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HOLZHAUSEN/UCHENHOFEN
Neuer Pfarrer im Amt: „Gott sei Dank, dass Sie da sind!“
Amtseinführung: Nach dem Festgottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche in Holzhausen schreiten Dekan Jürgen Blechschmidt (rechts) und der neue Pfarrer Mátyás Beke aus dem Gotteshaus in Holzhausen. Manfred Wagner
Foto: Foto: | Amtseinführung: Nach dem Festgottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche in Holzhausen schreiten Dekan Jürgen Blechschmidt (rechts) und der neue Pfarrer Mátyás Beke aus dem Gotteshaus in Holzhausen. Manfred Wagner
Von unserem Mitarbeiter Manfred Wagner
 |  aktualisiert: 07.04.2014 17:12 Uhr

„Gott sei Dank, dass Sie da sind!“. Auf diese Quintessenz lässt sich das zusammenfassen, was beim Festgottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche in Holzhausen sowie beim anschließenden Empfang im Sportheim wortreich gesagt wurde.

Der ungarische Pfarrer Mátyás Beke wurde feierlich in sein neues Pfarramt eingeführt, indem Dekan Jürgen Blechschmied ihm die Ernennungsurkunde der Landeskirche überreichte.

„Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, . . . er wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht“, sangen die Gläubigen der Kirchengemeinde Holzhausen/Uchenhofen. Und für den Pastor aus Ungarn ist es tatsächlich ein neuer, ungewöhnlicher Schritt auf seinem Lebensweg, der ihn ins Frankenland geführt hat. Dass er an seiner neuen Wirkungsstätte hochwillkommen ist, dürfte ihm und seiner Familie den Abschied von der Heimat etwas leichter machen.

Der aus dem heutigen Serbien stammende Großvater des 41-jährigen Beke hieß noch „Becker“. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber, als in Ungarn alles, was deutsch klang, verteufelt wurde, ungarisierte er seinen Namen. Auch mütterlicherseits hat der Theologe deutsche Wurzeln, die zu den sächsischen Siebenbürgen in Rumänien führen.

Gleichwohl ist ungarisch seine Muttersprache, Deutsch lernte er erst in der Schule. In dem ungarischen Bildungssystem, das mit unserem nicht vergleichbar ist, erwarb er nicht bloß das Abitur, sondern erlernte zudem den Beruf des Kochs. Anschließend studierte er zehn Semester evangelisch-lutherische Theologie in Budapest, bevor er sein Pfarrersdiplom erhielt.

1996, nachdem er sein Examen bestanden hatte, heiratete er seine Frau Emö. Sie war die ersten vier Jahre ihres Lebens im sächsischen Annaberg aufgewachsen, bevor ihre Eltern nach Ungarn zogen. Wie ihr Ehemann verbrachte sie ihre Jugend im südungarischen Szeged, bevor sie in Budapest Germanistik studierte.

Nach der Heirat zogen die Eheleute 1997 in die südungarische Kleinstadt Gyönök, wo Mátyás Beke bis dato die Pfarrstelle innehatte und seine Frau am dortigen Gymnasium unterrichtete.

Nun will sie sich in erster Linie um die drei Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren kümmern. Für die Jugendlichen war der Abschied vom Freundeskreis sicherlich schmerzlich. Aber „mit Gottes Hilfe“, sind die Eltern zuversichtlich, werden sie sich in der neuen Heimat einleben und glücklich werden.

Die Pfarrstelle bekam Beke von der bayerischen Landeskirche angeboten, die mit der ungarischen Landeskirche eine langjährige Partnerschaft verbindet. Vor der rund einjährigen Vakanz wirkte die ebenfalls aus Ungarn stammende Pastorin Eszter Manke-Lackner in der Kirchengemeinde der beiden Dörfer.

Als Beke die Zusage erhielt, setzte er sich telefonisch mit seiner Vorgängerin in Verbindung. Manke-Lackner wusste dem Vernehmen nach nur Positives zu berichten. Sie lobte die dörfliche Glaubensgemeinschaft in höchsten Tönen und sprach sogar von der schönsten Zeit ihres Lebens, die sie hier im Fränkischen verbracht habe.

Als Dorfpfarrer, sagt der Ungar, will er ganz nah bei den Menschen sein. In einer Zeit, wo die virtuelle Welt mit digitalen Netzen wie Facebook und Twitter immer mehr Raum einnimmt, hält er das echte Gespräch für wichtiger denn je. Die persönliche Begegnung von Mensch zu Mensch, formuliert er, sei ein unschätzbares Geschenk Gottes. Neben seiner Pfarrstelle wird der Seelsorger die Patienten am Krankenhaus in Haßfurt betreuen.

Sprachlich gesehen müssen wohl alle noch dazulernen. Der neue Pfarrer hat sich vorgenommen, seine Deutschkenntnisse zu vertiefen und zu verfeinern. Die Dorfleute dagegen werden wohl einige Male die korrekte Aussprache des Vornamens ihres neuen Hirten üben müssen: Mátyás, gesprochen wie „Matiasch“. Wer sich da zu schwer tut, darf auch gerne Matthias sagen, meint der Geistliche schmunzelnd.

 
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