620 Jugendliche in 19 Gruppen waren vor knapp fünf Jahren drei Tage lang im Dekanat Haßberge ehrenamtlich im Einsatz. Sie haben damals soziale, kulturelle, spirituelle oder auch Bauprojekte organisiert, geplant und vor allem dabei selbst mitangepackt. Die erste deutschlandweite „72-Stunden-Aktion“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) war 2013 ein großartiger Erfolg.
Bei der Regionalversammlung des BDKJ Haßberge stand jetzt unter anderem die Planung für eine zweite Auflage auf der Tagesordnung, nachdem vor zwei Jahren auch die eigene „Landkreis“-Sozialaktion bestens gelungen ist. Die „Große“ soll vom 23. bis zum 26. Mai 2019 stattfinden, wie den Delegierten der katholischen Jugendverbände vergangene Woche im Eltmanner Kolpingheim mitgeteilt wurde. Und weil der Antrag zur Bildung eines Koordinierungskreises einstimmig angenommen wurde, war die Freude beim Vorstandsgremium mit Sherry Zipperer (Haßfurt), Sabrina Piermeier (Haßfurt), Johannes Lang (Gochsheim) und Regionaljugendseelsorger Matthias Vetter (Haßfurt) groß.
„Der Vorstand hofft nun, dass wieder viele Gruppen aus dem Dekanat Haßberge teilnehmen und die Welt ein kleines bisschen besser machen“, sagte Vetter. In der 72-Stunden-Aktion würden junge Menschen „eigenverantwortlich und selbstorganisiert“ in drei Tagen einen „Einsatz für das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland“ leisten. Der Grundgedanke der Solidarität im Einsatz für Andere und mit Anderen stehe dabei im Mittelpunkt. „Die Projekte sind lebensweltorientiert, greifen aktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf, geben dem Ausdruck des Glaubens ,Hand und Fuß' und beinhalten Raum zur individuellen Umsetzungsgestaltung der Gruppen“, heißt es weiter in der Begründung.
Die „Pastoral der Zukunft“ stand ebenfalls im Fokus der Versammlung. Es wurde deutlich, dass der BDKJ „intensiv im Prozess Pastoral der Zukunft“ mitarbeitet, wie Sherry Zipperer betonte. Da der neue Bischof Franz Jung erst im Juni sein Amt antritt, ruhe vorerst der Zukunftsprozess der Diözese mit der Hauptfrage: „Wie kann Kirche zukünftig funktionieren?“ Sicher ist aber, dass die neuen pastoralen Räume deutlich größer sein werden als die Pfarreien oder Pfarreiengemeinschaften. Es ist auch noch offen, wie Jugendarbeit in Zukunft organisiert sein kann. Diesbezüglich gibt es auch seitens des BDKJ Überlegungen, wie Matthias Vetter sagte. Gerade ist die „mittlere Ebene“, die Ebene der Regionalverbände, an der Reihe. Auch bei der Diözesanversammlung werde dies ein Thema sein. Am Ende gab es einen Dank an den BDKJ-Vorstand, der einen guten Kontakt nach Würzburg pflege. „Der Vorstand lebt das, was BDKJ bedeutet: Vertretung und Vernetzung der katholischen Jugend(verbands)arbeit“, lobte Vetter.
Ministranten mit ins Boot holen
Weitere Themen in der Versammlung waren die Aktion Friedenslicht, das Pfingstzeltlager, die Paddelbootwallfahrt, die letztjährigen Spieletage oder die Diözesanversammlung. Zu guter Letzt wurde über die Möglichkeit diskutiert, die Vertreter der Vollversammlung der Ministranten im Dekanat als beratendes Mitglied in den BDKJ aufzunehmen. Dies wurde als sehr sinnvoll angesehen, weil es im Dekanat Haßberge viele Ministranten gebe, die durch den BDKJ vertreten werden. Die Verbände und die Ministranten beraten dieses Thema zunächst in ihren Gruppen. Im nächsten Jahr soll über die Aufnahme entschieden werden.
Als neue Kassenprüfer wurden derweil Dominic Meinhof (Baunach) sowie Ina-Sofie Müller (Ottendorf) gewählt, weil Wolfgang Winter (Ottendorf) und Katja Müller (Eltmann) für diese Posten nicht mehr zur Verfügung standen.