
Es war ein Millionenprojekt, für das Aidhausens Gemeindeoberhaupt Dieter Möhring bei der jüngsten Bürgerversammlung Bilanz zog: die Sanierung des Kirchenumfeldes von St. Oswald im Ortsteil Happertshausen. Nach über zweieinhalb Jahren konnte im September 2022 das bisher größte Projekt der Gemeinde im Rahmen des Bayrischen Städtebauförderungsprogrammes des Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr abgeschlossen werden. Das Gesamtkostenvolumen wird in Höhe von 2,6 Millionen Euro angegeben. Den Eigenanteil der Gemeinde bezifferte Möhring in der Bürgerversammlung auf rund 600.000 Euro.
Neben der neuen Platzgestaltung des Kirchenumfeldes wurde auch die alte Schule auf Vordermann gebracht. Der örtliche Musikverein erhielt unter anderem in der sanierten alten Schule einen modernen Proberaum. Umfangreich war auch die Generalsanierung der Alten Schmiede aus dem Jahr 1745.
Würzburger Diözese zieht Kostenbeteiligung zurück
Auch der Treppenzugang am Kirchenportal wurde bei den Tiefbauarbeiten von Grund auf mit einem neuen Betonfundament ausgestattet. Allerdings zog die Diözese die zuvor zugesicherte Kostenbeteiligung nach einem Zuständigkeitswechsel in Würzburg zurück, so Möhring enttäuscht. Denn die Kommune musste in der Folge diese zuvor ausgehandelte Kostenbeteiligung des Diözesanbauamtes in voller Höhe eines fünfstelligen Betrages selbst mittragen.

Im Rahmen des Gesamtkonzeptes für die Sanierung des Umfeldes der Kirche stand auch die Schaffung von behindertengerechten Parkplätzen am Kirchplatz und die Erneuerung der Ringstützmauer bei der Platzgestaltung auf der umfangreichen Projektliste. Die aufwendigsten Sanierungen aber erforderte die seit über 30 Jahren ungenutzte Alte Schmiede, die sich damals noch in Privatbesitz befand. Die Gemeinde Aidhausen konnte das Anwesen erwerben und danach mit hohen Fördergeldern generalsanieren. Viele Bürger waren damals der Meinung, "das alte Gerütsch" einzureißen. Die hohe Förderquote aber forderte eine spätere allgemeine Nutzung der sanierten Schmiede als Bürgerhaus. So befinden sich im Erdgeschoss des Hauses Infotafeln zur ursprünglichen Nutzung als Dorfschmiede.
E-Bike-Ladestation für Rad-Touristen
Des weiteren konnte ein Multifunktionsraum zur späteren Nutzung als Aufenthaltsraum mit Küche und barrierefreien Toiletten für Rad- und Wandertouristen eingerichtet werden. Dazu gehört auch eine E-Bike Ladestation im Außenbereich, die vom Energieversorger Bayernwerk bereit gestellt wurde. Im Dachgeschoss befindet sich für die Ortsvereine ein Seminarraum für die Senioren- und Jugendarbeit und ein Lagerraum. Es werden seit dem vergangenen Jahr schon Kurse und Vorträge der Volkshochschule oder Workshops, schwerpunktmäßig rund um die handwerklichen Themen wie Trachtenschneidern, Töpfern oder Schmiedearbeiten organisiert. Für Bürgermeister Möhring sei es eine Chance, den so neu geschaffenen Dorfmittelpunkt neu zu beleben. Der örtliche Musikverein hat in der sanierten alten Schule einen Proberaum erhalten.

Auf der Projektliste für Happertshausen stehen in nächster Zeit noch weitere Punkte. So die Brückensanierungen am Goldbach und der Nassach. Auch die Tiefbauverwaltung des Landkreises plant eine Sanierung der Kreisstraße am Eingangsbereich von Aidhausen kommend. In der abschließenden Diskussion kam die Nachfrage zur seit längerem angedachten Friedhofneugestaltung mit Urnengräbern. Wie Möhring sagte, gehe es nur mit der Mitwirkung einer Arbeitsgruppe aus der Ortsbevölkerung. Auch die geplanten zwei jeweils zehn Hektar großen Bürger-Photovoltaik-Freiflächenanlagen von Happertshausen (Käshügel) würden voraussichtlich im Jahr 2024 errichtet. Das geplante Umspannwerk bei Kerbfeld werde nicht nur für die Photovoltaik (PV)-Anlage bei Bundorf errichtet, sondern ist auch für die Einspeisung von PV-Stromerweiterungen aus der Gemeinde Aidhausen wichtig.