Zufrieden mit dem Leben in ihrer Gemeinde scheinen die Sander Einwohnerinnen und Einwohner zu sein. Jedenfalls gab es bei der ersten Bürgerversammlung mit dem seit Juli diesen Jahres amtierenden Bürgermeister Jörg Kümmel keine wesentlichen Kritiken von Seiten der rund 60 Bürgerinnen und Bürgern, die sich am Montag im Saal des Hotel-Weingut Goger versammelten.
Dennoch gab es einen Wunsch eines Sander Bürgers. Karl Löser stellte seinen Antrag an den Gemeinderat vor, nach dem die südwestlichen Ecke der Kreuzung St. Nikolausgasse/Pfarrgasse als "Pfarrer-Strohmenger-Platz" gewidmet werden soll. Bei Sanierungsarbeiten waren der Zaun und die Mauer des Kindergartengeländes versetzt worden, so dass dort ein kleiner Platz entstand. Die Marienstatue, die einst einige Meter entfernt nahe der Hauptstraße stand, wurde auf dieses neue Areal versetzt, auf dem noch zwei Bäume gepflanzt und Sitzgelegenheiten aufgestellt werden.
Von 1972 bis 2008 war Bernhard Strohmenger Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Sand und in diesen 36 Jahren der letzte Bewohner des Pfarrhauses. Zudem verlieh die Gemeinde Sand dem Seelsorger für seine Verdienste um das Gemeinwohl im Jahr 2003 die Ehrenbürgerwürde. Im März diesen Jahres verstarb Pfarrer Strohmenger im Alter von 85 Jahren in seiner Heimatstadt Mellrichstadt. Weil es sich um einen erst neu entstandenen Platz und eine Neuwidmung handelt, müssen die Anwohner keine Adressänderungen vornehmen, so Löser. Bürgermeister Jörg Kümmel zeigte sich wohlwollend gegenüber dem Antrag, der in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen auf der Tagesordnung zur Abstimmung stehen wird.
Wurde Marienstatue zu niedrig aufgebaut?
Im Zusammenhang mit dem wohl zukünftigen "Pfarrer-Strohmenger-Platz" äußerte der ehemalige Gemeinderat Paul Hümmer seine Meinung, dass der Bildstock wohl zu niedrig aufgebaut wurde. Dem widersprach Bürgermeister Kümmel und versicherte, dass die Marienstatue in ihren Ausmaßen heute exakt genauso aussieht, wie einst am vorherigen Standort. Gemeinderat Marc Werner sah in der vielleicht optisch etwas niedriger wirkenden Anordnung des Fensters sogar einen Vorteil, denn so können vor allem Kinder das Bildnis besser betrachten.
Die Anwohner der St. Nikolausgasse/Pfarrgasse informierte Bürgermeister Kümmel über die Abrechnung der Kanalsanierung und des sich daraus ergebenden Verbesserungsbeitrages, den die Grundstückseigentümer leisten müssen. Ausdrücklich wies das Gemeindeoberhaupt jedoch darauf hin, dass sich die genannten Zahlen noch ändern können. Die Schlussrechnung des Bauunternehmens liege noch nicht vor und Geschossflächen werden derzeit aufgrund der Gesetzesänderung bezüglich der ausgebauten Dachgeschossflächen bei den Hauseigentümern abgefragt. Derzeit wird von einem gesamten Investitionsaufwand von über 2,8 Millionen Euro ausgegangen, von dem rund 1,8 Millionen Euro umlagefähig sind. Je Quadratmeter Grundstücksfläche ergeben sich demnach 0,36 Euro und 3,49 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche, so Kümmel.
Parken auf dem Gehweg ist ein großes Problem
Zur Parksituation in Sand stellte der Bürgermeister fest, dass sich viele Autofahrerinnen und Autofahrer in der Straße "Am Sportfeld" nicht an die vorgegebenen Regeln halten. Vor allem das Parken auf dem Gehweg sei ein großes Problem. Ein Vorbeikommen mit Kinderwagen oder Rollator ist dann oft nicht mehr möglich. In jüngster Zeit fielen besonders Autos mit auswärtigen Kennzeichen auf, die gegen die Parkregelung verstoßen, so Kümmel.
Ebenso ist an Bürgermeister Kümmel ein Hinweis von Bürgern herangetragen worden, wonach es im Kreuzungsbereich Seestraße/Gartenstraße immer wieder zu gefährlichen Situationen komme. Aufgrund geparkter Fahrzeuge könne nämlich die Kreuzung von herannahenden Autofahrern nicht überblickt werden. Bürgermeister Kümmel versprach, dass diese Themen im Gemeinderat behandelt und Lösungen gesucht werden.