Eineinhalb Jahre war die Pfarrstelle in Sulzdorf nach dem Weggang von Pfarrerin Heike Stillerich vakant. Seit Samstagnachmittag hat die evangelische Pfarrgemeinde nun wieder nicht nur einen, sondern gleich zwei Pfarrer. Das Pfarrehepaar Martina und Lutz Mertten aus Bad Königshofen wurde im Beisein der Pfarrgemeinde durch Dekan Matthias Büttner in ihr zusätzliches Amt in eingeführt.
Der Dekan zeigte sich überzeugt, dass die evangelischen Christen in Sulzdorf und den Nachbargemeinden engagiert betreut werden, auch wenn das Pfarrerehepaar, das weiterhin in der evangelischen Pfarrei Bad Königshofen tätig ist, nicht im Sulzdorfer Pfarrhaus wohnt.
Feierlicher Einzug in die Kirche
Angeführt durch die Vertrauensleute der Kirchengemeinde Sulzdorf und der Filialgemeinde Zimmerau zog das neue Sulzdorfer Pfarrehepaar zusammen mit der Irmelshäuser Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf, die in den zurückliegenden Monaten seit der Vakanz ebenfalls in Sulzdorf aushalf, und Dekan Büttner in die Kirche ein. Zahlreiche Gläubige waren gekommen, darunter auch viele Katholiken, an deren Spitze der katholische Amtsbruder Florian Lehnert. Die Feier wurde musikalisch vom Posaunen- und Flötenchor der Jungen Kantorei Sulzdorf begleitet.
Dekan Matthias Büttner (Bad Neustadt) erinnerte in seiner Predigt insbesondere an das bevorstehende 500
Im nächsten Jahr steht ein das große Reformationsjubiläum an
-jährige Reformationsjubiläum, das im kommenden Jahr gefeiert wird. 1517 schlug der Reformator Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Der Geistliche ging auch auf die Bedeutung des Pfarrerberufs in den Gemeinden ein. Dies bestehe insbesondere in der Verkündigung des Wortes Gottes. Aber auch zahlreiche weitere Aufgaben gelte es zu erfüllen. Dass die Merttens ein ausgezeichnetes Pfarrerehepaar seien, beweisen sie seit Beginn ihrer Tätigkeit in Bad Königshofen vor rund zehn Jahren. Stets erweisen sie sich als hilfsbereit und seien keiner Bitte abgeneigt. Mit den Worten „Möge Gott ihren Dienst segnen,“ schloss der Dekan seine Predigt.
Anschließend verlasen die Vertrauensleute der Sulzdorfer und Zimmerauer Kirchengemeinde Hannelore Fischer und Christel Meißner die von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm unterzeichneten Ernennungsurkunden für Tina und Lutz Mertten und segneten namens der Gläubigen die neuen Sulzdorfer Pfarrer zusammen mit Dekan Büttner.
Lachen und weinen
In einem Sketch stimmte sich das Ehepaar Mertten anschließend nicht nur selbst, sondern insbesondere auch die evangelische Pfarrgemeinde auf kommende Aufgaben ein. Sie versprachen, die in sie gesetzten Erwartungen nicht zu enttäuschen, mahnten jedoch die Hilfe und Unterstützung aller Gläubigen an. Mit Kraft und Ausdauer wolle man die zusätzlichen Aufgaben meistern, wolle mit den Gläubigen lachen und weinen und das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen mit den Menschen teilen. Nachdem man bisher bereits vertretungsweise in der Pfarrgemeinde tätig war, fühle man sich schon heute in Sulzdorf und Zimmerau sehr wohl, lobten die Merttens. Mit einem festlichen „Großer Gott wir loben Dich“ wurde der Gottesdienst abgeschlossen.
Kinder bereiteten dem Pfarrerehepaar einen herzlichen Empfang
Vor der Pfarrkirche warteten die Kinder der Sulzdorfer Kindertagesstätte, begrüßten das neue Pfarrehepaar mit zwei Liedern und kleinen Geschenken herzlich. Zum Abschluss fand im benachbarten Gemeindezentrum ein gemütliches Beisammensein statt, bei welchem der katholische. Pfarrer der benachbarten Pfarreiengemeinschaft St. Martin Untereßfeld, Florian Lehnert, das neue Pfarrehepaar ebenso herzlich willkommen hieß, wie Robert Grüll für die evangelischen Kirchengemeinde. Florian Lehnert unterstrich die Bedeutung der Ökumene und zeigte sich überzeugt, dass man auch weiterhin vertrauensvoll zusammen arbeiten werde.
Bürgermeisterin Angelika Götz verwies auf die Wichtigkeit, dass die Gemeinde nun wieder nicht nur einen, sondern jetzt gleich zwei Pfarrer habe. Das Ortsoberhaupt versprach, dass die politische Gemeinde auch weiterhin für die Belange der Kirchen stets ein sprichwörtlich offenes Ohr haben werde.