Das Projekt einer Windenergieanlage südlich von Dankenfeld wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt. Matthias Pavel, Leiter der Projektierung der Firma Uhl Windkraft aus Ellwangen, erläuterte dem Gemeinderat und den über einem Dutzend Zuschauer das geplante Vorgehen. Stellvertretend für den derzeit erkrankten Bürgermeister Thomas Sechser leitete zweiter Bürgermeister Hans Albert die Sitzung.
Nach den Planungen der Firma Uhl sollen vier Windenergieanlagen im Revier Lisberg entstehen. Diese Waldfläche befindet sich im Besitz des Fürsten zu Castell-Castell aus dem Landkreis Kitzingen. Jeweils zwei Anlagen sind auf den Gemeindegebieten Oberaurach und Schönbrunn im Steigerwald (Lkr. Bamberg) vorgesehen. Der Waldanteil, der sich im Bereich der Gemeinde Oberaurach befindet, beträgt 167 Hektar. Eventuell kann noch eine fünfte Windenergieanlage gebaut werden und zwar auf einer Fläche, die der Gemeinde Schönbrunn gehört, so Pavel. Der Mindestabstand zu Wohngebieten beträgt 1.000 Meter, zu Einzelhöfen und Weilern 750 Meter.
Als Beispiel für die Anlagentechnik nannte Projektierungsleiter das Modell "Vestas V 172". An dem 199 Meter hohen Beton-Stahl-Hybrid-Turm ist ein Rotor mit einem Durchmesser von 172 Metern angebracht, der eine Leistung von 7,2 Megawatt hat. Die Standorte orientieren sich am vorhandenen Wegenetz. Für die Aufstellung eines Windrades wird ein Areal von etwa 3000 bis 4000 Quadratmetern benötigt, das geschottert wird und auch die Kranstellfläche beinhaltet. Die Betriebszeit ist für 25 bis 30 Jahre ausgelegt. Danach werde die gesamte Anlage inklusive Fundament zurückgebaut, erklärte Pavel.
Veranstaltung für die Bürger
Je Windenergieanlage sollen an die Gemeinden 0,2 Cent je Kilowattstunde gezahlt werden. Bei geschätzten 12,5 Millionen Kilowatt je Windrad pro Jahr kommen hier 25.000 Euro zusammen. Zusätzlich erhält die Gemeinde nach den Worten Pavels mindestens 90 Prozent der anfallenden Gewerbesteuer. Damit die Wertschöpfung vor Ort bleibt, ist auch eine Bürgerbeteiligung vorgesehen. Wie diese aussehen wird, ist noch nicht konkretisiert. Allerdings dauert das Planungs- und Genehmigungsverfahren recht lange: "Vor 2027/2028 wird sich kein Windrad drehen", sagte Matthias Pavel.
Der Gemeinderat stimmte der Vorprüfung zur Ausweisung eines 167 Hektar großen Windvorranggebiets südlich von Dankenfeld zu. Die Firma Uhl wird zeitnah den Entwurf einer Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde Oberaurach und der Gemeinde Schönbrunn vorlegen. Außerdem wird die Gemeindeverwaltung eine Bürgerinformationsveranstaltung in Dankenfeld organisieren.
Ebenfalls beschlossen hat der Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplans "Hohenwart" in Fatschenbrunn. Der Entwurfsplanung wurde zugestimmt, die die Errichtung eines modernen Vierseitenhof vorsieht. Für den Träger des Vorhabens, "Landluft Fatschenbrunn GbR", erläuterte Thomas Maier zusammen mit Vertretern des Planungsbüros Werner aus Eltmann das Projekt. Die Idee ist, eine generationenübergreifende Wohnform zu schaffen, durch gemeinschaftlichen Ansatz Baukosten zu reduzieren und Ressourcen zusammen zu nutzen. Dabei soll der Vierseitenhof ein Gegenentwurf zu anonymen Satelliten-Baugebieten sein. Hier soll Nachbarschaftshilfe groß geschrieben wird, so Maier.
Fachhochschule ist mit im Boot
Mit im Boot ist auch ein Professor der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, der das Projekt unterstützt. Bereits im Juli 2021 erläuterten Dorfbewohner ihre Vorstellungen dem Gemeinderat. Nach einer damaligen Umfrage der Initiatoren können sich fünf Familien, die entweder in Fatschenbrunn zur Miete wohnen oder als ehemalige Einheimische in das Dorf zurückkehren wollen, vorstellen, hier für ihr Eigenheim zu investieren.