Dort in Ebern, wo auf dem Gelände des ehemaligen Gasthauses "Post" die neue Landesbaudirektion entstehen soll, bleiben derzeit vermehrt die Menschen stehen. Oft blicken sie mit fragenden Gesichtern auf die Ruinen des abgerissenen Gasthauses. Warum sich dort nichts tue, sondern Stillstand herrsche, wolle viele wissen. Tatsächlich stehen die Baumaschinen auf dem Areal bereits seit einigen Wochen still.
Die Hochbaumaßnahme ist im Verantwortungsbereich des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt. Eine Nachfrage dort ergibt, dass sich das beauftragte Abbruchunternehmen über den Jahreswechsel bis Anfang Januar in Betriebsurlaub befand. Im Rahmen des Gebäudeabbruchs stünden derzeit noch letzte chemische Laboranalysen zur abfallrechtlichen Deklaration des Abbruchmaterials aus. Obwohl es sich bei den Haufwerken nicht um gefährlichen Abfall handelt, müssten vor Abtransport alle Untersuchungsergebnisse vorliegen und mögliche Entsorgungswege abschließend geklärt sein.
Insgesamt befände sich die Baumaßnahme aber im Zeitplan, heißt es aus der Behörde weiter. Zum jetzigen Zeitpunkt werde die sogenannte funktionale Leistungsbeschreibung zur Vergabe des Bauauftrages vorbereitet. Wann die Arbeiten fortgesetzt werden, darüber konnte das Staatliche Bauamt Schweinfurt keine Auskunft geben.
Etwa 100 neue Arbeitsplätze sind zu erwarten
Von der im Jahr 2015 beschlossenen Verlagerung von Behörden in den ländlichen Raum profitiert auch Ebern. Etwa 100 neue Arbeitsplätze sind durch die Ansiedlung der Landesbaudirektion zu erwarten. "Damit ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der beschlossenen Verlagerung getan", betonte damals Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer. Optimale Voraussetzungen sollten für die neue Behörde in Ebern geschaffen werden. Das Areal der ehemaligen Gaststätte Post in der Bahnhofs- und ein daneben stehendes Gebäude in der Coburger Straße wurden ins Auge gefasst und für einen Neubau abgerissen.