
Bei einer Führung bekamen die Frauen einen Einblick in die Spargelernte. Spargelbauer Ingo Reinhart sieht sich als Landwirt mit Sonderkulturen und den Herausforderungen des Marktes. Im Jahre 1983/84 habe sein Vater mit dem Anbau begonnen und 1986 den ersten Spargel gestochen. Damals habe der Betrieb 14 Tage still gestanden durch das Unglück von Tschernobyl. Er wies darauf hin, dass der Betrieb auch eine große logistische Herausforderung sei. Schließlich liege man im Steigerwald weit ab von den Zentren Würzburg, Nürnberg und auch Bamberg. Mehr als 200 Personen seien auf den Erdbeerfeldern, als Spargelstecher, am Fließband bei der Sortierung, im Hofladen, Verkauf, Hofrestaurant und Cafe beschäftigt. Einen Teil dieser Arbeit konnten die Ortsbäuerinnen dann bei ihrem Rundgang mitverfolgen.
Fachberaterin Dr. Kristine Moog gab für die BBV-Geschäftsstelle Schweinfurt/Hofheim einen Rückblick auf die Arbeit in den letzten Wochen und betonte, dass die Aktionen, Demonstrationen und der Einsatz gegen den Abbau der Steuerrückvergütung beim Agrardiesel den Zusammenhalt der Vorstandschaft und aller Beteiligten bewiesen hätten. Es habe alles gut funktioniert, aber ohne das Ehrenamt wäre das alles nicht möglich. Nun stehe die Europawahl an.
Kreisbäuerin Cäcilie Werner hob Spendenaktionen hervor
Der Bayerische Bauernverband habe dazu einen 5-Punkte-Katalog vorgelegt mit einem dauerhaften Verzicht auf Zwangsstilllegungen, einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage, Verbotsfrist für Anbindehaltung bzw. langfristige Sicherstellung der Kombihaltung mit Bewegungsmöglichkeiten. Außerdem gelte es EU-Standards zu schützen und damit heimische Produktion zu erhalten.
Kreisbäuerin Cäcilie Werner bat, zur Wahl zu gehen. Es sei wichtig, dass man unterfränkische Vertreter unterstütze. Die Veranstaltung zum Jubiläum "75 Jahre Landfrauen" sei großartig gewesen. Dabei hob sie auch die Spendenaktion heraus, mit der man 3500 Euro an gemeinnützige Organisationen wie die Geburtshilfe am Krankenhaus Haßfurt, die Palliativabteilung in Ebern, die Intensivpflege in Hofheim oder die Rummelsberger Diakonie mit einer Spende bedacht habe.
Viele Aktionen wie "Landfrauen machen Schule"
Im Rahmen der Veranstaltung überreichte sie eine weitere Spende in Höhe von 1500 Euro an Manuela Schramm für ihrem Sohn Marlon, der viel Hilfe braucht und durch Spastikschübe im Oberkörper keine Stabilität hat.
Cäcilie Werner ging dann auf Aktionen ein wie "Landfrauen machen Schule", wo Landfrauen zu 7 Klassen in die Schule und auf die Höfe kommen. Außerdem habe man ein Treffen mit Lehramtsanwärtern zu dem Thema "Alltagskompetenzen" organisiert. Dies sei ein voller Erfolg gewesen und man hoffe, dass sich noch mehr Betriebe dazu bereiterklären.
Die "Altersversorgung der Frauen in der Landwirtschaft" nannte sie ein ganz wichtiges Thema im Bereich der "Gesundheitsoffensive". Viele dächten, sie seien ganz gut abgesichert, aber in vielen Situationen sei dies nicht der Fall. Man schiebe dieses Thema auch gerne von sich weg. Deswegen biete man Veranstaltungen an, wie man sich besser absichern könne für das Alter, bei Trennung und auch die Übergabe gut plane. Ein Vortrag dazu sei auch "Pflegefall – was tun?"
Kreisobmann Dieter Reißenweber erinnerte an die Bauernproteste und Mahnfeuer, "die gut abgelaufen sind und uns alle mehr zusammengebracht haben. Wir müssen für unsere Betriebe Lösungen finden. Unsere jungen Landwirte sind gut ausgebildet und treten auch gut auf." In diesem Zusammenhang verwies er auf den "Bauerntag" am 8. Juni in Untermerzbach, bei der man die Öffentlichkeit beteiligen wolle. Es werde ein Dorf aufgebaut, wo sich auch die Direktvermarkter mit ihren regionalen Produkten präsentieren können. Dazu habe der Bayerische BBV-Präsident Günther Felßner sein Kommen zugesagt.
