Stefan Hochreuther ist der neue Chefarzt der Inneren Abteilung am Krankenhaus Haßfurt. Der promovierte Mediziner stammt nach Angaben der Haßberg-Kliniken aus Sindelfingen, lebt mit seiner Familie in Detmold und war zuletzt Chefarzt der Kardiologie und Diabetologie der Park-Klinik Bad Hermannsborn.
Hochreuther folgt auf Winfried Schorb, dessen Arbeitsverhältnisse die Klinikleitung aufgelöst hatte wegen „unterschiedlicher Meinungen zum Thema Personalführung“, wie Krankenhauschef Stephan Kolck im April gegenüber unserer Zeitung erklärt hatte.
In einer Pressemitteilung zitierten das Kommunalunternehmen Haßberg-Kliniken den neuen Chefarzt wie folgt: „Es ist eine sehr attraktive Stelle, auf die ich mich sehr freue“, „Haßfurt sei ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung. Hier habe man die Möglichkeit, Basismedizin auf hohem Niveau anzubieten und könne sich um die gesundheitlichen Belange der Menschen in der Region kümmern.“
Mit der neuen Aufgabe, die er ab Mittwoch übernimmt, geht es für den Arzt auch ein wenig zurück zu seinen beruflichen Wurzeln. Auch im Klinikum Lippe Detmold, wo der 42-Jährige bis zum Frühjahr 2013 acht Jahre lang als Oberarzt und Leitender Oberarzt der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin gearbeitet hat, sei der Fokus nicht auf Spezialisierung, sondern auf „der umfassenden medizinischen Versorgung der Bevölkerung“ gelegen. Auf einer Medizin für die Patienten. „Die Kommunikation, die Möglichkeit, sich um die Menschen zu kümmern“, erklärt der Arzt, was für ihn den besonderen Reiz seines Berufs ausmacht.
Aufgewachsen ist Hochreuther in Saarbrücken. Ein Praktikum beim Roten Kreuz erweckte in ihm die Liebe zur Medizin – woran sich bis heute nichts geändert hat. „Mir machen mein Beruf und die Aufgaben, die als Internist auf mich warten, einfach Spaß.“ Seine Ehefrau Susanne ist ebenfalls Ärztin. Das Paar hat vier Kinder zwischen zweieinhalb und elfeinhalb Jahren. „Wir haben viele Freunde in der Gegend und konnten uns als Familie schon immer sehr gut vorstellen, in den Süden zu gehen“, nennt Stefan Hochreuther, dessen Familie aus Gunzenhausen stammt, einen weiteren Grund, der für die Stelle als Chefarzt am Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken sprach.
Stephan Kolck freut sich, dass man mit Dr. Stefan Hochreuther einen sehr breit aufgestellten Internisten für uns gewinnen konnte. „Er ist Kardiologe. Das war uns sehr wichtig“, erklärt Kolck. Zu den Schwerpunkten, die der neue Chefarzt ausfüllen wird, gehöre auch das Einsetzen von Schrittmachern im Operations-Saal und deren Überwachung und Einstellung in einer kardiologischen Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum.
Aber auch andere Spezialgebiete von Dr. Stefan Hochreuther sollen zum Tragen kommen. In seiner Detmolder Zeit war er auch als Notarzt tätig. „In diesem Bereich würde ich mich sehr gerne einbringen“, berichtet er. Wichtig wäre dem 42-Jährigen dabei vor allem eine „gute Schnittstelle“ und „dass der Rettungsdienst noch enger mit der Klinik verschmilzt“. „Schließlich arbeiten wir alle zum Wohle unserer Patienten.“
Das möchte Dr. Stefan Hochreuther auch über seine Aufgaben in der Inneren Abteilung hinaus tun. Der neue Chefarzt hat die Zusatzqualifikation als Präventivmediziner. „Ich möchte nicht erst behandeln, wenn es akut wird, sondern auch bei der Vorbeugung von Krankheiten unterstützen und Tipps geben.“
Auch und vor allem bei Kindern, wie der vierfache Vater erklärt. In Detmold hat er zuletzt ein Programm an Kindergärten und Schulen ins Leben gerufen, „in dem wir gemeinsam mit den Eltern versuchen, die Kinder zu einer gesunden Lebensweise zu führen“. Ein ähnliches Projekt könnte sich der 42-Jährige in Haßfurt oder im Landkreis vorstellen. Zuletzt arbeitete der Mediziner zwei Jahre lang als Chefarzt in einer Reha-Klinik für Kardiologie und Diabetologie. „Die Erfahrungen aus dieser Zeit möchte ich jetzt auch in Haßfurt einbringen. Es wäre doch schade, wenn man das nicht nutzt und den Menschen zugutekommen lässt.“
