Sebastian Freiherr von Rotenhan ist tot. Der frühere Landtagsabgeordnete der CSU starb am Mittwochvormittag im Alter von 72 Jahren, wie sein Sohn auf Anfrage der Redaktion bestätigte. Politisch hatte von Rotenhan in den 1980er-Jahren unter anderem den Kreisvorsitz der Jungen Union im Landkreis Haßberge inne. Für den Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld gehörte er in den Jahren 1998 bis 2008 der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag an. 2009 kehrte er der Partei den Rücken.
Die Leidenschaft des Freiherrn war zeitlebens der Wald. Lange Zeit engagierte sich von Rotenhan hier unter anderem als Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW).
Als Stipendiat war von Rothenhan in den USA
Zur Welt gekommen war Sebastian Freiherr von Rotenhan am 1. November 1949 im oberfränkischen Bamberg. Er ging in Rentweinsdorf zur Grundschule, anschließend besuchte er in Schondorf am Ammersee das Gymnasium. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und war als Stipendiat in den USA. 1978 übernahm er den land- und forstwirtschaftlichen Familienbetrieb.
Von Rotenhan war verheiratet und Vater von sieben Kindern. Er lebte zuletzt im brandenburgischen Reuthen. Das Gut der Familie in Rentweinsdorf hat sein ältester Sohn Maximilian im Jahr 2010 übernommen.
Reaktionen zum Tod von Rotenhans
Von Rotenhan sei eine starke Persönlichkeit gewesen, äußerte sich Steffen Kropp (SPD), der Bürgermeister des Marktes Rentweinsdorf, gegenüber der Redaktion in einer ersten Reaktion zum Tod des Freiherrn. "Er hatte ein großes Auftreten. Wenn er da war, hat man es gemerkt", erzählt Kropp mit einem Lachen. Wer von Rotenhan näher kennengelernt habe, habe entdeckt, dass er auch sehr herzlich sein konnte.
Von Rotenhan habe immer gesagt, was er dachte, und seine Meinung konsequent vertreten, erinnert sich der Bezirksvorsitzende der CSU, Steffen Vogel, an den Verstorbenen. Der Freiherr sei ein Mensch mit Ecken und Kanten gewesen. "Diplomatie war nicht seine Stärke", sagt Vogel und merkt auch an, dass der Politiker zum Ende seiner Amtszeit als Landtagsabgeordneter in der Kritik stand, da er aus Verärgerung nur noch selten in München geweilt habe.
Seine Ziele habe von Rotenhan stets mit Nachdruck verfolgt. Eine seiner Stärken dabei: Er habe zu jedem Thema ohne Redekonzept aus dem Stegreif sprechen können, Klartext und auf den Punkt, berichtet Vogel. Er bezeichnet von Rotenhan als "streitbaren Baron", der sowohl Freunde und Fans als auch große Kritiker hatte. Er bedauere den Tod des ehemaligen Parteikollegen sehr, dessen Wahlkampf er als junger Politiker hautnah miterlebte.
Ich kann Ihren Beitrag diesbezüglich nicht wirklich nachvollziehen.
Eine persönliche Abkehr von der CSU bedeutet doch nicht, mit allen Personen gebrochen zu haben, die diese Vereinigung nach wie vor unterstützen!
SvR bin ich ein paarmal persönlich begegnet und ich finde sein doch frühes Ableben persönlich als Verlust, gibt es doch nicht allzu viele Menschen mit einem aufrechten Charakter.