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Haßfurt
Startschuss: Der Pastorale Raum Haßberge-West ist Heimat von 19100 Katholiken
Für den 'Pastoralen Raum Haßberge-West' wurden die neuen Regionalrätinnen und Regionalräte beauftragt. Im Bild Domkapitular Christoph Warmuth (links) bei der Beauftragung des Regionalrates mit (von rechts) Michael Nowak, Wolfgang Müller, Michaela Rüd, Anne Hüls, Martina Werner, Dekan Christian Lutz und Pfarrer Stephan Eschenbacher.
Foto: Günther Geiling | Für den "Pastoralen Raum Haßberge-West" wurden die neuen Regionalrätinnen und Regionalräte beauftragt. Im Bild Domkapitular Christoph Warmuth (links) bei der Beauftragung des Regionalrates mit (von rechts) ...
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 04.02.2022 02:18 Uhr

Im Rahmen der Strukturreform gibt es nun in der Diözese Würzburg größere Dekanate und Pastorale Räume. Das Dekanat Haßberge besteht aus drei Pastoralen Räumen (PR). Mit einer feierlichen Vesper wurde am Sonntag in der Ritterkapelle Haßfurt der "PR Haßberge-West" errichtet, dem die Pfarreiengemeinschaften Aidhausen-Riedbach, Hofheim, Theres und St.Kilian Haßfurt angehören. Rund 19 100 Katholiken zählen dazu.

An die Stelle von bisher 178 Pfarreien und Pfarreigemeinschaften in der Diözese Würzburg treten damit 43 Pastorale Räume. Im neuen Dekanat Haßberge gibt es insgesamt rund 55 230 Katholiken, die auf die Räume "Haßberge-Ost" mit 17 445 Katholiken, "Haßberge-Süd" mit 18 678 und "Haßberge West" mit 19 107 Katholiken aufgeteilt sind und die 46 Pfarreien/Kirchengemeinden und jetzt zwölf Pfarreiengemeinschaften integrieren.

Startschuss: Der Pastorale Raum Haßberge-West ist Heimat von 19100 Katholiken

Bei der feierlichen Vesper erinnerte Domkapitular Christoph Warmuth daran, dass schon vor einigen Jahren aus ehemaligen Pfarreien die Pfarrgemeinschaften (PG) gebildet wurden, weil die bisherigen Pfarreien viel zu klein geworden seien. Um auf die stark zurückgehenden Ressourcen bei den Mitarbeitern zu reagieren und bei der zukünftigen pastoralen Gestaltung eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen, habe die Diözese nun Pastorale Räume errichtet. Es sei der Versuch, eine Zusammenarbeit und eine gegenseitige Hilfe zwischen verschiedenen Untergliederungen vom Pfarrer bis zu den ehrenamtlichen Mitarbeitern zu gewährleisten.

Im Mittelpunkt der Vesper stand die Lesung des 1. Briefes des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth, wo es um den Tempel Gottes ging bei den Worten "Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt. Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben. Denn Gottes Tempel ist heilig und der seid ihr."

An Glaubwürdigkeit verloren

In seiner Textauslegung spannte Domkapitular Warmuth den Bogen in die heutige Zeit. "Für viele Menschen ist heute die Kirche überholt. Kirchenräume scheinen wie Museen, Gottesdienste wie Spektakel aus längst vergangenen Tagen, abgehoben vom konkreten Leben." Für andere sei die Kirche ein altes, marodes Haus oder wie eine Ruine, die von allen guten Geistern verlassen wäre. Für wieder andere sei Kirche ein Palast, mit viel Kapital herausgeputzt, ein Ort der Macht- und Prachtentfaltung, aber irgendwie der falsche Ort, an dem der arme Wanderprediger Jesus nicht wohnen dürfe. Er bleibe mit seiner Botschaft vom Dienen draußen vor der Tür.

"Die Kirche hat an Glaubwürdigkeit und Autorität verloren. Sie ist in der Krise und dafür gibt es viele Gründe, wenn man nur an die letzten Tage und die Nachrichten denkt. Sie haben mit der Krise der modernen Gesellschaft ebenso zu tun wie mit Strukturen innerhalb der Kirche." Domkapitular Warmuth hatte den Text von Paulus bewusst ausgewählt, weil es darum gehe, was es mit dieser Kirche auf sich habe und auf sich haben müsse. "Paulus vergleicht die Gemeinde in Korinth mit dem Bau eines Hauses. Das Fundament des Baus, auf dem alles ruht, ist Christus. Die Gemeinde ist der Ort, an dem Gott gegenwärtig ist."

Fast in jedem Dorf stehe eine Kirche, und sie sei das prägnante Kennzeichen in einer Landschaft. Aber erst wenn Menschen in den Kirchen Platz nähmen, werde die Kirche lebendig. "Die vornehmste und wichtigste Aufgabe der Kirche von heute ist es, den Menschen Raum zu geben, einen Raum, in dem jeder Mensch Mensch bleiben oder vielleicht erst Menschen werden kann. Sobald die Kirche irgendeinen Menschen ausgrenzt, hat sie ihren Auftrag schon verraten." Ganz sicher müsse Kirche auch in dieser Welt leben und sie müsse sich auf diese einlassen, aber zugleich soll sie ein lebendiges Erinnerungszeichen für die kommenden Welt, für das Reich Gottes sein. Dies sei ziemlich spannend und vielleicht sogar paradox..

Urkunden überreicht

Zum "Pastoralen Raum Haßberge-West" gehören die Pfarreiengemeinschaften Aidhausen-Riedbach, Hofheim, Theres sowie St. Kilian Haßfurt. Jeweils ein Mitglied daraus stellte dann die einzelnen Pfarreien/Kuratien dieses Raumes vor. Außerdem wurden für diesen Raum auch die neuen Regionalrätinnen und Regionalräte beauftragt und ihnen eine Urkunde überreicht. Es waren dies: Michael Nowak, Theres; Wolfgang Müller, Prappach; Michaela Rüd, Haßfurt; Anne Hüls, Obertheres; Martina Werner, Hofheim, Carolina Wahler, Kreuzthal; Pfarrer Stephan Eschenbacher und Dekan Christian Lutz.

Dekan Christian Lutz bedankte sich bei allen, die sich zur Mitarbeit bereiterklärt hätten und auch bei den Mitgliedern aus den Pfarreigengemeinschaften, die an der Vesper teilnahmen. Er sprach von einer herausragenden Zeit seit dem Jahre 2010 und auch vom Versagen von Bischöfen in ihrer Verantwortung in bestimmten Themen. Gleichzeitig wünschte er, dass man Kraft aus der Hoffnung schöpfen könne, um neues Leben zu gestalten.

 
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