
In vielen Rathäusern im Landkreis stürmten am Donnerstag die Hexen die Amtsstuben und übernahmen dort die Macht bis Aschermittwoch. So auch in der Faschingshochburg Sand. Dabei hatte der im März vergangenen Jahres neugewählte Bürgermeister Jörg Kümmel seine Feuertaufe. Angesichts der Übermacht der fast 20 Hexen rückte der Rathauschef den überdimensionalen Rathausschlüssel noch freiwillig heraus, ehe er gefangen genommen und dem wartenden "Volk" vorgeführt wurde.
Wegen des schlechten Wetters wurde die Zeremonie kurzerhand vom Kirchplatz in die Aula der Grundschule verlegt. Dort waren etwa 150 Bürgerinnen und Bürger zusammengekommen, um das "Schicksal" des Gemeindeoberhauptes mitzuerleben.
Ebenfalls Premiere hatte die Oberhexe, die ab sofort von Anna-Maria Götz verkörpert wird. In die Fußstapfen ihrer Vorgängerin und Tante Antonie Bergmann getreten, trat die junge Anführerin der gruseligen Gestalten sehr souverän auf und fackelte nicht lange, die Krawatte des Bürgermeisters abzuschneiden.
Bei den anschließenden Wissensfragen rund um Sand zeigte sich Kümmel mit den richtigen Antworten zur Einwohnerzahl und den historischen Hochwasserständen noch siegesgewiss. Allerdings musste der Bürgermeister dann bei der Nennung aller Sander Winzer klein beigeben, fehlte ihm doch ein einzelner Name zur Komplettierung der Liste. Die Schmach merzte Kümmel dann aber wieder aus und fand im Publikum die von den Hexen geforderten zehn Mitsänger, als er die "Nationalhymne" über die "Sander Wiberla" anstimmte.