183 Jugendliche wurden mit dem Abitur am Regiomontanus-Gymnasium in die „Freiheit“ entlassen. Wie sie ihre Schulzeit erlebten und was nach dem Abitur kommt, haben zwei von ihnen im Gespräch mit unserer Zeitung verraten.
„Die Prüfungen waren an sich nicht schwer, sofern man sich darauf gründlich vorbereitet hat“, sagt Theresa Zdzieblo, die gleich mehrere Lieblingsfächer, darunter Deutsch, Englisch, Latein, Religion und Sport angibt. Allerdings war es für die 18-Jährige aus Knetzgau im Nachhinein schwer einzuschätzen, in welchem Notenbereich sie liegt. Ihre Schulzeit habe sie bis zur 10. Klasse nicht als stressig empfunden, auch wenn die Prüfungsphase in der Oberstufe einiges abverlangt habe. „Ich hatte insgesamt eine schöne Schulzeit“, resümiert Zdzieblo.
Jetzt will sie die freie Zeit genießen, in den Urlaub fahren und sich auf ihre Leidenschaft Ballett konzentrieren, die während der Abiturphase etwas zu kurz kam. Ab September wird die junge Frau in Knetzgau eine einjährige Berufsausbildung zur Kinderpflegerin beginnen. Danach möchte sie für längere Zeit ins Ausland reisen und anschließend ein Studium zum Gymnasiallehramt beginnen – sofern sich ihre Pläne bis dahin nicht ändern.
Jetzt ist die Freude auf die kommende Zeit bei Theresa Zdzieblo erst mal groß: „Ich bin froh, dass ich zumindest einen groben Plan für die Zukunft habe.“
„Die Oberstufe war nicht das Schreckensszenario, das einige ältere Freunde prophezeit haben“, sagt Felix Schwarz. Der 18-Jährige aus Wonfurt zählt Sozialkunde und Wirtschaft zu seinen Lieblingsfächern. Dagegen waren Informatik und Biologie in der Mittelstufe eher ungeliebte Fächer. Nicht wissend, „wie der Hase läuft“, war gerade die Q11 für den ehemaligen Schulsprecher sehr gewöhnungsbedürftig.
Darüber hinaus zogen sich seiner Meinung nach die Klausurphasen sehr lange hin und die Zeit erschien langatmig. „Zurückblickend waren es aber die besten zwei Schuljahre überhaupt“, sagt Felix Schwarz. Dazu zählten mehr Freiheiten, wie Freistunden und die Mobilität durch das eigene Auto. Besonders die Studienfahrt habe den Schulstress etwas gebremst. Den Erfolg und das Stressempfinden macht Felix Schwarz stark vom jeweiligen Lehrer ab. Er selbst kam insgesamt gut mit seinen Lehrern aus. Mitschüler, die nicht so viel Glück hatten, standen vor großen Problemen.
„Nicht die Eins vor dem Komma im Staatsexamen, sondern die pädagogischen Fähigkeiten sollten stärker bei der Einstellung von Lehrern berücksichtigt werden“, kommentiert Felix Schwarz.
Auch er genießt jetzt erst mal den Sommer und fährt in den Urlaub. In einem Ferienjob will er ein bisschen mehr praktische Erfahrung gewinnen. Im September beginnt er dann eine Ausbildung im Finanzamt Zeil. Später will er Volkswirtschaftslehre oder Jura studieren. Da er sich politisch in der SPD engagiert, will er in den nächsten drei Monaten außerdem den Wahlkampf von Martin Schulz unterstützen.