Zwischen Kraisdorf und Herbelsdorf liegt die Freiflächenphotovoltaikanlage "Heckenbrunn". Die Firma Enerparc aus Augsburg will diese Anlage erweitern. Jan-Lukas Friedewold, Enerparc-Regionalleiter Bayern, stellte das Vorhaben während der jüngsten Gemeinderatssitzung im Rathaus vor.
Der Solarpark "Heckenbrunn 2" umfasst eine Fläche von 20,6 Hektar und hat eine zusätzliche Leistung von bis zu 22 MWp (Megawattpeak). Der Bau einer neuen Kabeltrasse ist nicht notwendig, da diese bereits im Boden verlegt ist. Der Netzanschluss soll am bestehenden Enerparc-Umspannwerk in Ebern erfolgen.
Hohe Einnahmen für die Gemeinde
Der vorhandene Solarpark "Heckenbrunn 1" hat eine Leistung von 19 MWp. Von jeder erzeugten Kilowattstunde Strom fließen 0,2 Cent in die Gemeindekasse. Dies sind für "Heckenbrunn 1" bis zu 39.000 Euro jährlich. Die Erweiterung "Heckenbrunn 2" würde weitere 46.000 Euro in die Gemeindekasse spülen. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren würde die Gemeinde rund 1,7 Millionen Euro für beide Anlagen erhalten, so Friedewold.
Auch eine Bürgerbeteiligung sei möglich ab einer Einlage in Höhe von 500 Euro. Die Kapitalbindung beträgt sieben Jahre, die fixe jährliche Verzinsung sechs Prozent. Auch der Biodiversität werde Rechnung getragen, inklusive Durchgangsmöglichkeiten für Rehe.
Das Projekt fand nicht nur Zustimmung im Gremium. Gemeinderat Werner Hauck monierte, dass wertvolle Natur zerstört werde. Die Baufahrzeuge würden die Böden verdichten. Eine weitere Meinung war, dass versiegelte Flächen mit Solaranlagen bebaut werden sollten und die Bürger in einer Bürgerversammlung informiert und befragt werden sollten.
Friedewold warf ein, dass die Flächeneigentümer bereits grünes Licht für das Projekt gaben und es nur wenige geeignete Flächen gebe. Bürgermeister Markus Oppelt betonte, dass die Gemeinde auf Einnahmequellen angewiesen sei. "Sind wir so reich, dass wir es nicht brauchen?", fragte er rhetorisch. Er nahm jedoch Rücksicht auf den Wunsch aus dem Gremium und verschob die Entscheidung über einen Aufstellungsbeschluss auf einen Zeitpunkt nach einer Bürgerversammlung.
Als neuer Revierförster stellte sich Forstoberinspektor Jan Bergmann vor. Der 32-jährige, verheiratete Familienvater tritt die Nachfolge von Wolfgang Meiners an. Bergmann stammt aus Hessen und wohnt mit seiner Familie bei Coburg.
Das Forstbetriebsjahr 2023 sei geprägt gewesen vom Kampf gegen den Borkenkäfer. Geplant war ein Hiebsatz von 1264 Festmetern Holz. Geschlagen wurden schließlich 1780 Festmeter – 516 Festmeter mehr als geplant, darunter fast ausschließlich "Käferholz". Eine planmäßige Hiebsatzerfüllung sei derzeit kaum möglich, so Bergmann. 90 Prozent des Schadholzes seien im Kraisdorfer Wald angefallen, zehn Prozent im Lohrer Wald.
Ein kleines Plus blieb noch übrig
Der Ertrag lag bei rund 71.300 Euro, die Kosten bei rund 66.600 Euro, sodass unter dem Strich ein Plus von knapp 4700 Euro übrig blieb. Besonders stark schlugen die Holzerntekosten mit über 35.000 Euro zu Buche.
Auch in diesem Jahr rechnet Bergmann mit einem hohen Käferholzanteil. Geplant sei ein Hiebsatz von 1560 Festmetern. Er rechnet mit Holzerlösen in Höhe von 93.600 Euro und Gesamtkosten in Höhe von über 73.500 Euro, sodass ein Plus von rund 20.100 Euro übrig bleibt. Es gebe weiterhin große Fichtenvorräte im Gemeindewald. Trockenschäden bei Buche und Kiefer nähmen zu und auch der Eichenprachtkäfer bereite zunehmende Probleme.