Eine gemeldete Explosion bei einem Wohnhaus in Steinsfeld löste in der Nacht zum Montag einen Großalarm aus, bei dem 110 Einsatzkräfte anrückten. Letztendlich handelte es sich um den Brand einer Doppelgarage. Bei einem darin abgestellten gasbetriebenen Auto platzten die Reifen durch das Feuer. Die dabei erzeugten Knallgeräusche hatte der Anrufer bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt vermutlich für eine Explosion gehalten.
Gegen 2.15 Uhr wurden die Anwohner in der Straße "Am Hügel" durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen. Flammen waren hinter den halb geöffneten Toren der Garage zu sehen. "Vermutlich durch die Wucht der geplatzten Reifen wurden die Garagentore aufgedrückt", sagte Kommandant und Einsatzleiter Mathias Henneberger. Vor dem Eintreffen der Feuerwehr packten die Hausbewohner und Nachbarn mit an, den Brand in Grenzen zu halten. Mit Feuerlöschern und Gartenschläuchen unternehmen die Anlieger, die zum großen Teil selbst Feuerwehrmitglieder sind, erste Löschversuche.
Beim Unglück gab es keine Verletzten
Neben der ersteintreffenden Feuerwehr Steinsfeld waren auch die Wehren aus Wonfurt, Oberschwappach, Unterschwappach, Haßfurt und Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt zusammen mit der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL), dem Atemschutzgerätewagen der Zeiler Feuerwehr und dem Fachberater des THW Haßfurt schnell am Einsatzort. Das Rote Kreuz aus dem Landkreis Haßberge sowie die BRK-Bereitschaft Donnersdorf sicherten das Geschehen sanitätsdienstlich ab, mussten jedoch nicht eingreifen. Verletzte gab es keine. Die Kreisbrandinspektoren Thomas Neeb und Stephan Biertempfel sowie die Kreisbrandmeister Bernhard Finger und Fabian Hümmer unterstützten den Einsatz.
Mit mehreren Trupps Atemschutzgeräteträger wurde das Feuer bekämpft und war schnell unter Kontrolle. Zuvor öffnete die Feuerwehr Donnersdorf mit ihrem Spreizer die Garagentore komplett und trennte diese ab. Der gasbetriebene Pkw wurde aus der Garage gezogen und die Batterie abgeklemmt. Schließlich entfernte die Feuerwehr noch die Rigips-Decke teilweise und bewässert diese. Eine Wärmebildkamera kam ebenfalls zum Einsatz, um letzte Glutnester aufzuspüren. Mit einem Gasmessgerät überprüfte die Feuerwehr Haßfurt die Garage und die Umgebung, konnte aber keine Auffälligkeiten feststellen.
Erste Schätzungen gehen von rund 80.000 Euro Sachschaden aus
Wie Einsatzleiter Mathias Henneberger berichtete, ist das Feuer im rechten Teil der Doppelgarage ausgebrochen, in dem sich unter anderem ein Motorrad, Fahrräder und ein Wasserscooter befand. Laut Einsatzkräften vor Ort deutet viel darauf hin, dass der Akku des Sportgerätes das Feuer entfachte. Durch die enorme Wärmeentwicklung hat das Auto über das Überdruckventil Gas abgelassen, was wiederum zur Ausbreitung der Flammen beitrug, so Henneberger.
Das Fahrzeug hat wohl nur noch Schrottwert und viele andere Gegenstände sind ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Den gesamten Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 80.000 Euro. Nach zwei Stunden war der Einsatz beendet, wobei die Feuerwehr Steinsfeld vorsichtshalber über Nacht noch eine Brandwache stellte.