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HAßFURT
Patriotische Esser gegen die Islamisierung des Abendbrots
„Kochen mit Pegida, den Patriotischen Essern gegen die Islamisierung des Abendbrots“ war nur eine der vielen Nummern aus der Premiere des Jahresrückblicks 2015, mit denen Georg Koeniger, Florian Hoffmann, und Michael A. Tomis (von links) vom Totalen Bamberger Cabaret ihr Publikum in Haßfurt begeisterten.
Foto: Ulrike Langer | „Kochen mit Pegida, den Patriotischen Essern gegen die Islamisierung des Abendbrots“ war nur eine der vielen Nummern aus der Premiere des Jahresrückblicks 2015, mit denen Georg Koeniger, Florian Hoffmann, ...
Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:19 Uhr

Das Jahr ist noch nicht ganz vorbei, doch schon jetzt heißt es für das „Totale Bamberger Cabaret“ (TBC): „Augen zu und nochmal durch“. Mit der Premiere ihres Jahresrückblicks 2015 in der vollbesetzten Stadthalle präsentierten sich Florian Hoffmann, Georg Koeniger und Michael A. Tomis in gewohnter Manier zynisch, scharfzüngig und einfallsreich. Auch wenn noch nicht alles ganz „rund“ lief, wie Georg Koeniger zum Schluss anmerkte, konnte das Trio sein Publikum doch begeistern.

Die drei Kabarettisten haben ihre ganz eigenen Methoden, sich den aktuellen Geschehnissen zuzuwenden. In kurzen gespielten Szenen nehmen sie stets mit ihrem typisch fränkischen Humor untragbare Zustände und Entwicklungen aufs Korn. Einer der vielen Höhepunkte ihres Jahresrückblicks war die Show „Kochen mit Pegida“, in der sie als „Patriotische Esser gegen die Islamisierung des Abendbrots“ mit Hitlerbart und Kochmütze auftraten. Mit viel Humor gewürzt war der Dreiakter zum Thema Griechenland, der als griechisches Drama mit dem Thema „Irrfahrten des Varoufakis“, als klassisches Drama „Dabei sein oder nicht dabei sein, das ist hier die Frage“ und als Musical unter dem Titel „Greece“ die Krise humorvoll beleuchtete.

Natürlich wetzten die Kabarettisten ihre scharfen Zungen auch am Drama um den Flughafen Berlin Brandenburg, dessen anvisierte Eröffnung 2017 nicht mehr zu halten ist. „Dafür gibt es jetzt einen neuen Hauptsponsor: Snickers“, berichteten sie. „Dessen Slogan lautet ja: Wenn?s mal wieder länger dauert!“ Schlag auf Schlag servierten die drei Kabarettisten Absurditäten des täglichen Lebens und der Politik, vom Trend zum Selfie über die Maut, die Rüstungsexporte, das G36 der Bundeswehr und die VW-Affäre bis hin zum Fifa-Uefa-Skandal.

Satire vom Feinsten präsentierten sie schließlich als singendes Begrüßungskomitee der CSU für Flüchtlinge. „Wir tun alles, um Ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen – bis Ihr Asylantrag abgelehnt wird“, erklärten sie süffisant. Weil heuer fast alle Berufsgruppen gestreikt haben, traten auch sie nach dem Schlussapplaus in den Streik. Da sie aber letztendlich zugeben mussten, ihr Publikum zu brauchen, gaben sie ihm noch das Nachtgebet: „O Herr, ich bin ein Franke – Danke!“ mit auf den Heimweg.

 
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