Circa 1400 Suchtberatungsstellen in Deutschland beraten, begleiten und behandeln, unterstützen und stabilisieren Abhängigkeitskranke in Krisen sowie in dauerhaft herausfordernden Lebenssituationen. Für Betroffene führt der Weg in die Therapie meist über eine Suchtberatung. Darauf will der 5. Aktionstag Suchtberatung der Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. am Donnerstag, 14. November, aufmerksam machen. Laut einer Studie werden in Bayern durch ambulante Suchtberatung für jeden eingesetzten Euro rund 17 Euro an Folgekosten eingespart, schreibt die Caritas-Suchtberatung Haßfurt in einer Mitteilung, aus der die folgenden Informationen stammen. Angesichts der hohen volkswirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums von rund 57 Milliarden Euro und des Tabakkonsums von rund 97 Milliarden Euro ist hiermit jeder Euro in die Suchtberatung gut investiert.
Die Psychosoziale Beratungsstelle – Suchtberatung des Caritasverbands für den Landkreis Haßberge e.V. ist seit 50 Jahren ein Partner für Betroffene und ihre Angehörigen. 2019 wurde das Angebot mit der Jugendsuchtberatung für Jugendliche und junge Erwachsene erweitert, um auch dieser Zielgruppe passgenaue Unterstützung zu bieten. Neben klassischen Einzelgesprächen für Betroffene und deren Angehörige werden auch Paar- und Familiengespräche sowie Onlineberatung angeboten. Darüber hinaus gibt es Gruppenangebote wie Angehörigen-, Frauen- und Reha-Nachsorgegruppen für Erwachsene. Ein weiteres Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene ist FreD – ein Interventionsprogramm für erstauffällige Drogenkonsumenten, das speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen eingeht und ihnen hilft, ihren Konsum zu reflektieren.
Ein besonderes Hilfsangebot ist die Frauengruppe Sucht
Ein Beispiel für das breite Hilfsangebot ist die Frauengruppe Sucht, die regelmäßig stattfindet und Frauen, die von Sucht betroffen sind, eine Plattform für Austausch und Unterstützung bietet. Kürzlich fand hier ein besonderer Workshop statt, der unter dem Thema "Positives Erleben und Handeln" stand. In diesem Workshop hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, Gebäckstücke selbst zu gestalten. Dieser kreative Prozess förderte nicht nur den Zusammenhalt und den Austausch zwischen den Frauen, sondern ermöglichte ihnen das Erleben von Freude und Genuss neu zu entdecken. Sozialtherapeutin Duczek-Kimmel erklärt: "Es ist wichtig, dass die Klientinnen und Klienten wieder lernen, Genuss zu erleben. Sie sollen aus der Resignation herausfinden, indem sie aktiv handeln, positive Erfahrungen machen und dabei neue Energie tanken."
Die Beratung und Betreuung der Suchtberatungsstellen der Caritas sind für die Ratsuchenden kostenfrei. Alle Mitarbeitenden unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht, und die Kontaktaufnahme kann auf Wunsch auch anonym erfolgen.