Ende September 2022 war es soweit: Der allseits beliebte Bernd Grosser, der als evangelischer Pfarrer 19 Jahre in Ebern gewirkt hat, ging mit 65 Jahren in den Ruhestand. Er bleibt Ebern erhalten, mit seiner Frau Heike hat er sich hier ein Haus gekauft. Wer würde nachfolgen? Diese Frage blieb nicht lange unbeantwortet. Holger Manke, bisher Pfarrer in Sopron/Ödenburg in Ungarn, kommt als Nachfolger von Bernd Grosser nach Ebern, wo er seine Stelle am 1. August 2023 antreten wird. Dort ist er kein Unbekannter, hatte er doch von 2010 bis 2013 als Vikar in Ebern und Jesserndorf gewirkt.
Holger Manke ist 41 Jahre alt, verheiratet mit Eszter Manke-Lackner, die ebenfalls Pfarrerin ist. "Ich habe die offene und herzliche Art der Eberner nie vergessen, Gemeindeglieder, die fröhlich sind, gerne mit anpacken und die Gemeinschaft leben." Besonders sei ihm seine Ordination in der Christuskirche in Ebern in Erinnerung geblieben. Bernd Grosser war "sein Chef", als er in Ebern Vikar war. An seiner Seite habe er viele Erfahrung sammeln dürfen und viel gelernt. Auch die Mitglieder des Kirchenvorstandes habe er in guter Erinnerung, erinnert sich der künftige evangelische Pfarrer von Ebern. Franken sei für ihn Heimat. Er ist in Nürnberg geboren und auch Bamberg ist ein wichtiger Ort seiner Kindheit und Jugend. Ebern habe sich, vor allem durch die Menschen, ebenfalls in sein Herz gezaubert.
Ein bisschen Abschiedsschmerz
Holger Manke ist ein Fan von sozialen Medien. Die Arbeit in seiner Kirche in Sopron konnte man da stets mitverfolgen. "Ich schätze das persönliche Miteinander zwar immer mehr als eine Präsenz im Internet, andererseits können auch so Menschen verbunden und erreicht werden", erläutert er. Bei ihm habe in Sopron ein Wechsel angestanden.. Und genau da wurde die Pfarrstelle in Ebern frei. Nach den schönen Jahren als Vikar war er sich mit seiner Familie einig und bewarb sich für die Pfarrstelle. Dass die Christuskirche in Ebern saniert wird, weiß er, er war in der Sanierungsphase schon mal da. Dem Rest der Sanierungszeit sieht er gelassen entgegen, die Wiedereinweihung stehe im Herbst an.
Mit recht gemischten Gefühlen sieht er dem Abschiedsgottesdienst, der für ihn am 25. Juni 2023 in Sopron ansteht, entgegen. Dort habe er zehn wunderbare Jahre verbracht. "So sehr ich der Zeit in Ebern entgegen sehe und so sehr es mich freut, dass es Menschen hier gibt, die uns erwarten, so schmerzlich ist doch auch der Abschied von Sopron", sagt Holger Manke. Zufrieden ist er, dass es für ihn in seiner bisherigen Kirche in Sopron mit Pfarrerin Rebekka Pöhlmann, die in Budapest studiert hat, eine Nachfolgerin gibt.
Das Gute wächst miteinander
Als er nach Sopron kam, habe er dort nicht irgendetwas aufdrängen wollen. Das Gute wachse immer miteinander. So will er auch seine seelsorgerische Arbeit in Ebern angehen. Auf die Ökumene angesprochen weiß Manke, dass er mit Pater Rudolf Theiler und mit Sven Steffan in seiner Zeit als Vikar schöne gemeinsame Erlebnisse hatte: "Mir hat die Selbstverständlichkeit und die Leichtigkeit der gelebten Ökumene in Ebern gefallen. Wenn wir das so fortsetzen können, wäre ich sofort dabei."