Der Geowissenschaftler und Paläontologe Dr. Oliver Wings hat zum 1. August die wissenschaftliche Leitung des Naturkunde-Museums Bamberg übernommen. Wings ist Experte für Forschungs- und Grabungsprojekte, er hat weitreichende Erfahrungen in der Betreuung geologischer, mineralogischer und paläontologischer Sammlungen sowie in Konzeption und Umsetzung von Ausstellungsprojekten. In Lehre und Forschung liegt Wings Schwerpunkt in der Erforschung jurassischer terrestrischer Wirbeltiere, heißt es in einer Pressemitteilung der Uni Bamberg, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Wings war zuletzt Paläontologe und Kustos der Geowissenschaftlichen Sammlungen und der Geiseltalsammlung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Nach seiner Diplomarbeit über die Solnhofener Plattenkalke an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Promotion 2004 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zur Identifikation, Verbreitung und Funktion von Magensteinen bei Dinosauriern und Vögeln, folgten diverse wissenschaftliche Stationen unter anderem in Hannover, Tübingen und als Kustos im Museum für Naturkunde Berlin.
„Gerade Paläontologie ist für die Wissensvermittlung prädestiniert, da sie relativ geringe Einstiegshürden bereithält und es mit Themen wie den Dinosauriern schafft, ein Publikum jeden Alters zu begeistern. Ich empfinde es als große Ehre, nun das angesehene Naturkunde-Museum Bamberg leiten zu dürfen“, erklärt Wings. Zu den eigenen Grabungen des Naturkunde-Museums Bamberg in den Oberjura-Plattenkalken von Wattendorf/Oberfranken unterstreicht Wings: „Die Häufigkeit der Wattendorfer Fossilfunde in Kombination mit ihrer exzellenten Erhaltung und der frühen Entstehungszeit ist einzigartig.“
Wings folgt dem 2021 verstorbenen und hoch geschätzten Museumsleiter Dr. Matthias Mäuser. „Nicht zuletzt auch dank des Engagements des kommissarischen Leiters Dr. Joachim Rabold vom Urwelt-Museum Oberfranken (UMO) findet Dr. Wings ausgezeichnete Grundlagen für seine Arbeit vor“, so Prof. Dr. Dr. Peters, Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayern (SNSB).
Mit dem Gründungsdatum 1791 gehört das Naturkunde-Museum Bamberg zu einer der frühesten öffentlich zugänglichen naturkundlichen Schausammlungen überhaupt. Die Sammlungen umfassen rund 186.000 Belege.