Seit Jahren sucht die Gemeinde Breitbrunn nach einer nachhaltigen Nutzung ihrer "alten Schule", wobei man sich angepasste Wohnformen für das Alter mit Appartements für Senioren vorstellte. Nun stellte das Architekturbüro Gieb eine Variante C vor, mit einem Umbau als Pflegeeinrichtung mit ambulantem Wohnen und einer Kurzzeitpflege. Im Gremium kamen jedoch Zweifel auf, ob das Projekt von der Gemeinde zu stemmen sei. Als Alternative sah man die Schaffung von Wohnraum in verschiedenen Varianten, wozu erst noch eine Bedarfsabfrage vorgenommen werden soll.
Architekt Hubertus Gieb stellte sein aktualisiertes Konzept vor, in das ambulante Pflege und Kurzzeitwohnungen eingebracht werden sollen. Beide Einrichtungen sind mit einem separaten Eingang ausgewiesen. Über den Haupteingang komme man zum "ambulanten Wohnen" mit sieben Zimmern mit Bad und dem gemeinschaftlichen Wohnraum mit Küche und Essbereich sowie Toiletten und Lagerräumen. Im Obergeschoss seien vier Wohneinheiten für die Kurzzeitpflege mit einem kleinen Aufenthaltsraum vorhanden.
Im Untergeschoss mit einem Zugang von der "Kirchstraße" gehe es zu einem Veranstaltungsraum mit Umkleideräumen. Hier sei auch die Heiztechnik mit Pellets vorgesehen, an die man auch das Feuerwehrhaus und andere Einrichtungen anschließen könnte. Das Dachgeschoss mit dem Raum für das Archiv, dem Haßbergverein und einem Büro sei dabei noch nicht berücksichtigt. Auf den Dachflächen und Flachdächern könnte man auch noch eine Photovoltaikanlage aufbringen.
Der Architekt bezifferte die Kosten mit einer "groben Hausnummer" bei 2,6 Millionen Euro, wobei Planungs- und Nebenkosten noch nicht mit eingerechnet seien. Ebenso komme noch der Abbruch mit Prüfung der Schadstoffe hinzu.
Pflegedienste haben keine Kapazitäten übrig
Bürgermeisterin Ruth Frank sprach von einer schönen Idee: "Es ist derzeit aber schwierig, ein wirtschaftliches Konzept auf die Beine zu stellen." Man brauche Betreuungspersonal und einen ambulanten Dienst. Dazu habe sie schon die großen Organisationen abgefragt. Übereinstimmend hätten sie mitgeteilt, dass ein solches Projekt für sie nicht machbar sei, weil in ihren eigenen Einrichtungen bereits Personalknappheit herrsche.
Anna Schneider warf ein, dass es nicht unbedingt Seniorenwohnungen sein müssten. "Ich könnte mir auch Zweizimmerwohnungen vorstellen und, dass solche Wohnungen angenommen werden, vielleicht auch von jungen Einwohnern." Dabei warf sie auch die Frage nach Park- oder Stellplätzen auf. Margit Lang konnte sich in der alten Schule auf jeder der drei Etagen zwei Wohneinheiten vorstellen. Georg Kundmüller meinte dazu: "Wir können als Gemeinde nicht Wohnraum finanzieren." Dem schloss sich Cynthia Derra an.
Es stellte sich auch die Frage, ob man bei der Alternative mit Wohnungen die Nutzung von Räumen durch Vereine beibehalten könne. Ansonsten müsse man für sie Ersatzräume suchen. Große Einigkeit bestand darin, dass man für alle Varianten erst einmal die Fördermöglichkeiten abklopfen müsse.
"Projekt betreutes Wohnen" ist gescheitert
Das Gremium beschloss, das "Projekt betreutes Wohnen" nicht weiterzuverfolgen. Die Variante, das Altgebäude mit einer reinen Wohnbebauung ohne Anbau umzugestalten, wurde mit 3:9 Stimmen abgelehnt. Mit 8:4 Stimmen beschlossen das Gremium, ein "Mehrgenerationenhaus mit Zweizimmer-Wohnungen und anderen Wohneinheiten" zu verwirklichen, wobei der Gymnastikraum/Turnhalle erhalten werden soll.
Anschließend beschloss der Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplanes "Photovoltaik Hasengrund" in der Nähe von Kottendorf mit einer Fläche von 11,61 Hektar. Ziel ist die Errichtung eines Solarparks. Wie die Bürgermeisterin betonte, sei eine Bürger- oder Kommunalbeteiligung am Solarpark vorgesehen. Die GUT Haßberge verpflichte sich als Vorhabensträger zur vollumfänglichen Übernahme von Kosten.
Von der Kirchenstiftung lag ein Antrag auf Zuschuss für die Erneuerung des Verstärkers für die Beschallungsanlage in der Pfarrkirche St. Matthäus vor. Eine neue Aanlage hätte 4445 Euro gekostet, der nun eingebaute Ersatzverstärker liege bei 2437 Euro. Der Gemeinderat stimmte zu, sich mit 50 Prozent der Kosten zu beteiligen.