Der Parkplatzbau in der Lendershäuser Straße in Hofheim scheint zur Never-Ending-Story zu werden. Kaum war vor kurzem die letzte geschützte Zauneidechse in ihr neues Domizil am Spielberg umgesetzt, tut sich ein neues Problem auf, berichtete Bürgermeister Wolfgang Borst bei der Stadtratssitzung am Donnerstag im Schüttbau in Rügheim.
Zu seiner großen Überraschung wurde in Bodenproben Sulfate und Blei entdeckt. Die Entsorgung des vergifteten Bodens taxierte Borst auf 250 000 Euro. Das Kuriose daran sei, so der Rathauschef, dass auf dem Gelände nie ein Industriebetrieb stand. Der Boden galt als gut. Hofheimer Bürger hätten sich eimerweise Erde von dem Grundstück für ihren eigenen Garten geholt. Der Ausgang ist offen. Der Bau verzögert sich.
Planungen für Hallenbad-Neubau schreiten voran
Erfreulicheres konnte Borst von der Sanierung der Grüne-Markt-Straße berichten. Da das erste Angebot zur Sanierung der Straße sehr hoch war, wurde das Projekt erneut ausgeschrieben – mit einem positiven Ergebnis, das jedoch erst im nicht öffentlichen Teil verkündet wurde. Die Planungen für den Neubau des Hallenbads schreiten voran. Die zunächst geschätzten Kosten von zwölf Millionen seien auf derzeit 10,5 Millionen gesunken. Der Abriss des bestehenden Gebäudes sei für August/September kommenden Jahrs geplant. Es soll ein Vorzeigeprojekt mit neuen Technologien werden. Der Einbau einer Gas-Heizung sei daher verworfen worden. Auch Ladesäulen für E-Autos seien auf dem Parkplatz geplant.
Die Bauarbeiten des Radwegs zwischen Ibind und Hofheim stehen derzeit still. Geplant war eine Trassenführung entlang der B 303. Die Planungen hierfür seien bereits fertig gewesen, sagte Borst. Für die Stadt Hofheim entstünden dabei kaum Kosten, da der Bund den Weg an der Bundesstraße zahlt. Doch nun seien neue Überlegungen im Umlauf, den Radweg entlang der Kreisstraße nach Goßmannsdorf zu bauen. Dabei müsste der Kreis nur fünf Prozent der Kosten tragen, die Stadt Hofheim jedoch den Rest. Zudem sei die Trassenführung an der "Goßmannsdorfer Steige" sehr steil und mit viel Aufwand verbunden, so Borst.
Bau der Kläranlage verschiebt sich auf Ende 2023
Coronabedingt verschiebe sich der Bau an Kläranlagen und Kanälen auf Ende des Jahres 2023. Die Klärschlammtrocknungsanlage in der Hofheimer Kläranlage solle jedoch schon im ersten Halbjahr kommenden Jahres in Betrieb gehen. Auch die Einweihung des Klosterkellers in Eichelsdorf soll im Frühjahr 2022 erfolgen. Für den Kernwegebau in Eichelsdorf seien die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen. Der Bau soll vor der Sanierung der Schlossstraße erfolgen.
In Goßmannsdorf stehen die Erneuerung des Umfelds der Kirchenburg und der Hauptstraße an. Eine amtliche Erlaubnis liegt nun vor, ein altes Gebäude dort abzureißen. Der Abriss erfolgt in Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft.
Der neu gewählte Kommandant der Hofheimer Feuerwehr, Dirk Häusinger, referierte über die geplante Neustrukturierung der Feuerwehren in den Ortsteilen. Für das Feuerwehrgerätehaus in Hofheim sei der Einbau einer Absauganlage nötig, die Häusinger auf 100 000 Euro taxierte. Auch der neue stellvertretende Kommandant Mathias Wilk und Zugführer Axel Braun stellten sich vor. Zu Fehlalarmen im Schloss Eichelsdorf müssen die Floriansjünger künftig wohl nicht mehr ausrücken. Denn dort wird eine neue Brandmeldeanlage installiert, sagte Borst.