Die Stadt Königsberg besitzt einen eigenen Wald mit einer Fläche von über 1000 Hektar. 2018 beschloss der Stadtrat, seinen Wald zur Bewirtschaftung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Haßberge mit dem Sitz in Hofheim zu übergeben.
Verschiedene Gründe hatten die Stadt laut Bürgermeister Claus Bittenbrünn seinerzeit dazu veranlasst: die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, immer häufiger auftretende Naturerscheinungen, wie Windbrüche durch Stürme, der Befall des Waldes durch den Borkenkäfer und ähnliche "auf den Klimawandel zurückführende Ursachen".
Der Übernahmevertrag wurde seinerzeit auf die Dauer von drei Jahren abgeschlossen – mit der Möglichkeit, den Vertrag innerhalb dieses Zeitabschnitts zu kündigen. In den Jahrzehnten davor wurde der Königsberger Stadtwald von den jeweiligen Stadtförstern bewirtschaftet.
Von der FBG Haßberge gewechselt
Zum 1. April 2021 hat die Stadt Königsberg nun den Vertrag mit der FBG gekündigt und ihren Wald wieder unter die Obhut eines eigenen Stadtförsters gestellt. Die Pflege und Bewirtschaftung hat Revierförster Patrick Valtenmeier übernommen, der von der FBG Haßberge zur Stadt Königsberg überwechselte. Unterstützt wird er bei dieser Aufgabe von dem neuen Betriebsleiter für den Stadtwald, dem Stadtförster der Stadt Eltmann, Forstamtsrat Christian Bartsch.
Mit ihm zusammen stellte Valtenmeier in der Sitzung des Waldausschusses der Stadt Königsberg die aktuelle Situation im Königsberger Stadtwald vor und gab einen Überblick über die bereits erfolgten und vorgesehen Maßnahmen. So zeigten die Fichten eine deutliche Zeichnung nach dem mehrtägigen Frost im Februar. Aktuell befände sich aber kein frischer Borkenkäferbestand mehr im Stadtwald, da die Käferflächen geräumt seien.
Im Waldausschuss Bilanz gezogen
Die Kiefer weise teilweise erhebliche Dürreschäden auf. Lärchenbestände, die vom Lärchenborkenkäfer befallen sind, müssen rechtzeitig gefällt und verkauft werden. Es müsse verhindert werden, dass der Bestand vom Bockkäfer befallen wird, da dann das Holz nicht mehr zu einem angemessenen Preis verkauft werden könne. Gleichfalls müssen frisch mit dem Eichenprachtkäfer befallene Eichen gefällt und verkauft werden, um ebenso den Befall mit dem Bockkäfer zu vermeiden.
Als geplante Maßnahmen stehen die Aufarbeitung von Sturmwurf und Sturmbruch an, ebenso der Einschlag der befallenen Lärchen und Eichen.
Wo neue Bäume gesetzt wurden
Valtenmeier zeigte auch die Neuanpflanzungen auf. So wurden die Pflanzungen am Anglersee, an der "Wendeeiche", im Kessel, im Paradies und "Rockert" bereits ausgeführt. Entlang der Coburger Straße wurden die Fichten gefällt. Eine Neubepflanzung ist auch hier erfolgt.
Zum Schluss der Sitzung erläuterte Bürgermeister Claus Bittenbrünn den in der Stadtratssitzung vom 23. März verabschiedeten Vertrag über die Betriebsleitung mit dem städtischen Forstamt Eltmann, der zum 1. April in Kraft getreten ist. Er wies auch darauf hin, dass der neue Revierförster Patrick Valtenmeier und der zukünftige Betriebsleiter Forstamtsrat Christian Bartsch bereits eine gemeinsame Begehung des Stadtwalds vorgenommen und gemeinsam den Betriebsplan für 2021 erstellt haben. Laut Bartsch habe es jetzt Priorität, die Pflegeversäumnisse der Vergangenheit zu beheben.