14 Gartenbesitzer beteiligten sich in diesem Jahr am Wettbewerb "Natur im Garten" und spiegelten dabei die reiche Gartenkultur im Landkreis wieder. Die Jury war beeindruckt von der herausragenden Qualität und Vielfalt der Gärten und spürte beim Rundgang auch die Begeisterung und die Leidenschaft der Hobbygärtner. "Ein wahres Naturparadies", "ein vielfältiger Traumgarten mit zahllosen Naturelementen" oder ein "Grundstück der Superlative mit Eigenversorgung ohne Chemie" lauteten nur einige der Bewertungen. Eine handgefertigte Plakette ziert nun diese Gärten mit Vorbildcharakter.
Kulisse für die Siegerehrung zu dem Wettbewerb war der Garten von Nina und Mirko Köberich in Westheim, in dem die übrigen Gartenbesitzer begeistert waren von der Großzügigkeit und Weitläufigkeit sowie der Mischung zwischen intensiverer Pflege und Toleranz. Dort spürte man einen Garten, in dem die Natur einen wichtigen Platz einnimmt. "Das wir heute auch noch die Prämierung in einem der Teilnehmergärten ausrichten dürfen, ist das i-Tüpfelchen auf unseren Wettbewerb ", zeigte sich Geschäftsführer Guntram Ulsamer stolz.
"Wir wollen noch mehr Menschen von der Notwendigkeit natürlicher Gärten und deren Vorteile überzeugen. Unser aller Ziel muss es sein in einem gesunden Wohnumfeld zu leben und gleichzeitig auch Lebensraum und Nahrungsangebote für die heimische Tierwelt anzubieten", betonte Landrat Wilhelm Schneider in seiner Funktion Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege. Genau diesen Zweck verfolge der Wettbewerb "Natur im Garten".
Leider hätten die Menschen oft ein mehr oder weniger großes Bedürfnis nach Ordnung und Sauberkeit – auch im Garten. Das führe oft zu "sterilen, monotonen Grünflächen, bestehend aus einem regelmäßig geschnittenen Rasen und einer Hecke aus exotischem Gehölz. Von Vielfalt und Kreativität fehlt jede Spur."
Ein solcher Garten widerspreche aber gänzlich den Bedürfnissen der Tierwelt, denn Tiere fänden dort weder genügend Nahrung noch sicheren Unterschlupf. Je mehr Laubhaufen, je mehr Dickicht, umso besser.
Die Gärten der Wettbewerbsteilnehmer konnte man mit drei Schwerpunkten differenzieren: Fünf Wohn- und Nutzgärten, wo der Garten als erweiterter Wohnraum dient. Sechs Wohn- und Naturgärten mit Gemüse- und Obstanbau sowie Lebensraum für Tiere und Pflanzen und drei Naturgärten mit Nutzgartenanteil, in denen Wildpflanzen und Tieren eine besondere Beachtung geschenkt wird.
Die Jury, die die Gärten besuchte, bestand aus Helge Langer und Harald Amon (Bund Naturschutz), Irene Hüttner, Karin Limpert und Werner Lambach (Kreisverband) sowie den beiden Geschäftsführer Guntram Ulsamer und Johannes Bayer.
In einer Bildpräsentation wurden den Wettbewerbsteilnehmern die 14 Gärten vorgestellt, "denn der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Haßberge mit seinen 77 Gartenbauvereinen und über 6500 Mitgliedern will ja die Gartenkultur im Landkreis fördern und die Themen ökologisches Gärtnern, Obstbau und Natur in der Bevölkerung bewerben", meinte Geschäftsführer Ulsamer.
Die individuellen Gartenphilosophien waren dabei auch beispielgebend für andere Gartenbesitzer und die waren immer wieder beeindruckt von der großen Freude und Leidenschaft, die Bürger bei der Bearbeitung ihres Gartens einbringen.
Schon die Grundstücke waren vielfältig und zeigten in der Gemeinde Oberaurach eine ehemalige Mühle mit einem großen Bauerngarten sowie Hühnern und 20 Bienenvölkern. Dabei konnte Ruth Beck als junge Frau mit dem Erbe ihrer Mutter nicht viel anfangen und wollte beides aufgeben. "Dies gelang nur drei Monate, da die gekauften Eier nicht meiner Geschmacksvorstellung entsprachen. Deswegen besitze ich heute mehr Hühner und Gänse als meine Mutter damals", war ihre Motivation für ein traditionelles und nachhaltiges Wirtschaften.
Andrea und Jochen Grass zeigten am Rand des Neubaugebietes Manlehen in Ebern, dass man auch ein riesiges 6 000 Quadratmeter großes Grundstück abwechselnd und terrassiert mit intensiven und naturnahen Flächen gestalten kann. Die alte Streuobstwiese wird liebevoll gepflegt und das Areal ist ein Naturparadies mit einer reichhaltigen Vogelwelt.
Aber nicht die Größe des Grundstücks ist entscheidend. Dies zeigten Elisabet und Peter Trocheris mit ihren denkmalgeschützten Anwesen auf einer Fläche von nur 500 Quadratmetern im Ortszentrum von Uchenhofen. Der kleine, 300 Quadratmeter große Innenhof des frisch renovierten Fachwerkhauses präsentiert sich als wilde Naturoase.
Folgende Gartenbesitzer wurden mit einer Plakette und einem Blumenpräsent ausgezeichnet: Ruth und Ulrich Beck, Oberaurach; Rita und Heinz Bulheller, Hainert; Jutta und Werner Elflein, Ebern-Heubach; Luitgard und Ludwig Klarmann, Hofheim; Claudia und Bernhard Kühnel, Ebern; Adelgunde Schmitt und Baldur Arbes, Ebern; Andrea und Jochen Grass, Ebern; Heike Wegmann-Haubensack und Claus Haubensack, Lendershausen; Nina und Mirko Köberich, Westheim; Ute und Willy Krämer, Gädheim; Cornelia Müller, Maroldsweisach-Pfaffendorf; Elisabet und Peter Trocheris, Uchenhofen; Rosalinde Schraug, Ebern-Reutersbrunn; Georg Wohlfahrt-Mtznegg, Bundorf.