der offenen Zisterne entnommen. Der Gemeinderat gewährte den Zuschuss einstimmig.
Zur geplanten Generalsanierung des Kindergartens erklärte Matthias Bäuerlein, dass die beiden Kindergartengruppen inzwischen in das Schulhaus umgezogen sind. Leider liege noch keine Förderzusage vor, da sich Rauhenebrach für das Sonderförderprogramm beworben hat. Allerdings habe die Regierung eine Unbedenklichkeitsbescheinigung erlassen, so dass die Ausschreibungen demnächst erfolgen können, auch die nötigen Abbrucharbeiten würden bereits geplant. Ob es personelle Engpässe im Kindergarten gebe, fragte Ingo Reinhart. Dazu erklärte Gemeinderat Markus Karbacher, gleichzeitig zweiter Vorsitzender des Kindergartenvereins, dass es keine wirklichen Engpässe gebe, allerdings sei eine Neueinstellung kurzfristig nicht zustande gekommen und man müsse nun neu suchen. Leider sei es sehr schwierig, qualifiziertes pädagogisches Personal zu finden, erklärte er.
Auch zu einem Wasserrohrbruch vom Wochenende gab Bürgermeister Matthias Bäuerlein eine Erklärung ab: „Weil die Gerüchteküche hoch kocht, warum wir das erst am Samstag repariert haben.“ Der Rohrbruch sei am Freitagnachmittag passiert. Eine umgehende Reparatur hätte bedeutet, dass die Backstube der Bäckerei Oppel in der Nacht zum Samstag nicht hätte produzieren können. „Deshalb haben wir den Wasserverlust hingenommen und erst am Samstag repariert“, so der Bürgermeister.
Auf zwei Straßenbaumaßnahmen ging Bäuerlein abschließend ein: Für den Radweg Falsbrunn-Prölsdorf finde Anfang November die Ausschreibung statt, ab April 2019 werde die Staatsstraße verlegt, was einseitige Straßensperrungen mit sich bringen werde. Ab Sommer bis zum Oktober soll dann der Radweg gebaut werden.
Nach einer Verschiebung wird am kommenden Montag, 17. September, die Staatsstraße zwischen Schindelsee und Dankenfeld gesperrt. In einem ersten Bauabschnitt noch im Herbst soll hier der Einmündungsbereich in die Straße Richtung Fatschenbrunn umgebaut werden, dann die Freistrecke, die sich in sehr schlechtem Zustand befindet. Zudem hat die Straße zahlreiche Kurven und Mulden, die etwas begradigt und abgeflacht werden sollen.