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Rentweinsdorf
Nachruf: Der frühere Landtagsabgeordnete Sebastian Freiherr von Rotenhan ist am Mittwoch gestorben
Zehn Jahre saß er für die CSU und den Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld im bayerischen Landtag. Seine Leidenschaft galt der Forstwirtschaft.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Sebastian Freiherr von Rotenhan 2007 im Bayerischen Landtag.
Foto: Frank Mächler, dpa/lby | Der CSU-Landtagsabgeordnete Sebastian Freiherr von Rotenhan 2007 im Bayerischen Landtag.
Rebecca Vogt
 |  aktualisiert: 10.02.2024 20:21 Uhr

Sebastian Freiherr von Rotenhan ist tot. Der frühere Landtagsabgeordnete der CSU starb am Mittwochvormittag im Alter von 72 Jahren, wie sein Sohn auf Anfrage der Redaktion bestätigte. Politisch hatte von Rotenhan in den 1980er-Jahren unter anderem den Kreisvorsitz der Jungen Union im Landkreis Haßberge inne. Für den Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld gehörte er in den Jahren 1998 bis 2008 der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag an. 2009 kehrte er der Partei den Rücken.

Die Leidenschaft des Freiherrn war zeitlebens der Wald. Lange Zeit engagierte sich von Rotenhan hier unter anderem als Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW).

Als Stipendiat war von Rothenhan in den USA

Zur Welt gekommen war Sebastian Freiherr von Rotenhan am 1. November 1949 im oberfränkischen Bamberg. Er ging in Rentweinsdorf zur Grundschule, anschließend besuchte er in Schondorf am Ammersee das Gymnasium. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und war als Stipendiat in den USA. 1978 übernahm er den land- und forstwirtschaftlichen Familienbetrieb.

Von Rotenhan war verheiratet und Vater von sieben Kindern. Er lebte zuletzt im brandenburgischen Reuthen. Das Gut der Familie in Rentweinsdorf hat sein ältester Sohn Maximilian im Jahr 2010 übernommen.

Reaktionen zum Tod von Rotenhans

Von Rotenhan sei eine starke Persönlichkeit gewesen, äußerte sich Steffen Kropp (SPD), der Bürgermeister des Marktes Rentweinsdorf, gegenüber der Redaktion in einer ersten Reaktion zum Tod des Freiherrn. "Er hatte ein großes Auftreten. Wenn er da war, hat man es gemerkt", erzählt Kropp mit einem Lachen. Wer von Rotenhan näher kennengelernt habe, habe entdeckt, dass er auch sehr herzlich sein konnte.

Von Rotenhan habe immer gesagt, was er dachte, und seine Meinung konsequent vertreten, erinnert sich der Bezirksvorsitzende der CSU, Steffen Vogel, an den Verstorbenen. Der Freiherr sei ein Mensch mit Ecken und Kanten gewesen. "Diplomatie war nicht seine Stärke", sagt Vogel und merkt auch an, dass der Politiker zum Ende seiner Amtszeit als Landtagsabgeordneter in der Kritik stand, da er aus Verärgerung nur noch selten in München geweilt habe.

Seine Ziele habe von Rotenhan stets mit Nachdruck verfolgt. Eine seiner Stärken dabei: Er habe zu jedem Thema ohne Redekonzept aus dem Stegreif sprechen können, Klartext und auf den Punkt, berichtet Vogel. Er bezeichnet von Rotenhan als "streitbaren Baron", der sowohl Freunde und Fans als auch große Kritiker hatte. Er bedauere den Tod des ehemaligen Parteikollegen sehr, dessen Wahlkampf er als junger Politiker hautnah miterlebte.

 
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Kommentare
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  • norbert.zirnsak@igmetall.de
    Er dürfte sich im Grab herumdrehen, wenn er lesen müsste, dass Vogel seinen letzten Gang kommentiert. Er war ein Original. Und was für Eines! Alles Gute an seine Familie.
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  • gowell70@yahoo.de
    Aber um sich im Grab herumdrehen zu können müsste der Freiherr erstmal beerdigt worden sein.
    Ich kann Ihren Beitrag diesbezüglich nicht wirklich nachvollziehen.
    Eine persönliche Abkehr von der CSU bedeutet doch nicht, mit allen Personen gebrochen zu haben, die diese Vereinigung nach wie vor unterstützen!
    SvR bin ich ein paarmal persönlich begegnet und ich finde sein doch frühes Ableben persönlich als Verlust, gibt es doch nicht allzu viele Menschen mit einem aufrechten Charakter.
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  • Angenommen er wäre bereits beerdigt, wieso sollte er sich im Grabe herumdrehen? Vogel hat seinen Tod in gewisser Launigkeit kommentiert, dies mag man gut finden oder nicht, geschmacklos oder deplaziert ist es nicht. Von Rotenhan war so, wie Vogel ihn beschreibt, amibvalent, streitbar, sicherlich nicht allseits beliebt und überall Sympathieträger, aber dennoch ein Mann mit Format, Herz und klaren Ansichten.
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