Wir haben die Polizeiinspektion Ebern aufgesucht, an der Tür des Dienststellenleiters geklopft und nach Aufforderung einzutreten gebeten: "Ihren Ausweis bitte." Erster Polizeihauptkommissar (EPHK) und Dienststellenleiter Detlef Hauck lacht, holt seinen scheckkartengroßen Dienstausweis aus einem Etui und sagt: "Hier bitte."
Der bisherige grüne Dienstausweis hat ausgedient. Der Neue, in den Landesfarben weiß-blau, hat die Größe einer Scheckkarte und folgt farblich in etwa der blauen Uniform, welche die bayerischen Polizeibeamtinnen und -beamten seit Februar 2019 tragen. Hinter dem Farbwechsel der Polizeifarbe von Grün auf Blau bei den Uniformen verbirgt sich der europäische Gedanke, Polizeien innereuropäisch einheitlicher auftreten zu lassen. "Na ja, unser neuer Dienstausweis ist in der Farbe weiß-blau etwas heller ausgefallen als unsere Uniform, aber der Gedanke, der hinter dem neuen Ausweis steckt, hat mit der Farbe der Unform nicht unbedingt etwas zu tun", sagt Inspektionsleiter Detlef Hauck.
Auffälliges Kippbild
Er hält einen Flyer des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren in der Hand, auf dem der neue Ausweis beschrieben ist. "Er hat verschiedene neue Sicherheitsmerkmale wie das Dienstsiegel des Freistaates Bayern, ein Kippbild und unten links eine spürbare Erhebung", erläutert Hauck. Dazu kommen einige UV-Sicherheitselemente und auf der Rückseite ist sogar eine Blindenschrift vorhanden. Auffällig ist das Kippbild, welches das Konterfei des Inhabers im Kleinformat zeigt und beim Kippen des Ausweises dieses sichtbar macht.
Die etwa 44 000 Beschäftigten der Bayerischen Polizei sind mit dem neuen Ausweis ausgestattet, der ein fälschungssicheres Produkt aus Polycarbonat ist. Auch andere Bedienstete der Bayerischen Polizei erhalten einen Beschäftigungsausweis im gleichen Format und mit gleichen Merkmalen, ebenso Ruhestandsbeamte.
Den Ausweis erklären lassen
Detlef Hauck ist es wichtig zu sagen, dass sich vor allem auch Seniorinnen und Senioren mit dem neuen Ausweis vertraut machen sollten, komme es doch leider immer wieder vor, dass sich Kriminelle als Polizeibeamte ausgeben, um die Rentnerinnen und Rentner um ihre Ersparnisse zu bringen. "Sie sollen jetzt wissen, dass die echten Polizeidienstausweise weiß-blau und nicht mehr grün sind und sich vielleicht von meinen Kolleginnen und Kollegen bei passender Gelegenheit den neuen Ausweis einmal zeigen und erklären lassen, wir tun das gerne", so der Polizeichef von Ebern.
Seit es den neuen Dienstausweis gibt, wurden Polizeihauptmeister Ingo Heinemann und Polizeiobermeister Johannes Grübert, die zusammen gerade im Dienst sind, noch nicht nach dem Ausweis gefragt. EPHK Hauck sagt dazu: "Meine Kolleginnen und Kollegen und auch ich werden unseren Ausweis, wenn es die Situation zulässt, stets auf Verlangen vorzeigen, egal ob wir in Uniform sind oder nicht."
Integrierte RFID-Chip-Technologie
Die Vorderseite des neuen Ausweises zeigt das Bild des Inhabers, den Polizeistern und das Bayerische Wappen, weiter ist dort "Dienstausweis" zu lesen und der Dienstgrad des Inhabers oder der Inhaberin mit Vor- und Nachnamen vermerkt, außerdem die persönliche Dienstnummer der Beamtin oder des Beamten und das schon erwähnte Kippbild. Auf der Rückseite ist ebenfalls der Polizeistern zu sehen, die ausstellende Behörde, das Ausstellungsdatum ist vermerkt und die Polizeinotrufnummer 110 zu sehen. Jedenfalls, so Innenminister Joachim Herrmann und Staatsekretär Gerhard Eck bei der Vorstellung des neuen Ausweises vor einiger Zeit, sei dieser hochmodern, fälschungssicher und im praktischen Scheckkartenformat hergestellt.
Die integrierte RFID-Chip-Technologie zur automatischen und berührungslosen Identifizierung ermögliche künftig vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, wobei der Schutz der Daten oberste Priorität habe. "Daher stellen wir die neuen Ausweise mittels modernster Technik polizeiintern her, sodass keine sensiblen Personaldaten an externe Dienstleister weiter gegeben werden müssen", sagte der Innenminister bei der Vorstellung des Ausweises.